Huawei FreeBuds 4 Test: Angenehme Bauweise, guter Sound
Mit den FreeBuds 4 will Huawei Komfort und Soundqualität vereinen. Wie das Ganze funktioniert, lest ihr hier im Test – zur offiziellen Website des Produkts geht es gleich hier entlang!
Über die Huawei FreeBuds 4
Das Ladecase der FreeBuds 4 ist das Erste, was ihr nach dem Auspacken seht. Entweder in Silver Frost oder Ceramic White gehalten befinden sich die Earbuds in dem kreisrunden Case. Die Form ist ideal dafür, um es in den Händen zu halten, und es lässt sich ganz leicht mit einer Hand öffnen. Genauso könnt ihr die beiden Earbuds problemlos entnehmen, hier hat Huawei alles richtig gemacht! Gleichzeitig koppeln sich die Buds beim ersten Öffnen mit dem Gerät eurer Wahl, viel einfacher geht es nicht.
Die Geräte sind keine In-Ear-Buds, das heißt, sie sind einerseits wesentlich angenehmer zu tragen und andererseits dichten sie nicht ganz so ab wie Ohrstöpsel mit Silikonspitze. Das ist ein guter Kompromiss, um die Huawei FreeBuds 4 länger tragen zu können. Sie sind in spiegelndem Hochglanz gehalten, das zieht zwar Fingerabdrücke an, sieht aber in Silver Frost (die Farbe unseres Testgeräts) verdammt cool aus. Noch viel wichtiger ist, wie sie sich anfühlen, und da räumen die Earbuds voll ab.
Erste Schritte mit den Earbuds
Das Koppeln der Huawei FreeBuds 4 ist kinderleicht. Rasch ist die erste Konfiguration via Bluetooth-Menü erledigt, und mit der Huawei AI Life-App könnt ihr den Rest ebenso gut erledigen. So lassen sich die Akkustände der beiden Buds und des Ladecases einsehen, aber auch die Rauschunterdrückung, die Tonqualität, Equalizer, die Trageerkennung und die Firmware konfigurieren. Schnell ist man dann versucht, erste Musikstücke mit den neuen Earbuds abzuspielen, und das Ergebnis ist erstaunlich.
Mit der technischen Erklärung von Huawei fängt man vielleicht nicht so viel an. Die Website besagt: „In jedem Kopfhörer befindet sich ein 14,3 mm großer dynamischer Treiber, dem die HUAWEI FreeBuds 4 ihre herausragende Soundqualität zu verdanken haben. Mit einem Frequenzbereich von bis zu 40 kHz kannst du deine Lieblingsmelodien, Lieblingssongs und intensive Klangfarben in vollen Zügen genießen.“ In Wahrheit kann man von dieser Aussage allein nicht viel ableiten, aber ihr bemerkt das schnell in der Praxis.
Verarbeitung und Soundqualität: Sehr gut!
Denn früh nach den ersten Musik-Tests stellt sich heraus, dass hier etwas … anders ist. Von komplett abgedichteten Geräten kennt man schon den guten, tiefen Bass, und die Soundstage ist da generell etwas fülliger. Die Huawei FreeBuds 4 sind aber nicht abgedichtet, können aber dennoch gut mithalten. Sowohl Höhen wie auch Tiefen werden gekonnt wiedergegeben, gleichzeitig bieten die Buds aber den Komfort, dass eben keine Silikonspitze in eurem Ohrgang steckt. Das ist eine angenehme Überraschung und ein toller Kompromiss!
Schaltet ihr die Geräuschunterdrückung ein, ist in leisen Räumen ein gewisses Grundrauschen zu hören. In lauteren Umgebungen und beim Musikgenuss ist das ohnehin hinfällig, und dank des offenen Designs sorgen die Huawei FreeBuds 4 für einen guten Druckausgleich. Gleichzeitig stellen sie sicher, dass Umgebungsgeräusche weiter wahrnehmbar sind. Das sorgt für Sicherheit im Verkehr und ein bequemes Tragegefühl – auch nach stundenlangem Hören. Im Vergleich mit anderen offenen Ohrhörern gewinnt Huaweis Lösung, andere Bauformen weisen natürlich andere Charakteristika auf.
Die Steuerung der FreeBuds 4
Um nicht für jede Kleinigkeit in die Huawei AI Life-App zu müssen, gibt es die Option, die Earbuds direkt zu steuern. Beide Earbuds sind berührungssensitiv, und ihr könnt sie entweder antippen, lange halten oder nach oben oder unten wischen. Im Standard bedeutet dies, dass ein zweimaliges Antippen die folgenden Dinge auslöst: Anruf annehmen / beenden, Musikwiedergabe starten / anhalten, vorheriger / nächster Song, Sprachassistent aktivieren. Wischt ihr nach oben oder unten, erhöht und verringert ihr die Lautstärke.
Ein langes Drücken eines Earbuds hingegen lehnt einen Anruf ab beziehungsweise wechselt den Modus der Geräuschunterdrückung. Wichtig: Da die Huawei FreeBuds 4 von Haus aus offen gebaut sind, gibt es keinen Transparenz-Modus wie beim Mitbewerb. Entweder aktiviert ihr die Rauschunterdrückung in den Ausprägungen Ausgeglichen oder Gemütlich, oder ihr habt sie deaktiviert. Sie funktioniert auf jeden Fall überraschend gut für die offene Bauweise – für ein besseres Noise Cancelling müsst ihr zu abdichterenden und möglicherweise unangenehmeren Geräten greifen.
Mehr Erwähnenswertes
Die Huawei Freebuds 4 lassen sich so wie alle aktuellen Earbuds mit zwei Geräten gleichzeitig koppeln. Huawei ermöglicht es euch zudem, nahtlos und schnell zwischen ihnen umzuschalten. Das funktioniert über das Audio Connection Center in der HUAWEI AI Life-App. Dort könnt ihr alle mit euren Earbuds gekoppelten Geräte auf einem zentralen, benutzerfreundlichen Bildschirm verwalten. Wer übrigens voll auf Huaweis HarmonyOS setzt, hat gewisse Vorteile. Dazu zählt eine bedeutend verringerte Latenzzeit von grade mal 90 ms, und das ist nur der Anfang.
Wer HarmonyOS nutzt, kann Videos vom Smartphone auf einen Huawei-Laptop oder ein Huawei-Tablet sowie Musik auf die Huawei FreeBuds 4 übertragen. Damit könnt ihr Filme auch auf dem großen Bildschirm sehen, ohne dass eure Umgebung durch Geräusche gestört wird. Wer mit den Earbuds übrigens sporteln gehen möchte, kann das ohne Probleme tun. Im Testzeitraum hatte ich kein einziges Mal das Problem, dass die Earbuds sich aus meinen Ohren verabschiedet hätten. Die Passform scheint also perfekt zu passen, und das ganz ohne Silikonspitze!
Die Technik der FreeBuds 4
Das Ladecase, das ihr via USB-C ladet und zum Transport der Huawei FreeBuds 4 verwendet, ist als äußerst hosentaschentauglich zu bezeichnen. Mit einem Durchmesser von 58 mm bei einer Höhe von 21,2 mm ist das kreisrunde Gehäuse schnell eingepackt, und das Eigengewicht von grade mal 38 Gramm ist vernachlässigbar gering. Beide Earbuds sind symmetrisch, sie weisen die Abmessungen von 41,4 x 16,8 x 18,5 mm bei einem Eigengewicht von 4,1 Gramm auf. So fühlen sich die Buds auch an, da drückt nichts unangenehm im Ohr und das Gewicht ist kaum bemerkbar.
In jedem Earbud ist zudem ein 14,3 mm großer Treiber verbaut, der für den Klang verantwortlich ist. Er spielt seine Stärken erst ab 40-50 % Lautstärke aus, sorgt dann aber für eine ausgewogene Soundstage! Weiters haben die Huawei FreeBuds 4 pro Kopfhörer einen 30 mAh-Akku, und das Ladecase einen 410 mAh fassenden Akku verbaut. Das bedeutet eine Laufzeit von 4 Stunden ohne ANC und 2,5 Stunden mit ANC, mit Aufladen im Case kommt ihr auf gesamt 22 bzw. 14 Stunden (ohne und mit Rauschunterdrückung). Nach etwa einer Stunde Ladezeit sind sowohl Earbuds als auch Case wieder voll.
Fazit: Komfortabel, starker Sound, wenig Ausdauer
Unter dem Strich sind die Huawei FreeBuds 4 eine gelungene Fortsetzung der Reihe geworden. Um 129 Euro bekommt ihr nach IPX4 spritzwassergeschützte Ohrhörer, die mit hohem Tragekomfort und gutem Klang aufwarten. Zudem gibt es eine starke Noise Cancelling-Umsetzung, die Klimaanlagen und andere Geräusche gekonnt ausblendet. Das gepaart mit der offenen Bauweise ist äußerst angenehm! Kritikpunkte wären vielleicht die niedrige Ausdauer, wenn ihr ANC einschaltet (2,5 Stunden sind im Vergleich zu anderen Earbuds von Huawei echt nicht lange), und dass der Klang erst ab 40-50 % Lautstärke richtig gut wird.
Abgesehen davon kann man den Huawei-Geräten absolut nichts vorwerfen. Sie treffen einen idealen Kompromiss zwischen Tragekomfort, Klang und Noise Cancelling. Klar gibt es klanglich und ANC-technisch bessere Earbuds, doch nicht alle wollen eine Silikonspitze im Gehörgang haben. Die Inbetriebnahme wie auch die Verwendung sind kinderleicht, und die tolle Verarbeitung macht die Earbuds zu einem Hingucker. Wenn ihr nach angenehmen Ohrhörern sucht, die ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis aufweisen, führt kein Weg an den Huawei FreeBuds 4 vorbei!