In the Heights: Rhythm of New York Kinokritik – Ode an die Community
Von den Machern von Hamilton und Crazy Rich Asiens kommt nun ein Musical-Movie, das der Sound des Sommers sein will. In the Heights: Rhythm of New York handelt von der südamerikanischen Gemeinschaft in einem New Yorker Block namens Washington Heights und den Träumen der verschiedenen Protagonisten. Mit einer Mischung aus Hip Hop und lateinamerikanischen Klängen inszeniert von einem Reigen an talentierten Darstellerinnen und Darstellern ist In the Heights auf jeden Fall ein Spektakel – doch kein perfektes.
In the Heights: Rhythm of New York ist ab 22. Juli 2021 in Österreichs Kinos zu sehen.
El Suenito – Kleine große Träume
Es ist schwierig einen Protagonisten oder eine Protagonistin in einem Film auszumachen, der sich so sehr um die Stärke von Gemeinschaft dreht. Darüber hinaus geht es aber vor allem um die Träume und Ziele der verschiedenen Charaktere.
© 2021 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.
Da ist der sympathische Bodega-Leiter Usnavy (von seinem Vater bei der Einreise kreativ nach der US Navy benannt), der seinen Traum zurück in die Dominikanische Republik zu kehren verfolgt. Seine Herzensdame Vanessa, die Mode-Designerin werden und in eine anständige Wohnung ziehen will. Nina, die mit den Erwartungen der Gemeinschaft hadert und ihren eigenen Weg finden will. Benny, der ein eigenes Geschäft und Leben – am besten mit Nina – aufbauen will. Und Usnavy’s Cousin Sonny, der eine Green Card braucht, um ein College besuchen zu können.
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Wir könnten noch lange weiter aufzählen, aber glaubt uns: ihr wollt den Streifen selbst ansehen und mehr herausfinden. Die Gemeinschaft, die sich um Matriarchin „Abuela“ Claudia sammelt, hat Love-Stories, Lotterie-Gewinne, Aktivismus, Clubbing, Blackouts und mehr. Was In the Heights aber vor allem hat, sind großartige Songs mit phenomenalen Performances. Jede einzelne Darstellerin und jeder einzelne Darsteller brilliert in den jeweiligen Rollen. Wenn wir zwei besonders hervorheben müssten, wären es wohl Corey Hawkins‘ Benny und Melissa Barerra’s Vanessa, deren Stimmen und Tanz uns förmlich aus den Sitzen heben!
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3, 2, 1, Stromausfall
In einer spektakulären Tanz- und/oder Gesangseinlage nach der anderen verfolgen wir, wie Usnavy versucht seine Rückreise in die Heimat vorzubereiten und unsere anderen Protagonisten ihren Zielen folgen. Dabei zählt In the Heights Tag um Tag auf einen langfristigen Stromausfall in den Washington Heights zu, inmitten eines besonders heißen Sommers.
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In der Nacht des Blackouts gipfeln schließlich mehrere Storylines und es kommt zum klassischen Tiefpunkt an Ende von Akt 2 eines Films. In einer Reihe dramatischer, ausschweifend fröhlicher und schließlich zutiefst tragischer Songs kommen die Heights zum Stillstand und nichts ist danach, wie es einmal war. Hier beginnen leider auch die Probleme, die wir mit In the Heights haben. Der letzte Akt – der Akt des Aufraffens, Zusammenkommens und des persönlichen Wachstums – ist leider etwas zu klischeehaft idealistisch ausgefallen. Zudem macht diese Phase den Film auch um gute 15 Minuten länger als er sein müsste und stört den Spannungsbogen ein wenig.
Ein beinahe Höhenflug
In the Heights: Rhythm of New York ist zweifelsohne auf vielen Ebenen ein Meisterwerk der Musik- und Filmkunst. Fans von südamerikanischer und Hip Hop Kultur, Tanz und Musik werden kaum ruhig halten können, wenn Songwriter Lin-Manuel Miranda’s Werke so richtig Fahrt aufnehmen. Freunde von Kino und Cinematographie werden mit offenem Mund staunen, wenn Regisseur Jon M. Chu’s Vision sich in hellen farbenfrohen Tönen Bilder von Liebe, Träumen, Familie und einer hart kämpfenden Gesellschaftsgruppe in New York auf der Leinwand abbildet.
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In the Heights ist beinahe perfekt, wäre da nicht der etwas zu idealistisch ausgefallene letzte Akt, der den Spannungsbogen des Films zudem etwas zu sehr in die Länge zieht. Dennoch empfehlen wir stark, dieses musikalische Spektakel auf einer großen Leinwand mit tollem Soundsystem zu erleben!
Wir können es selbst kaum erwarten, In the Heights: Rhythm of New York ab 22. Juli 2021 noch einmal im Kino zu sehen!