Headset HP Omen Mindframe Test: Ein Satz kühler Ohren
HP hat das Headset Mindframe vor einer Weile angekündigt. Der Clou dabei? Eure Ohren sollen aktiv gekühlt werden, damit ihr auch nach längeren Gaming-Sessions keinen Satz heißer Ohren erleiden müsst. Ob das funktioniert, lest ihr im Review! Zur offiziellen Website geht es hier.
Von außen betrachtet
Das HP Omen Mindframe präsentiert sich als eine Mischung zwischen schlicht und hochwertig. Eine sich selbst anpassende Kopfpolsterung, 7.1 Surround-Sound und natürlich die FrostCap-Technologie zur Ohrenkühlung sind die Stars dieses Headsets.
Dabei wirkt der geschwungene Kunststoff-Rahmen des Mindframe sehr schlank, nur die Ohrhörer selbst sind etwas wuchtiger. Das sorgt dann wegen der Gewichtsverteilung dafür, dass sich der Rahmen teils etwas billig zu biegen scheint. Das muss so sein, denn die FrostCap-Technik wirkt im Prinzip wie ein Kühlschrank. Die Hitze innerhalb der Muscheln wird nach außen transportiert.
Das bedeutet, dass die schwereren Außenteile, in denen sich auch die RGB-LEDs befinden, stets warm sind. Dafür ist die Innenseite angenehm kühl – dies lässt sich mit der Windows-App OMEN Command Center auch in drei Stufen regulieren. Das HP Omen Mindframe sieht nicht nur angenehm aus, es trägt sich auch so!
Was sich im Inneren verbirgt
Das HP Omen Mindframe wird mit einem herkömmlichen Stecker des Typs USB-A verbunden. Die Kabellänge beträgt 2 Meter, und das Gewicht etwa 480 Gramm. Es gibt eine Lautstärkeregelung am rechten Ohrhörer und eine RGB-LED an den Außenschalen.
Die Neodymium-Treiber sind 40 mm groß, und der Frequenzbereich umfasst zwischen 15 Hz und 22 kHz. Die Empfindlichkeit beträgt 95 dB, und die Impedanz 32 Ohm. Surround-Sound ist gegeben, und zwar simuliert das Mindframe 7.1-Kanäle. Soweit zu den Kopfhörern.
Das Mikrofon ist ein unidirektionales, sprich, es nimmt Geräusche aus jeder Richtung auf. Trotzdem lässt sich damit angenehm spielen, keine Sorge! Die Frequenz beim Mikro liegt zwischen 100 Hz und 10 kHz, die Impedanz beträgt 3300 Ohm und die Empfindlichkeit -38 dB. So, jetzt aber ans Eingemachte – beginnen wir mit einem Trailer!
Das erste Aufsetzen
Die Größe des Headsets hat für meinen Kopf (Standardgröße?) perfekt gepasst. Die Kopfpolsterung sorgt für einen angenehmen Zug, und nach knapp einer Sekunde sitzt das Mindframe perfekt. Das etwas zusätzliche Gewicht durch die FrostCap-Technologie verteilt sich hervorragend.
Ich hatte das Gefühl, als würde der Schwerpunkt der Kopfhörer etwas tiefer liegen. Daher saß das Mindframe-Headset immer gut auf meinem Kopf, egal, wie ruckartig ich mich drehte. Die Polsterung für die Ohren ist nicht flauscheweich wie etwa bei Beats-Kopfhörern, aber dennoch angenehm.
HP verspricht, dass diese Materialien sich perfekt für die aktive Kühlung eignen. Kommen wir zum Verkaufspunkt des HP Omen Mindframe – der FrostCap-Technologie. Ohne gleich zu viel ins Detail zu gehen: Ja, die Kühlung funktioniert klasse, und wenn ihr das Problem mit heißen Ohren kennt, ist Mindframe die Lösung.
Die FrostCap-Technologie
Beim HP Omen Mindframe bekommt ihr nicht nur ein herkömmliches Headset, denn in den Speakern passiert gleichzeitig die aktive Kühlung. Ihr müsst euch nicht darum sorgen, dass euch ein Ventilator auf die Ohren bläst oder Schlimmeres, nein, es wird einfach stets die Wärme nach außen transportiert und innen bleibt alles angenehm kühl.
Das sorgt daher für Kondenswasser auf dem Blech des Speakers, dank abnehmbarer Ohrpolster könnt ihr dies aber jederzeit abtupfen. Wie langlebig so ein Mindframe daher ist, kann ich nicht abschätzen. Einerseits vertragen sich Feuchtigkeit und Technologie nur selten gut, andererseits werden die Jungs und Mädels von HP schon wissen, was sie tun!
Unter dem Strich bleibt zu sagen, dass die Kühlung einwandfrei funktioniert. Ich kenne das Thema mit den zu heiß werdenden Ohren sehr gut, meine Körpertemperatur dürfte generell über dem Durchschnitt liegen. Drei Stufen der Kühlung (stark, mittel, schwach) dürft ihr ausprobieren, oder sie wahlweise sogar komplett abschalten.
Das HP Omen Mindframe als Headset
Ohne die aktivierte Kühlung ist dieses Gerät ein Headset wie jedes andere auch. Es gibt klarerweise eine RGB-Beleuchtung, denn ohne LEDs zählt nichts als ein Gaming-Gerät, richtig? Das Mikrofon lässt sich nach oben klappen, wobei es sich automatisch stumm schaltet – typischer Standard für Headsets.
Was mich angenehm überrascht hat, war die super Umsetzung des virtuellen 7.1-Sounds. Im Vergleich zu einem Razer Chroma-Headset war die Klangwelt viel authentischer, und ich hatte in Spielen wie Overwatch das Gefühl, die Richtungen und Entfernungen besser zuordnen zu können.
Während die einzelnen Kanäle klasse aufgeteilt werden (wenngleich auch nicht so gut wie bei einem Logitech G35), kann das HP Omen Mindframe auch mit wahnsinnig hoher Lautstärke glänzen. Bei der Klangqualität an sich jedoch präsentiert sich das Headset als stark in den Mitten, Höhen und Tiefen werden sträflich vernachlässigt. Da fehlt einiges an Wumms und Klangschärfe.
Hardware: gut! Software: bitte nachbessern!
Die Software OMEN Command Center kann hier leider nicht wirklich behilflich sein. Während ihr bei Razer- und Logitechprodukten im jeweils eigenen Programm herumfuhrwerken dürft, fehlt dies beim Mindframe komplett. Bassverstärkung, Mikro-Empfindlichkeit, Equalizer, Noise Cancelling: Nichts lässt sich beim HP-Headset einstellen.
Dafür dürft ihr zwischen spartanischen RGB-Effekten (animiert, statisch, aus) wählen und den Kühlungseffekt regulieren. Habt ihr also ein Problem mit dem Mikro oder wollt den Surround-Sound neu kalibrieren, ist euch das OMEN Command Center absolut keine Hilfe. Vielleicht kommt das noch, aber mit Stand heute ist das nicht der Fall!
Euch bleibt dann nur der Weg in die Windows-Soundeinstellungen, und unter dem aktuellsten Windows 10-Update ist „Sounds“ auch schon sehr beschnitten. Schade, denn für 200 Euro hätte ich mir deutlich mehr Optionen erhofft – noch dazu, wenn es derart an Bass mangelt.
HP Omen Mindframe: Die Lösung für ein spezielles Problem
HP hat hier einiges richtig gemacht. Das Headset bringt zwar mit knapp 480 Gramm ordentlich Gewicht auf die Waage, dies verteilt sich allerdings sehr gut. Der Tragekomfort ist hoch, das starre Kabel wirkt langlebig und generell ist eine längere Spiele-Session dank der angenehmen Ohrenkühlung nur zu empfehlen!
Doch nicht alles ist Gold, was das Mindframe bietet. Denn obwohl die Kanalverteilung im 7.1-Spektrum ordentlich funktioniert und ihr in Spielen wie Overwatch das räumliche Hören zu eurem Vorteil einsetzen könnt, ist die Soundqualität nicht so toll. Klare Höhen und dumpfen Bass bekommt ihr einfach nicht mit dem Mindframe zu hören.
Nicht einmal die Software, das OMEN Command Center, kann dabei unterstützen. Dabei wäre das Gesamtpaket so gelungen, denn optisch als auch haptisch bin ich ein großer Fan vom HP Omen Mindframe. Wenn ihr kühle Ohren mehr als eine grandiose Audio-Qualität benötigt, dürft ihr hier bedenkenlos zugreifen. Alle anderen sollten einmal zur Probe reinhören.