HONOR 200 Pro Test: Leistbares Smartphone der Oberklasse

von Mandi 10.10.2024

Mit dem HONOR 200 Pro verschwinden die Grenzen zwischen Mittel- und Oberklasse. Der Preis stimmt jedenfalls!

Zum HONOR 200 Pro

Die offizielle Website ist stylisch und verrät schon so einiges über die größten Vorzüge des Smartphones. Dazu gehören neben der Studio-Level-Porträtkamera auch das HONOR Eye Comfort Display sowie der 5200 mAh fassende Silizium-Karbon-Akku. Daneben gibt es auch ein Teleobjektiv sowie eine Selfie-Porträtkamera mit jeweils 50 MP Auflösung, ein elegantes Strand-Design, den Snapdragon 8s Gen 3-Prozessor sowie MagicOS 8.0. Abgesehen davon ist auch der Preis bemerkenswert, denn trotz üppiger Ausstattung sind wir weit weg von einem vierstelligen Betrag!

Unser Testgerät kam in der Farbe Moonlight White zu uns und überzeugt mit ganz dünnen Linien. An den Kanten wird das Smartphone nämlich extra dünn, auch die Lautstärkeregelung und die Standby-Taste an der rechten Seite sind genauso minimalistisch. Unten findet ihr den SIM-Schacht, ein Mikrofon, die USB-C-Buchse sowie einen Lautsprecher, oben ist ebenfalls ein Lautsprecher nebst einem Mikrofon und einem Infrarot-Blaster verbaut, und der Rest ist clean. Die Rückseite gehört zu gleichen Teilen dem schönen Rücken in einem tollen marmorierten Muster, aber auch der Kamera-Insel mit ihren drei großen Sensoren. So weit, so gut!

Legt gleich voll los

Am Display selbst ist nur der Bildschirm zu sehen, abgesehen von einer länglichen Pille am oberen Rand, hinter der sich die Kamera und der Tiefensensor verstecken. Und: Das Display ist von einer Folie geschützt. Darauf wischt es sich nicht ganz so adrett wie auf Glas. Das ist aber nur eine Gewöhnungsfrage, am Feeling ändert es nichts. Denn wer sich schon mal mit MagicOS befasst hat, weiß: Hier wird keine Zeit vergeudet. In Windeseile werdet ihr durch den Erstkonfigurationsprozess geführt und es werden euch zwei, drei Zusatzdienste vorgestellt. Danach habt ihr das Smartphone schon so in den Händen, wie ihr euch das wünscht – entweder neu oder aus der Sicherung wiederhergestellt. 

Android 14 heißt hier einfach MagicOS 8.0, und dementsprechend einfach läuft die Erstkonfiguration des Smartphones. Am Homescreen hatte ich dann eine Kombination aus Apps, Ordnern zum Öffnen und Schnellzugriffs-Vorschläge, darin haben sich die HONOR-eigenen Apps wie Galerie, Health, Galerie, Kalender, Uhr, Notizen, Dateien, Systemmanager und auch die Einstellungen verschanzt. Interessant dabei: Wenn ihr da auf ein doch kleiner dargestelltes Icon tippt, öffnet sich die zugehörige App augenblicklich ohne des vorherigen Öffnen des Ordners. Eine nützliche Abkürzung, sofern man sie erst einmal verinnerlicht hat! Dementsprechend gerüstet geht es dann schon an die Nutzung.

Das HONOR 200 Pro im Alltag

Und was kann man sagen? Das HONOR 200 Pro tut ganz hersteller-typisch sein Bestes, euch im Alltag aus dem Weg zu gehen. Die Power der verbauten Hardware, aber natürlich auch der tolle Bildschirm arbeiten hier nahtlos zusammen, um euch große Dienste zu erweisen, ganz so wie beim Platz. Denn 512 GB Speicherplatz und 12 GB Arbeitsspeicher sind schon eine Hausnummer – schön, dass der Hersteller hier gleich mal ordentlich klotzt und nicht nur kleckert. Neben PIN und Gesichtserkennung gibt es auch eine Fingerabdruck-Sensorik unter dem Screen, und die Animationen sind dank 120 Hz und guter Software stets butterweich. Das erfreut das Auge auch nach langer Nutzung!

Mit kleinen Kniffen wie Multi-Window und App-Twin (lässt euch bei einer App mit zwei Konten zugleich anmelden), berührungslosen Gesten und weiteren Themen wie Face to Face-Übersetzungen bietet das HONOR 200 Pro auch für ein breites Publikum viele Dinge, die man im Alltag durchaus mal brauchen könnte. Ihr seht also schon: Am Smartphone-Teil des Handys kann man sich nur unwesentlich stören, allen voran wären da eigene Apps wie My HONOR oder das wackelige Verhalten (wenn ihr das Handy ohne Hülle auf die Kamera-Insel legt) zu erwähnen. Viel wichtiger ist jedoch: Wie steht es um das Versprechen der grandiosen Fotos und der Portrait-Revolution? Dem widmen wir uns jetzt!

Die Kameras: Ein Hingucker

Was die Kamera-Objektive angeht, die Auflösung ist grundsätzlich immer die gleiche: 50 Megapixel. Also rein von den Bildpunkten her könnt ihr euch darauf verlassen, hier stets die gleichen Bildgrößen zu erhalten, so weit, so gut. Aber wie sieht es bei der Qualität aus? Gleich vorweg – das HONOR 200 Pro macht schon richtig Spaß. Denn egal, ob ihr euch Zeit lasst bei der Komposition, ein Stativ verwendet oder einfach einen Schnappschuss aufnehmt: Das Smartphone bringt in jedem Fall viel Schärfe mit, aber auch einiges an Tiefeninformationen, das sich wiederum bei Fokus und Bokeh-Effekten bemerkbar macht. Eigene Beleuchtungseffekte setzen dem Ganzen die Krone auf, und man kommt schnell zu schönen Resultaten. Früh gibt es die Erkenntnis, dass die Kooperation mit Studio Harcourt sich auszahlt!

Cool ist außerdem, dass es viele verschiedene Kniffe gibt – neben den normalen Modi wie Nacht, Foto und Video gibt es auch Porträt, Super-Makro und Multivideo. Damit nicht genug: Bei den Videos könnt ihr im Anschluss dank KI und der Schnitt-App eine Art Highlight-Video zusammenschneiden lassen. Man ist schnell versucht, das Ganze in Richtung „Gimmick“ zu schieben, aber die Zeit, die man sich damit potenziell ersparen könnte, ist tatsächlich Gold wert. Dass die Qualität der Fotos und Videos, ungeachtet des Objektivs, mit dem ihr sie erstellt, sehr hoch ist, steigert die Freude noch zusätzlich. Natürlich ist aber die lichtstärkste Kamera die Hauptkamera, aber hier müsst ihr kaum aufpassen! Ein Zoomfaktor von bis zu 50x kann von euch verwendet werden, das ist ebenso sehr stark.

Die Sache mit den Updates

Das HONOR 200 Pro hat unter dem Namen Assistent so manche kreative Idee parat, was KI angeht. Sein Magic Portal lässt euch Inhalte aus dem Bildschirm ziehen (besser gesagt, an den Bildschirmrand), und dann schlägt das Smartphone Apps vor, die ihr damit nutzen könnt. So kann eine aus einer Mail oder dem Browser markierte Adresse direkt nach Google Maps gezogen werden und die Navigation dorthin startet sofort. Fotos hingegen können direkt zu passenden Social-Media-Apps oder anderen Programmen gezogen werden. Habt ihr euch erst einmal daran gewöhnt, ist es eine sehr nette Abkürzung, vor allem, wenn ihr immer wieder die selben Arbeitsschritte mit dem Smartphone erledigt. 

Irgendwann soll noch ein lokales LLM (Large Language Model), welches auf Llama 2 basiert, per Update nachgeliefert werden. Das soll dann ähnlich wie ChatGPT und Copilot funktionieren, allerdings ohne Anbindung ins Internet auskommen. Die auf dem MWC 2024 gezeigte Augensteuerung ist ebenfalls noch nicht final, soll aber auch per Update kommen. Neben den System-Apps installiert HONOR auch ein paar Drittanbieter-Apps wie Facebook, TikTok und WPS Office vor, diese lassen sich jedoch alle deinstallieren. Mit Sicherheitspatches wird das HONOR 200 Pro fünf Jahre versorgt und dies soll monatlich geschehen. Ob dieses Versprechen gehalten wird? Anfang Oktober 2024 hatten wir den 1. August (Google Play) und den 1. September (Android-Sicherheit) drauf – okay!

Links das Pro, rechts das Lite.

Was gibt es noch?

Im Gerät ist nicht der allerneueste und allerstärkste Qualcomm-Prozessor verbaut, dafür eine Art Stromsparvariante. Und das zahlt sich im Verbund mit all den anderen technologischen Goodies richtig aus – denn die Energieeffizienz des HONOR 200 Pro kann sich wirklich sehen lassen. Mit einer Bildrate von 60 Hertz ist das Smartphone kaum leerzukriegen, und selbst mit der flotten 120 Hz-Einstellung kommt ihr zumindest eineinhalb bis zwei Tage durch. Echt stark, und dann lädt das Smartphone auch noch sauber schnell auf: bis zu 100 Watt werden kabelgebunden für die Aufladung verwendet, und drahtlos gehen noch immer bis zu 66 Watt in den Akku rein. In etwa 15 Minuten kommt ihr auf 50 % Ladung!

Weiter geht’s mit einem Rundumblick im Alltag: Einen vollständigen Wasserschutz gibt es nicht, der Hersteller hat sich eine IP65-Schutzklasse zertifizieren lassen. Somit ist das Smartphone grundsätzlich staubdicht, aber nur gegen Strahlwasser (Regen) geschützt. Untertauchen sollte das HONOR 200 Pro somit nicht! Dazu kommt eine USB-C-Schnittstelle, die trotz des aktuellen Steckers nur USB 2.0-Geschwindigkeiten unterstützt. Die Datenübertragung per Kabel – wer sie noch wirklich nutzt – dauert dementsprechend länger. Ein Speicherkarten-Steckplatz ist ebenfalls nicht vorhanden, allerdings braucht man den bei 512 GB Platz ohnehin nicht, und den bieten nicht mehr viele Handys an.

HONOR 200 Pro: Die Technik

Was aber zur Genüge angeboten wird, sind Superlativen beim Hardware-Datenblatt. Neben dem überragenden 6,78 Zoll großen OLED-Display, das 2700 x 1224 Pixel Auflösung bietet und selbst unter Sonneneinstrahlung ordentlich hell wird, ist der Qualcomm Snapdragon 8s Gen 3-Prozessor zu erwähnen. Dieser priorisiert anders als der 8 Gen 3-Chip mehr das Stromsparen als pure Leistung, allerdings wäre das im Alltag ohnehin kaum zu bemerken. Denn ein Check in Geekbench 6.3 bringt Punktzahlen von 1942 (single), 4877 (multi) und 8671 (GPU) – das ist in Wahrheit in der Oberliga, nur die absolute Spitze erreicht höhere Werte im Android-Land! Bei Spielen merkt man dann und wann kleinere Einbußen bei den Qualitätseinstellungen, aber der Kompromiss ist in Ordnung.

Die Performance im Alltag und ansonsten überzeugt jedenfalls auf der ganzen Linie. Selbst die Lautsprecher sind ordentlich laut und performant, und einen Infrarot-Sender gibt es obendrein, falls ihr Bedarf daran hättet. Drei Kameras mit jeweils 50 MP (Hauptkamera, Teleobjektiv und Selfie-Cam) warten auf euch, und die Ultra-Weitwinkelkamera löst mit 12 MP auf. Bilder können so mit einer Auflösung von bis zu 8192 x 6144 Bildpunkten geschossen werden, das empfiehlt sich aber nur bei richtig guter Beleuchtung. Abseits davon gibt es WLAN 7-Unterstützung, Bluetooth 5.4, NFC und natürlich auch 5G an Bord. Der Akku fasst über 5.000 mAh, und es gibt 512 GB Speicherplatz nebst 12 GB RAM. Bis zu 100 Watt Ladeleistung beziehungsweise 66 Watt (kabellos) sind möglich.

Viel Wow und nur wenige Baustellen

Das HONOR 200 Pro verschiebt ein wenig die Grenzen, was die Mittel- und die Oberklasse angeht. Beginnen wir vielleicht beim Preis: Derzeit ist das Smartphone nämlich unter 540,- Euro erhältlich – und da fragt man sich angesichts mancher Mitbewerber schon, wo da deren Konkurrenz sein soll. Denn dieses Gerät bietet euch nicht nur einen schönen und hellen OLED-Bildschirm, sondern auch massiv viel Speicher (512 GB und 12 GB RAM). Zudem gibt es Performance aus der Oberliga noch dazu, und die Akkulaufzeit ist enorm. So einen Allrounder gibt es selten, und noch viel seltener um diesen Preis. Die Gesamtperformance ist jedenfalls ein Traum, und abseits von den allerforderndsten Spielen werdet ihr an keine Grenze stoßen.

Grenzwertig ist vielleicht schon eher die Entscheidung, das Smartphone „nur“ IP65-geschützt zu vertreiben. Ein Regenguss ist in Ordnung, ein ungewolltes Bad kann das Gerät dauerhaft schrotten. Die langsame USB 2-Kabelgeschwindigkeit sowie die begrenzten Updates in der Zukunft fallen da meiner Meinung nach wesentlich weniger ins Gewicht. Aber unter dem Strich muss man dem Hersteller ganz klar gratulieren: Mit diesem Gerät hat man ein ganz starkes Pferd im Rennen. Es ist nicht nur von der Leistung her top, sondern sieht zudem auch äußerst schick aus! Gerade vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft ist das HONOR 200 Pro wirklich gut positioniert, sich bei vielen potenziellen neuen Kund*innen beliebt zu machen. Seht euch das Smartphone gerne näher an!

Wertung: 9.0 Pixel

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