JBL Live Flex 3 Test: True Wireless-Kopfhörer mit intelligentem Case

von Mandi 30.09.2024

Die JBL Live Flex 3 bieten ein ausgewogenes, kraftvolles Sounderlebnis und einen ganz gewissen Twist. Lest unseren Test!

Über die JBL Live Flex 3

Auf der offiziellen Website wäre man fast verleitet, zu denken: Ja, das kennt man schon alles. Hi-Res-Audio, True Wireless-Ohrhörer, JBL Signature Sound, ein adaptives ANC-Feature zur Umgebungsgeräuschunterdrückung, alles schon mal dagewesen. Doch halt! Da war noch das praktische Smart Charging Case für eine Steuerung ohne App und Smartphone. Kann das unsere Nutzung revolutionieren? JBL bringt mit den Live Flex 3 die gewohnte hohe Qualität mit tiefem Bass und feiner Trennung zwischen Tiefen, Mitten und Höhen. Spatial Sound sorgt für ein Rundum-Erlebnis, es gibt die Umgebungsgeräuschunterdrückung und eine zugehörige Smartphone-App.

Gleichzeitig bietet das Produkt sechs Mikrofone, das Array wird insbesondere bei Anrufen für eure Gegenüber sehr wertvoll sein. Wind- und Hintergrundgeräusche werden so reduziert, und pro Ladung sollen die Ohrhörer bis zu zehn Stunden ohne ANC durchhalten können. Insgesamt erwarten uns (mit Nachladen im Case, das ihr auch kabellos laden könnt) bis zu 50 Stunden Gesamtwiedergabezeit. Mit eingeschaltetem Noise Cancelling reduziert sich die Angabe um gut 30 %, und wer viel telefoniert, kann mit etwa der Hälfte der Laufzeit rechnen. Aber das sind schon alles gute Werte – und dann legen wir los mit unserem Testbericht. Dazu packen wir die JBL Live Flex 3 doch erst einmal aus!

Der erste Eindruck

Unser Testgerät in Purple sorgte gleich nach dem Öffnen des Pakets schon für Begeisterung. Das Case ist ein abgerundetes Rechteck, das zwar wuchtig, aber dennoch angenehm in den Händen liegt. Während die Ausstattung des Ladecases (USB-C-Buchse, Knopf zum Koppeln, kleine LED und Vorrichtung für eine Trageschlaufe) so weit keine Überraschungen bietet, ist die Front von einem Display geprägt. Nach dem Antippen dieses Bildschirms werdet ihr gebeten, den Bildschirm durch Wischen zu entsperren. Das Display bietet euch dann nach dem Auspacken ganze 14 Ansichten, in denen ihr steuern und konfigurieren könnt – dazu aber später mehr!

Auch cool: Klappt ihr das Gehäuse dann auf, stellt sich der Bildschirm so um, dass der Text wieder richtig herum zu lesen ist. Gleichzeitig gibt der geöffnete Deckel den Zugang zu den JBL Live Flex 3-Ohrhörern frei, und diese halten sehr gut magnetisch in ihrem Case. Einmal entnommen sehen sie ein wenig aus wie die aktuellen AirPods von Apple, das ist aber auch kein Wunder. Denn schließlich gibt es nur wenige Formen, die in die allermeisten Ohren passen (und dort auch bleiben), und der Hersteller belässt alles in der selben Farbe – das sorgt für einen klaren und unverwechselbaren Look. Mir gefällt das sehr gut, und dann widmen wir uns mal der Einrichtung des Produkts.

Zur JBL Headphones-App

Es sei euch geraten, frühestmöglich die besagte App auf euer Smartphone herunterzuladen und dort die Konfiguration vorzunehmen. Denn anders als beim tragbaren Lautsprecher von JBL – hier geht’s zu unserem Testbericht – gibt es für die Live Flex 3 eine Vielzahl von Optionen, die ihr auf jeden Fall zumindest einmal gesehen haben solltet. Klar ist, dass ihr ganz oben die Ohrhörer in der entsprechenden Farbe mit den Akkuständen seht. Darunter dürft ihr die Geräuschunterdrückung aktivieren und anpassen, aber auch das Smart Charging Case konfigurieren. Sowohl Helligkeit, Sperrbildschirm-Hintergrund, Benachrichtigungen und Nachrichtenvorschauen vom Smartphone, Schnelles Aufwecken, Funktionskurzbefehle und die Sprache sind da inkludiert.

Die Funktionskurzbefehle sind übrigens die Menüpunkte am Case selbst – hier sind bis zu 15 Menüs möglich, und das absolute Minimum sind sechs. Weiters könnt ihr die Gestensteuerung in der App anpassen, Smart Talk/Audio/Video anpassen, die Sprachansagen abstellen, und natürlich den Equalizer bemühen. Sowohl eine Lautstärkebegrenzung, die Balance, ein Schallpegel-Optimierer bis hin zu einem komplett auf euch abgestimmten Sound dank Personi-Fi (einem Hörtest) stehen euch zur Verfügung. Das Ganze läuft völlig einfach und machbar ab, sogar ein Private Call-Modus und entspannende Sounds sind in der JBL Headphones-App zu finden. Hier ist für alle etwas dabei, und daher ist die App allen Nutzer*innen uneingeschränkt zu empfehlen, sie strotzt nur so vor Optionen und guten Ideen.

Hören wir rein in die Live Flex 3

Die ganze Einstellerei, die ihr bestmöglich vor der Verwendung vornehmt, zahlt sich letzten Endes aber mehrfach aus. Denn anstatt mit einer Vielzahl von Optionen am Case überflutet zu werden, habt ihr dann nur das drauf, was ihr wirklich wollt und benötigt. So lassen sich flugs Noise Cancelling-Optionen und andere gute Sachen schnell umschalten, doch an der Qualität der JBL Live Flex 3 ändert dies nichts. Je nachdem, wie ihr den Equalizer anlegt, können die Ohrhörer mit krachendem Bass, feinen Höhen und auch stimmgewaltigen Vocals überzeugen! Das angenehme Passgefühl in den Ohren verstärkt den Komfort, den ihr dank der innovativen Case-Steuerung und den Optionen erlebt.

All das potenziert sich dann noch, wenn ihr die gesamte Palette an Möglichkeiten ausschöpft. Denn so wie auch bei den Sony-Ohrhörern (hier geht’s zum Test) stellt die Personi-Fi-Anpassung das A und O dar, der Klang ist dann so richtig auf euch und euren Gehörgang abgestimmt. Das hilft natürlich enorm beim eigenen Musikempfinden, und das Ganze funktioniert dann auch bei der Telefonie wunderbar. Hier ist zu erwähnen, dass die sechs Mikrofone ihr Werk gut verrichten und eure Gesprächspartner*innen euch jederzeit gut und glasklar verstehen. Die JBL Live Flex 3 qualifizieren sich daher nicht nur als perfekte Ergänzung für Entertainment und Freizeit, sondern können sich daher auch in Office-Umgebungen und im Außendienst auszeichnen.

Über das kluge Case

Wir sprachen bereits davon: Bis zu 15 Menüs könnt ihr hier definieren, zwischen denen ihr durch horizontales Wischen wechselt. Das ist allerdings Overkill, denn viele der Optionen werdet ihr bestimmt nicht auf derartigem Schnellzugriff benötigen. Zum absoluten Minimum gehören die Musikwiedergabe Vor/Play+Pause/Zurück, die Lautstärkeregelung, die Geräuschunterdrückung, der Equalizer, die Bildschirmhelligkeit des Case und die „Finde meine Ohrhörer“-Funktion. Diese sechs Bildschirme sind ungeachtet eurer Einstellungen stets am Touchscreen, und gleichzeitig seht ihr auch immer den Akkustand und die aktuelle Uhrzeit am Gerät. So weit, so gut, aber diese Anzeige lässt sich ja immerhin noch erweitern. Welche Optionen gibt es hier noch?

Dazu gehören dann Raumsound, Timer, das Wechseln des Sperrbildschirm-Hintergrunds, VoiceAware und Smart Talk, Automatische Wiedergabe und Pause, Benachrichtigungen, Taschenlampe und die Auswahl der Sprache. Vor allem Letztere werdet ihr nie auf täglicher Basis verändern, es empfiehlt sich also tatsächlich, hier einmal klug zu kuratieren. Schade ist, dass es keine schnelle Navigation gibt: Wer sich zwölf dieser Ansichten aufs Case legt, muss sehr oft wischen – ein Touchscreen hätte da schon etwa durch Halten und Wischen andere Möglichkeiten. Aber gut, das Feature funktioniert genau so, wie es soll, und wer es sich wissentlich überlädt, muss dann auch mit den Konsequenzen leben!

Im Alltag die beste Begleitung

Dieses clevere Case kann dann auch als Steuer-Einheit eures Zuspielers verwendet werden. Anstatt dann ständig zu eurem Smartphone oder Tablet greifen zu müssen, könnt ihr ganz bequem mit dem Case arbeiten. Während ihr die Wiedergabesteuerung und etwa das Wechseln der Noise Cancelling-Modi auch an den Earbuds selbst durch sanftes Antippen vornehmen könnt, ist die Lautstärkeregelung, der Equalizer, der Raumsound und mehr der Case-Steuerung vorbehalten. Habt ihr euch erst einmal an diese Innovation gewöhnt, ist es schwer, zu den regulären Cases ganz ohne Möglichkeiten zurückzugehen. Süß ist auch die Timer-Funktion des Ladecases, dass ihr den Bildschirmschoner mit eigenen Fotos bestücken dürft oder auch die Taschenlampen-Funktion.

Nicht nur die Ausdauer von bis zu zehn Stunden pro Ladung, auch das wahre Füllhorn an verschiedenen Optionen macht die JBL Live Flex 3 zu einer idealen Unterstützung im Alltag. Neben den klaren Dingen wie Musikhören, Spatial Audio und Telefonie (sehr cool, dass ihr euch selber dabei dank VoiceAware-Funktion einstellbar laut hören könnt) ist aber auch das aktive Noise Cancelling zu erwähnen, das störende Nebengeräusche in Bus, Bahn und Büro elegant vermindert. Wer sich richtig konzentrieren will, kann sich entspannende Sounds dank der JBL Headphones-App anhören, und für einen nahtlosen Wechsel zwischen Musikgenuss und Konversation gibt es das Smart Talk-Feature von JBL. Ein ganz starkes Stück High-Tech erwartet euch mit diesen Ohrhörern, so viel sei gesagt!

Die Technik der JBL Live Flex 3

Möglich macht dies wie so oft die technische Ausstattung des Produkts. Die Lautsprechertreiber im Inneren der JBL Live Flex 3 messen 12 mm, das gehört derzeit zu den ganz Großen bei dieser Bauart. Als Frequenzgang werden 20 – 40.000 Hz angegeben, die Impedanz beträgt 13 Ohm und der maximale Schalldruckpegel liegt bei 95 dB, das könnt ihr aber via App begrenzen. Die JBL Headphones-App ist zwar nicht erforderlich, sei euch aber wärmstens empfohlen, da sie eine Vielzahl an Funktionen und Ergänzungen mitbringt. Gleichzeitig werden so Case und Ohrhörer auf den aktuellsten Stand gebracht, im September 2024 waren dies die v.3.3.0 für Ohrhörer und die v.4.6.0 für das Smart Charging Case.

Der Lithium-Ionen-Akku des Cases wird in etwa zwei Stunden wieder voll geladen und reicht für insgesamt 50 Stunden Wiedergabezeit ohne ANC. Mit eingeschaltetem Noise Cancelling reduziert sich die Angabe um gut 30 %, und wer viel telefoniert, kann mit etwa der Hälfte der Laufzeit rechnen. Aber das sind schon alles gute Werte, die für den Alltag mehr als nur brauchbar sind. Bluetooth als Verbindungsstück ist in den Versionen 5.1 (Ladebox) und 5.3 (Ohrhörer) vorhanden, und das bringt uns abschließend zu den Gewichtsangaben des Produkts. Ein Ohrhörer wiegt 4,5 Gramm, und die Ladebox 63,7 Gramm – wir sprechen hier von einer äußerst mobilen und unauffälligen Lösung!

Das Fazit: Innovativ und wirklich hochwertig

Bringen wir diesen Testbericht zu einem Abschluss: Ich kann euch die JBL Live Flex 3 nur von Herzen empfehlen. Es wäre so leicht gewesen, die Ohrhörer mit Features zu überladen und so die Nutzer*innen vollends zu überfordern. Aber JBL hat sich das sehr gut überlegt und vieles an die JBL Headphones-App ausgelagert. Unter dem Strich erwarten euch wirklich tolle Ohrhörer, die eine Menge Features mitbringen, damit sowohl Wenig-, Normal- und Vielnutzer*innen zufriedenstellen und gleichzeitig alles sehr zugänglich halten. Dieser Spagat ist brutal schwer, aber irgendwie haben es die Teams dennoch geschafft. Es hilft dabei ungemein, dass sowohl die Qualität wie auch die Ausdauer dieser Earbuds extrem hoch sind und im Alltag auch sinnvolle Ergänzungen mitbringen – allem voran das Ladecase.

Da man dieses ohnehin in der Regel mitführt, ist die Steuerung darauf äußerst sinnvoll, aber auch sonstige Funktionen wie „Finde meine Ohrhörer“, die Taschenlampe, der Timer oder einfach nur die Einspielung von entspannenden Geräuschen runden alles gelungen ab. Man kann nun sagen, das sind alles nur Gimmicks, aber dann könnt ihr diese Dinge auch einfach ausblenden beziehungsweise nicht verwenden. Das alles zusammen rechtfertigt den Preis von 189,99 Euro allemal, der mir dann plötzlich gar nicht mehr so hoch vorkommt. Alles in allem habe ich den Testzeitraum mit diesen Earbuds sehr genossen, und auch, wenn nicht alles ganz perfekt ist: Nach einiger Zeit mit den JBL Live Flex 3 ist es tatsächlich äußerst schwer, wieder zu anderen Ohrhörern zurückzukehren. Das sagt wohl schon alles!

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