Gelly Break Deluxe Test (PC): Spaßige Couch-Koop-Action mit Twist
Mit Gelly Break Deluxe kommt ein Herzensprojekt zu uns auf den Tisch. Was der Koop-Plattformer alles kann, lest ihr im Testbericht!
Über Gelly Break Deluxe
Gelly Break Deluxe ist ein Couch-Koop-Plattformer, in dem ihr als Gel und Lee den Heimatplaneten der Gellies vor dem Evil Blob retten müsst. Die beiden Gelee-Figuren sind ein starkes Team – und die Farbwahl Grün und Orange ist nicht zufällig. Denn manche Passagen kann nur der Gelly, der die entsprechende Farbe trägt, betreten. Zudem könnt ihr mit dem rechten Stick auch feuern – das Spiel ist also auch ein kleiner Dual-Stick-Shooter. Nutzt also eure Schuss- und Wechselfähigkeiten in herausfordernden Jump’n’Run-Passagen, um gegen die immer neuen Gegnertypen zu bestehen.
Soweit die offizielle Beschreibung des Titels – und der Clou ist, ihr könnt ihn allein oder auch gemeinsam spielen. Während Gelly Break Deluxe alleine schon spaßig und gelungen ist, macht der Koop-Modus das Game nur noch besser! Das kennen wir schon von anderen Party-Titeln wie Overcooked und dergleichen, was nur für dieses Spiel spricht. Interessant ist vor allem der Mix aus Koop-Arbeit, Twin-Stick-Shooter gegen Gegner-Blobs und auch der Sammeltrieb, der angesprochen wird. Ihr könnt nämlich in den 16 Levels Gellies befreien und Juwelen sammeln, 100 davon schenken euch ein Leben.
Chaos in grün und orange
Eine der grundlegenden Mechaniken ist es, mittels Tastendruck eine Drehung zu vollführen. Im Einzelspielermodus bedeutet dies, dass ihr stets mit einem „Geschützturm“ operiert, ein Gelly sitzt auf dem anderen. Spielt ihr jedoch im Koop-Modus, seid ihr oftmals voneinander getrennt, was im späteren Spielverlauf auch bitter notwendig ist. Denn die Feinde sind nur am Anfang leicht abzuschießen, später müsst ihr schon mal um die Ecke denken, um siegreich zu bleiben. Einzelspieler:innen mit einem Controller (ist übrigens Pflicht bei Gelly Break Deluxe) haben dabei nicht ganz so viel Spaß wie Koop-Partner:innen.
Das Spiel ist nämlich ganz schön fordernd, selbst, wenn ihr nicht die freischaltbaren Herausforderungs-Level spielt. Dabei wird Gelly Break Deluxe aber niemals unfair, ihr scheitert oft eher an den eigenen Fähigkeiten anstatt an der Situation. Mal müsst ihr mittels Drehungen Glas zerbrechen, Teleporter klug einsetzen, oder im Koop-Modus Aggro auf euch ziehen, damit man aus dem Hinterhalt Schaden zufügen kann. Auf die Spitze treibt diese Mechanik der eine oder andere Bosskampf, der nicht nur ein hohes Maß an Geschick, sondern auch die richtige Taktik verlangt.
Allein oder gemeinsam? Ihr entscheidet
Gelly Break Deluxe verlangt von euch einen Controller, und wenn ihr zu zweit spielen wollt, benötigt ihr derer eben zwei. Am Spielprinzip selbst ändert sich nur wenig: Während ihr alleine ausschließlich im Geschützturm-Modus unterwegs seid, könnt ihr zu zweit auch auseinander gehen und die beiden Gellies getrennt voneinander steuern. Wie es das Team hinter dem Spiel selbst sagt: Genaue Absprache und präzises Timing sind insbesondere für die einzigartigen Bosskämpfe unabdingbar und folgt dabei dem beliebten Prinzip „easy to learn, hard to master“.
Das Game bietet euch 16 Level in sechs verschiedenen Welten, manche davon könnt ihr erst später mit gesammelten Kirschen freischalten. Sie sind um so knackiger geraten und fordern euch, wenn ihr mit den regulären Levels von Gelly Break Deluxe unterfordert sein solltet. Sechs Bosse warten auf euch, 17 Errungenschaften auf Steam können freigeschaltet werden, und dank alternativen Wegen und eventuell anderen Mitspieler:innen gibt es auch einen sehr hohen Wiederspielwert. Wie für das Genre üblich flucht man sich schon mal an, das hat der Titel sehr gut hinbekommen.
Die Technik von Gelly Break Deluxe
Egal ob alleine oder zu zweit, die Optik von Gelly Break Deluxe kann überzeugen. Die leicht isometrische Perspektive bietet euch einen guten Überblick über die schönen Umgebungen, gleichzeitig ist es die Kamera, die euch manchmal fiese Sprungpassagen noch schwerer gestaltet. Effekte gibt es zuhauf, und die Animationen der einzelnen Figuren sind durch die Bank gut gelungen. Die verschiedenen Welten sorgen auch für Abwechslung bei der Grafik, die visuellen Hinweise bleiben jedoch gleich und erkennbar. Der Sound des Titels ist zweckmäßig, sämtliche Samples passen sehr gut zum Spiel.
Bei der Steuerung des Games muss man differenzieren. Während Gelly Break Deluxe im Einzelspielermodus ein Plattformer mit Twin-Stick-Shooter-Mechanik ist, wird das Spiel im Koop-Modus ein Geschicklichkeitsspiel par excellence. Wer sich hier nicht gut abstimmt oder das Timing nicht hinbekommt, scheitert und verliert schnell mal eines der Leben. Doch das Spielprinzip ist einfach genug, das Handling ist in Ordnung – allzumeist scheitert ihr nur an den eigenen Fähigkeiten, aber nicht an Problemen beim Handling des Titels oder Ähnlichem. Alles gut, aber teils ein wenig chaotisch!
Fazit zum Spiel: Empfehlenswerte Koop-Action
Am PC staunt man nicht schlecht, wenn man sieht, dass Gelly Break Deluxe überhaupt nicht mit Maus und Tastatur steuerbar ist. Nach wenigen Runden des Titels ist das aber auch klar: Das Plattforming und die Shooter-Mechanik würden anders gar keinen Sinn machen. Während die Grafik und Akustik des Spiels euch schnell in die Welt der Gellies entführen, ist die Story (Rette alle! Böser Blob!) bestenfalls zweckmäßig. Das funktioniert aber auch schon bei diversen Super Mario-Titeln seit Jahrzehnten, soll also diesem Game nicht zum Nachteil gereicht werden.
Je nachdem, ob ihr das Spiel alleine oder zu zweit in Angriff nehmt, ändern sich die Voraussetzungen gewaltig. Schon alleine dieser Umstand macht es spannend, diesen Titel zumindest einmal auszuprobieren. Da er für Switch, PlayStation, Xbox und PC (via Steam) verfügbar ist, gibt es auch kaum eine Ausrede dafür, es nicht zu tun – zumal der Preis von 20 Euro wirklich nicht hoch ist. Dazu kommt, dass ihr maximal zwei bis drei tolle Abende mit Gelly Break Deluxe verbringt, und genau diese begrenzte Länge macht gute Koop-Spiele nun mal aus. Meine Empfehlung hat der Titel, er kann euch positiv überraschen!