Das HTC U11 im Hands-on Preview: Ein Smartphone zum Drücken
Mit Modellen der Marke One und Desire konnte sich HTC am heiß umkämpften Smartphone-Markt lange behaupten, und maßgebliche Design-Akzente setzen. Doch die Konkurrenz schläft bekanntlich nicht. Vor allem Huawei konnte dem taiwanesischen Konzern gehörige Marktanteile abluchsen. Zum 20. Geburtstag will HTC mit der U-Reihe ein Befreiungsschlag gelingen. Das dazu passende Flagship-Device, das HTC U11 wurde nun offiziell vorgestellt. Wir waren vor Ort, und haben uns von den Qualitäten des Gerätes überzeugen können.
Tech-Specs
Beim U11 handelt es sich um kein U-Boot, sondern ein Android-Gerät, in dem ein Qualcomm Snapdragon 835 Octacore-Prozessor mit 2,45 GHz seinen Dienst verrichtet. Ihm zur Seite stehen 4 GB RAM, sowie durch Micro SDXC erweiterbare 64 GB an internem Speicher. Das Gerät misst 154 x 76 x 8 mm und wiegt 169 Gramm. Das mit QHD (2560×1440) auflösende, 5,5 Zoll große IPS-Display wird von Gorilla Glas 5 geschützt. Ein 3.000 MAh großer Akku soll für 24,5 Stunden Gesprächszeit, und bis zu 14 Tage Standby sorgen. Am HTC U11 läuft Android in der Version 7.1.1 mit der HTC-eigenen Touch-Sense-Oberfläche.
Liquid-Surface-Design
Das U Ultra und U Play waren erste Vorboten der neuen Designsprache von HTC. Auch das U11 setzt auf die voll verglaste Rückseite im Liquid-Surface-Design. Die Farben Sapphire-Blue, Ice-White, Amazing-Silver und Space-Black werden von Start weg verfügbar sein, während eine rote Variante später folgen soll. Das Spezielle an diesem Design: Die Ränder des U11 reagieren auf Druckeingaben. Wenn man das Smartphone beherzt drückt, kann man es damit aus dem Schlaf aufwecken, und direkt in die Kamera-App wechseln. Ein weiterer Druck betätigt den Auslöser, der mit 0,3 Sekunden Ultra-Speed Autofokus für gestochen scharfer Schnappschüsse sorgen soll. Auch innerhalb von Apps kann diese Edge-Sense getaufte Eingabemöglichkeit genutzt werden. HTC stellt dazu eine App in Aussicht, mit der sich gängige Tätigkeiten aufzeichnen, und an die Kanten des U11 binden lassen.
Auch als Home-Assistant nutzbar
Doch das ist nicht die einzige Neuerung, mit der das HTC U11 aufwarten kann. Vier verbaute Always-on Mikrofone sollen die Spracherkennung auch von weiter weg signifikant verbessern, und das Gerät so zum brauchbaren Ersatz für Home-Speaker Boxen wie Amazons Echo machen. Dieses 360° Sound getaufte Feature lässt sich auf Wunsch natürlich auch deaktivieren, und arbeitet nahtlos mit Google Assistant, oder der Amazon Alexa-App zusammen. Auch beim Filmen mit der Kamera machen sich die 4 Mikros nützlich, und fokussieren wie ein Richtmikro auf jene Bereiche, die im Fokus liegen.
Klingendes Display, und fehlende Klinke
Die In-Ear Kopfhörer bieten aktive Noise-Cancellation
Auch bei der Audio-Wiedergabe gibt es Neues zu verzeichnen. Anstelle der zwei frontseitigen Stereo-Boxen des M8 setzt das U11 auf das Display als Resonanzkörper. So kann das schlanke Gerät auch ohne angeschlossene Boxen ganz ordentlichen Sound produzieren. Anstelle des 3,5 mm Audiosteckers setzt auch HTC neuerdings auf USB Typ-C Kopfhörer. Begründet wird dieser Schritt wie bei Apple mit höherem Hörgenuss dank digitaler Übertragung. Die beiliegenden In-Ear Kopfhörer bieten als kleine Entschädigung aktive Noise-Cancellation.
Kamera auf der Höhe der Zeit
Die verbaute Haupt-Kamera im HTC U11 will dank optischer und elektronischer Bildstabilisierung, sowie f/1.7-Blende mit 28 mm Brennweite, mit aktuellen Spitzengeräten mithalten können. Mit dafür verantwortlich sind ein 12 MP starker UltraPixel 3-Sensor, ein Dual-Tone LED-Blitz und HDR-Boost. Damit nimmt die Kamera schon auf, während man noch zielt, und rechnet sich dann aus mehreren geschossenen Bildern die bestmögliche Qualität zusammen. Das soll auch sehr farbechte und rauschfreie Nachtaufnahmen ermöglichen. Die verbaute Frontkamera löst interessanterweise mit 16 Megapixeln auf, und ist mit einer f/2.0-Bnede und ebenfalls 28 mm Brennweite ausgestattet.
Mein erster Eindruck vom HTC U11
Mit seiner spiegelnden Oberfläche sieht das HTC U11 von hinten sehr attraktiv aus, sofern man es vorher von Fingerabrücken befreit. Vorne entpuppt sich das Flaggschiff-Device als Standard-Smartphone, das den Trends zum Infinity-Display und mangelnden Hardwaretasten scheinbar bewusst trotzt. Diese Bodenständigkeit macht das HTC U11 mit konsequenten Weiterentwicklungen an der Feature-Front wieder wett. Toller Sound, eine gute Kamera, sowie Edge-Sense sorgen für ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis. Besonderes letzteres könnte einige interessante Möglichkeiten eröffnen. Die Möglichkeit des Handys auch mit Handschuhen, oder unter Wasser (ja, IP67-zertifiziert ist es auch!) zu bedienen, scheint mit eine sehr brauchbare und innovative Neuerung zu sein. Wie es um die Performance, die Akku-Leistung und die Alltagstauglichkeit des HTC U11 bestellt ist, erfahrt ihr, wenn ich das Gerät ausführlich testen kann. Erhältlich sein soll das gute Stück dann ab Juni, und zwar 0 € im Go!XL-Tarif exklusiv bei A1. Frei kostet das U11 749 Euro.