Huawei MateBook D 14 Test: Starker Laptop, fairer Preis
Mit dem Huawei MateBook D 14 will der Hersteller gute Notebooks leistbar machen. Überzeugt dieses Alltagsgerät auch im Test? Lest hier das Review!
Der erste Eindruck des MateBook D 14
Schon beim Auspacken fällt auf, dass auf der offiziellen Website des Geräts nicht zu viel versprochen wird. Das Gehäuse des Notebooks macht einen soliden Eindruck, und das Gewicht von grade mal 1,38 kg verteilt sich klasse auf die Größe des 14-Zoll-Laptops. Noch vor dem Einschalten kommt ihr drauf, dass sich der Bildschirm bis zu 180 Grad aufklappen lässt. Das heißt, ihr habt auch die Möglichkeit, in den bislang unmöglichsten Winkeln normal weiterzuarbeiten – das spricht schon mal für das MateBook D 14! Beim Einschalten werdet ihr nach wenigen Sekunden schon von Windows begrüßt.
Dank einer flotten SSD im Inneren sowie dem potenten AMD Ryzen 5-Prozessor (3500U) müsst ihr nicht lange warten und könnt sofort loslegen. Weiters sehr löblich ist die Abwesenheit von vorinstallierter Software. Nur zwei Huawei-Apps tummeln sich abseits des üblichen Windows-Pakets! Die eine App kümmert sich um die Hot Keys für Bildschirmhelligkeit, Lautstärke, WLAN und mehr, und der Huawei PC Manager ist eine sinnvolle Ergänzung. Das übersichtliche Tool hält nämlich euren Laptop jederzeit auf dem neuesten Stand und gibt euch die Option, eure Huawei-Smartphones via Bluetooth und WLAN mit dem MateBook D 14 zu verbinden.
Willkommen im Huawei-Ökosystem
Dank EMUI beziehungsweise Magic UI von Huawei könnt ihr nämlich nahtlos zwischen eurem gekoppelten Smartphone und dem Laptop hin und her wechseln. Zudem wird eine Abbildung eures Handy-Bildschirms auf die Windows-Oberfläche projiziert, und so könnt ihr Smartphone-Apps ohne Probleme auf dem Huawei MateBook 14 D nutzen. Sogar das Spielen von Alto‘s Odyssey war auf dem PC ohne Probleme möglich, machbar ist das dank der minimal gehaltenen Verzögerung. So lassen sich auch etwa eine Zwischenablage gemeinsam nutzen, was man schon von Windows- und Mac-Systemen kennt. Dort heißt dies Continuity und Handoff.
Nutzt ihr also mehrere Huawei-Geräte gemeinsam, lassen sich so Fotos und Dokumente in Windeseile übertragen. Tippt ihr mit eurem Smartphone das Huawei Share-Symbol am MateBook D 14 an, wird der Huawei PC Manager aktiv. Bildschirmaufnahmen, Datensicherung von Fotos und Videos und das nahtlose Drag & Drop von Dateien wird hier so ermöglicht. Es zeugt von hoher Qualität, wie unkompliziert die Einrichtung dieser Dienste vonstatten ging. Nicht nur das, auch die niedrige Latenz und die hohe Geschwindigkeit bei der Datenübertragung zeigen, dass es hier viel Sinn macht, mehrere Geräte vom selben Hersteller zu besitzen! Hier ein Video zu Huawei Share:
Ein typisches Notebook? Fast
Dank der guten Ausstattung lassen sich auch Spiele wie Torchlight, The Book of Unwritten Tales oder etwa Pong Quest problemlos spielen. Dabei fällt auf, dass die Lüfter niemals unangenehm laut werden – das schafft nur eine Benchmark-Schleife wie die von Unigine Heaven. Für Normalnutzung und gelegentliche Games ist das Huawei MateBook D 14 allerdings sehr gut geeignet. Die Farbwiedergabe ist okay, aber nichts für Bildbearbeitung. Dazu verändern sich die Farben leicht, wenn ihr das Display in einem zu starken Winkel aufklappt. Wieder sei aber gesagt, dass euch das bei Normalnutzung nicht auffällt, die Option des 180 Grad-Winkels ist an sich gut.
Das große Trackpad reagiert sehr gut auf eure Eingaben und ist fast überall klickbar, und ein HDMI-Ausgang ist ebenso mit an Bord, sehr nützlich. Die Lautsprecher des Huawei MateBook D 14 können überraschend laut werden, wobei sich schon ab 70 % erste Verzerrungen bemerkbar machen. Das macht aber nichts, denn die Ausgabe reicht auch so für das Beschallen eines mittelgroßen Raums. Eine zweistufige Tastaturbeleuchtung rundet die Ausstattung ab, und der fast rahmenlose Bildschirm vermag zu gefallen. Er ist deswegen fast rahmenlos, weil es über dem verbauten Display keine Webcam gibt. Warum das so ist, klärt der nächste Absatz!
Die Kamera: Mal etwas ganz Anderes
Was passiert, wenn man das Thema Webcam-Privatsphäre übertreibt, kennt jeder von uns. Manche klappen den Laptop aufs Maximum auf, damit die Kamera im Zweifelsfall die Decke aufnimmt, andere wiederum bekleben die Webcam mit Gafferband oder Post-its. Das ist ein Statement, und Huawei hat einen interessanten Ansatz gewählt: Inmitten den Funktionstasten befindet sich zwischen F6 und F7 eine weitere Taste, die allerdings ein wenig fester gedrückt werden will. Dank einer starken Feder kommt so die Webcam zum Vorschein, die sich beim MateBook D 14 elegant versteckt. Drückt ihr sie zurück ins Gehäuse, sieht die Kamera nur schwarz.
Das ist äußerst interessant, denn so habt ihr die volle Kontrolle über das, was eure Kamera sieht. Nicht nur das, selbst wenn es Angreifern gelingen würde, Zugriff auf eure Cam zu erhalten, würden sie nichts sehen. Noch dazu ist bei der Kamera ein Zugriffslicht verbaut, die weiße LED zeigt also stets an, wenn die Kamera läuft. Der Nachteil bei diesem Ansatz ist aber, dass ihr in Videokonferenzen immer von unten gefilmt werdet. Da hilft leider nichts, selbst das um 180 Grad aufklappbare Display nicht – die Kamera bleibt, wo sie ist. Tippt ihr dann während einer Kamera-Aufnahme etwas, verdecken eure Finger eure Gestalt. Das wirkt befremdlich und stört im Call!
Generelle Performance in der Praxis
Dank AMDs Ryzen 5-Prozessor, der mit 4 Kernen und 8 gleichzeitig verarbeitbaren Threads arbeitet, fühlt sich nichts beim Huawei MateBook D 14 langsam an. Geekbench unterstreicht diesen Eindruck mit 575 Punkten single-core und 2371 Punkten multi-core. Egal, ob ihr im Internet surft, einen Text tippt oder euer Huawei-Smartphone auf dem Desktop spiegelt, alles läuft flott und sicher. Apropos Sicherheit: Das Notebook bietet einen im angenehm großen Standby-Knopf integrierten Fingerabdrucksensor. Nicht nur, dass sich die Taste klasse anfühlt, der Scanner funktioniert so zielsicher wie verzögerungsfrei.
Schaltet ihr mit einem registrierten Finger ein, braucht ihr kein Passwort bei der Anmeldung. Vor allem müsst ihr den Finger nicht komisch über einen Scanner ziehen oder so, ein kurzes Hintippen reicht völlig aus! Was die Ausdauer angeht, so kann das Huawei MateBook D 14 lange mithalten. Zwischen sieben und acht Stunden bei Web- und Notizen-Nutzung sind auf jeden Fall drin, Huawei selbst verspricht neuneinhalb Stunden bei der Videowiedergabe. Natürlich hängt vieles von euren Gewohnheiten und der Bildschirmhelligkeit ab (der Screen kann ganz schön hell werden!), aber für mich hat das völlig ausgereicht.
Huawei MateBook D 14: Die Technik
Das Notebook kommt mit vorinstalliertem Windows 10 Home und ist in Space Grau erhältlich. Die Abmessungen belaufen sich auf 322,5 x 214,8 x 15,9 Millimeter bei einem Gewicht von etwa 1,38 kg. Das IPS-Display besitzt eine Bildschirmdiagonale von 14 Zoll bei einer Full HD-Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten (Bildformat 16:9). Der Kontrastwert ist mit 800:1 angegeben, die Displayhelligkeit mit 250 Nits und der maximale Bildschirmwinkel mit 178 Grad. Im Inneren werkelt ein AMD Ryzen 5-Vierkernprozessor 3500U, und ihr habt 8 GB DDR4-Arbeitsspeicher sowie 256 oder 512 GB SSD-Speicherplatz zur Verfügung.
Die Kamera löst mit einem Megapixel auf und ist wie vorhin erwähnt in der Tastatur eingebaut. Das löst zwar so manche Privatsphäre-Sorgen, ist aber eurer virtuellen Erscheinung alles andere als schmeichelhaft. Die Ein-Aus-Taste fungiert gleichzeitig als blitzschneller und sicherer Fingerabdrucksensor. Was die Ports angeht, so habt ihr eine USB-C-Buchse, einen HDMI-Ausgang, einen 3,5mm-Kopfhörerausgang und zwei „normale“ USB-Buchsen zur Verfügung. Hierbei sei jedoch gesagt, dass bloß einer dem USB 3.0-Standard und dessen hoher Geschwindigkeit entspricht, der andere erreicht „nur“ die USB 2.0-Geschwindigkeiten.
Das Huawei MateBook D 14: Leistbarer Allrounder
Um einen Preis von 699 Euro startet dieses Notebook, und dafür bekommt ihr eine ganz schöne Menge Laptop. Die Akkulaufzeit enttäuscht nicht und hält je nach Nutzung den ganzen Tag durch, und falls ihr doch mal an die Grenzen geht, könnt ihr es schnell aufladen (45 % in 30 Minuten). Es gibt kaum vorinstallierte Software, die Performance spielt auf überdurchschnittlichem Niveau, und das große Trackpad ist nicht nur ein Plan B. Die Wärmeentwicklung ist in Ordnung, nur unter Volllast wird das MateBook D 14 auch schon mal laut. Will man unbedingt ein Haar in der Suppe finden, kann man über die Webcam-Platzierung in der Tastatur reden – ein klarer Rückschritt.
Abgesehen davon gibt es eine gute Port-Auswahl und sogar einen HDMI-Ausgang, was den Laptop auch für den Business-Einsatz befähigt. Hervorzuheben ist auch das nahtlose Zusammenspiel zwischen Huawei-Smartphones und dem Notebook, die niedrige Latenz macht die Nutzung zu einer Freude. Sogar für ein paar Spiele zwischendurch ist das Huawei MateBook D 14 mehr als nur geeignet, und so erwartet euch mit diesem Gerät ein guter Allrounder. Gaming-Spezialisten und BildbearbeiterInnen gehen ohnehin in einer höheren Preisklasse shoppen, aber alle anderen werden mit diesem Notebook glücklich!