Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung Review: Helden Hyrule’s, vereinigt euch!
Ein Jahrhundert vor den Ereignissen von The Legend of Zelda: Breath of the Wild wurde die neueste Version von Shigeru Miyamoto’s Hyrule von Calamity Ganon’s Anhängern ins Verderben gestürzt. Während Fans sich seit 2017 ein Sequel zu Breath of the Wild wünschen, liefern Nintendo und Koei Tecmo uns in Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung ein Prequel. Wir erleben den Krieg gegen Ganon’s Anhänger und begleiten bekannte Heldinnen und Helden an vertraute Orte, treffen bekannte Gesichter und kämpfen uns in klassischer Hyrule Warriors bzw. Dynasty Warriors Manier durch feindliche Armeen. Wir haben uns den Horden Ganon’s gestellt und berichten euch direkt von der Front!
Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung ist ab dem 20. November 2020 für Nintendo Switch erhältlich.
Champions, assemble!
In The Legend of Zelda: Breath of the Wild erwacht Link nach einem hundertjährigen Schlaf. Aus der Not heraus hatte Prinzessin Zelda ihn in einem der alten Schreine zur Ruhe gelegt. Danach warf Zelda sich in einen langen Kampf gegen Calamity Ganon’s Macht, um Hyrule eine letzte Chance auf Rettung zu erhalten. Doch wie kam es zu dieser Ausgangslage für Nintendo’s Meisterwerk von 2017? Gewisse Inhalte, wie Link’s Rolle als Prinzessin Zelda’s eingeschworener Ritter, die vier Champions und Zelda’s Forschungen über die uralten Artefakte Hyrule’s erhalten wir direkt in Breath of the Wild. Viele Details zum Kriegsverlauf und persönliche Geschichten wurden dabei aber ausgelassen – genau diese sind der Fokus von Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung.
(c) Nintendo
Calamity Ganon’s Horden stehen vor den Toren Hyrule Castle’s und wir stürzen uns ins Gefecht. Neben dem bereits bekannten Link (hier noch ein mehr oder minder handelsüblicher Soldat) ist auch Impa vom Sheikah-Clan spielbar – ja, exakt die greise Impa die Weise, die wir in Breath of the Wild in Kakariko Village antreffen. Nachdem die erste Schlacht überstanden ist, gilt es die vier Champions zu versammeln, um die Divine Beasts gegen das große Unheil Ganon zu führen. Im Zuge dessen erforschen Prinzessin Zelda und Impa zusammen mit dem Mini-Guardian im R2D2-Verschnitt die alten Artefakte, Türme und Guardians. Zudem gilt es, den Helden des Schwerts das die Dunkelheit versiegelt zu entdecken. Wer das wohl sein könnte?
(c) Nintendo
Wir wollen nicht zu viel über die (immer wieder mit kleinen Überraschungen gespickte) Story verraten. Zusammengefasst war Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung ein interessantes Erlebnis, das uns vor allem liebgewonnenen Charakteren und deren Beziehungen untereinander näher gebracht hat. Auch Link’s Werdegang zum Helden Hyrule’s und Zelda’s Bemühungen gegen das drohende Unheil und ihr Verhältnis zu König Rhoam erhalten mehr Inhalt und geben spannende Einblicke in Hyrule’s Geschichte. Übrigens: Macht euch bereit, denn die Story ist stellenweise sehr “Anime”. Für uns ein Pluspunkt!
Bokoblins bis zum Horizont
Obwohl Zeit der Verheerung natürlich im Hyrule von Breath of the Wild spielt, ist das Ambiente des Spiels weit actiongeladener. Für mich als testender Redakteur war es meine erste Berührung mit Hyrule Warriors – dennoch ist die Menge an Bokoblins und Lizalfos, durch die man sich in wenigen Minuten schlägt, bemerkenswert. Im Vergleich zum märchenhaft verträumten Ton und den taktischen kreativen Kämpfen aus Breath of the Wild, schlagen Link & Co. hier problemlos gesamte Armeen nieder. Während sich das Gameplay dabei fließend anfühlt und gut von der Hand geht, ist der extreme Maßstab für Fans der ruhigen Stimmung von Breath of the Wild allerdings etwas befremdlich.
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Weniger leicht zu ignorieren ist in Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung das repetative Gameplay. Wohl ein Hyrule Warriors typischer Aspekt, der dennoch Überarbeitung vertragen könnte. Man schlägt sich durch Horden an kleinen Gegnern, erreicht Stützpunkte mit kleinen Zwischen-Bossen wie Moblins oder Wizzroben und begegnet ab und an einem anderen Boss am Ende eines Levels. An sich lässt sich auf diese Art wohl beinahe jedes Videospiel beschreiben, leider unterscheiden sich in Zeit der Verheerung bestenfalls die Gegner, die man in Massen niedermäht, nicht aber die Art auf die man es tut. Schon sind bestimmte Taktiken in bestimmten Situationen (z.B. die Eis-Rune auf Wasser zu nutzen) besonders effizient, notwendig sind diese Mechaniken allerdings nicht.
Hyrule’s blühende Wirtschaft
Von den Missionen/Levels selbst abgesehen, bietet Zeit der Verheerung eine ganze Reihe an Systemen und Mechaniken. Eine Vielzahl an Items, Geschäften und Charakteren aus Breath of the Wild dienen als dafür als Inspiration – und auch einige neue Ideen sind hier zu finden. So verschmilzt man in der Schmiede-Gilde Waffen miteinander um seine Lieblingswaffe aufzuwerten, trainiert weniger genutzte Helden in Hyrule’s Barracken hoch und kauft Zutaten in den verschiedensten Stallungen Hyrule’s für Upgrades (wie mehr Herz-Behälter oder längere Kampf-Combos der Charaktere) und auch für Kochrezepte. Ja, richtig gelesen. Auch in Zeit der Verheerung wird gekocht: Vor jeder Mission wählt man eines der bisher gefundenen Rezepte und erhält verschiedene für eine Mission anhaltende Buffs.
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Um die verschiedenen Upgrades und Rezepte zu nutzen, gibt es eine Menge an Sidequests, die stets als Tutorial für verschiedene Waffe/Runen/Skills dienen und zugleich als Challenges dienen. Früher oder später ist die gesamte Map Hyrule’s mit leuchtenden Symbolen gefüllt. An sich eine nette Implementierung bekannter Aspekte aus Breath of the Wild, die Zeit der Verheerung sicherlich aufwertet. Schade nur, dass selbst die Challenges, die die Nutzung bestimmter Fähigkeiten oder Skills verlangen, problemlos mit den selben Combos wie jede andere Mission bestanden werden können.
Kurzweilig für eine kurze Weile
Wie für Hyrule Warriors Titel üblich, wirft man sich auch in Zeit der Verheerung großen Armeen an Gegnern entgegen. Die Maßstäbe der entstehenden Schlachten stehen dabei selten im Verhältnis zu den originalen Legend of Zelda Titeln. Dennoch fühlt sich dieser Stil-Sprung gerade beim eher meditativen Ambiente von Breath of the Wild gewagt an. Nichtsdestotrotz ist Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung freilich nicht ohne Charme! Das Spiel bringt das Leben und Schicksal liebgewonnener Charaktere wie Daruk, Mipha, Revali, Urbosa und Impa näher und erzählt die Geschichte von Prinzessin Zelda’s Kampf gegen die große Tragödie, 100 Jahre vor Link’s Erwachen aus seinem Dornröschen Schlaf.
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Dank fließender Combos und gutem Spielgefühl fühlt sich das Gegner-Schnetzelfest besonders mühelos an. Ein Umstand, der Zeit der Verheerung zu aller Anfang, trotz gelegentlicher Framerate-Abstürze im Handheld-Modus der Nintendo Switch, zu einem befriedigendem Spielerlebnis macht. Je länger die Schlachten allerdings dauern, umso mehr werden der fehlende Gameplay-Tiefgang, die fehlende Herausforderung und die geringe Gegner-Vielseitigkeit zur Schwachstelle. Auch die zahlreichen Mechaniken und Systeme im Spiel sind zwar ein netter Bonus, retten Zeit der Verheerung aber leider nicht aus der Monotonie.
Zusammengefasst würden wir Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung vor allem Fans der Hyrule Warriors oder der Dynasty Warriors Reihe empfehlen. Fans von The Legend of Zelda: Breath of the Wild werden zwar Gefallen an dem Wiedersehen bekannter Gesichter finden, werden jedoch die meditative Stimmung und den Drang zur Erkundung, der das Meisterwerk aus 2017 ausgezeichnet hat, vermissen.
EDIT: Auf Grund von Endgame Content, der sich auch nach dem Abschluss der Main Story weiter entfaltet und einiges an Tiefgang zu Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung hinzufügt, haben wir die Pixel-Bewertung im Nachhinein an.