Johnny English: Man lebt nur dreimal Filmkritik: Schöne alte Welt
Rowan Atkinson lebt in Johnny English: Man lebt nur dreimal als James Bond-Parodie auf. Was diesen Streifen ausmacht, lest ihr hier!
Digitalisierung allernorts
Der dritte Teil der Johnny English-Reihe entführt uns in eine komplett digitalisierte Welt. Johnny Englisch (Rowan Atkinson) arbeitet nach seiner Agenten-Pensionierung in einer Schule als Geografie-Lehrer. Doch es stehen nicht nur Politik- und Länderkunde, sondern auch Spionagetricks auf dem Lehrplan. Der MI7-Agentenbund wird Opfer eines Hackerangriffs, und die mysteriösen Angreifer haben nun Zugriff auf sämtliche Identitäten und Daten der Undercoveragenten. Nun müssen also Leute her, die nicht in dieser Datenbank stehen.
Nach einer Verkettung von unglücklichen Ereignissen ist Johnny English in Südfrankreich fast auf sich alleine gestellt. Nur sein ehemaliger Kollege Bough ist mit von der Partie, und die turbulente Action nimmt ihren Lauf. Während sich die beiden Agenten unortbar mit Klapphandys und einem alten Aston Martin durchkämpfen, bietet der Silicon Valley-Milliardär Jason Volta (Jake Lacy) der englischen Premierministerin seine Hilfe bei der Suche nach den Hackern an. Ob nun die Rettung der Welt analog oder digital erfolgt, wird erst zum Schluss offenbart! Hier der offizielle Trailer zum Film:
Gut gespielt
Johnny English: Man lebt nur dreimal lebt von drei Dingen: Den Slapstick-Einlagen, den SchauspielerInnen und der kreativen Kraft zwischen Digitalisierung und der guten alten Welt. Natürlich werden die Grenzen darin kräftig verschoben und die Pointen schön gestreckt – Szenen jedoch wie die Verfolgungsjagd zwischen Elektro-BMW und dem Aston Martin bleiben lange in Erinnerung. Auch die Parade von Johnny English und seinem Training in der virtuellen Realität ist perfekt umgesetzt.
Das Heldenduo wirkt ein wenig wie Batman und Robin, kann aber dank der Vielzahl an Charakteren immer wieder neue Facetten erblicken lassen. Dabei gibt es keine erkennbare Schwachstelle bei den SchauspielerInnen, alle legen eine gute Leistung im Rahmen ihrer Möglichkeiten hin. Die langsam verzweifelte Premierministerin (Emma Thompson) hängt an den Lippen des Computergenies Jason Volta, und die Gegenspielerin von Johnny English (Olga Kurylenko) zieht ebenso alle Register.
Das Bonusmaterial auf der Blu-ray
Fans von Rowan Atkinson dürfen sich hier auf mehreres freuen. Einerseits beschäftigt sich „Das komödiantische Genie Rowan Atkinson“ mit ihm selbst, andererseits gibt es einige lustige Szenen zum Ansehen. Doch nicht nur das, auch andere Bonuskapitel sind auf der Scheibe zu finden. „EIne Vielzahl von Figuren“, „Das Erbe von Johnny English“, „Die Gadgets“, „Die Autos“ und „Drehorte und Design“ runden das Gesamtbild gelungen ab. DIe Szene mit der Virtual-Reality-Brille wird ebenso neu beleuchtet.
Dafür gibt es den Punkt „Virtual Reality auf Johnny English-Art“. Wem dies alles noch nicht reicht, kann sich einen Filmkommentar mit Regisseur David Kerr gönnen. Das Bonusmaterial von Johnny English: Man lebt nur dreimal sind sowohl qualitativ als auch von der Menge her völlig in Ordnung. Fans können sich hier noch mehr Hintergrundinformationen holen, wem die Extras jedoch egal sind, hat zumindest die Option dazu. Das Menü funktioniert rasch und ohne Kinkerlitzchen, so muss eine Auswahl sein.
Fazit zu Johnny English: Man lebt nur dreimal
Der Hauptfilm dauert etwa 90 Minuten, und man hat das Gefühl, dass er weder zu lang noch zu kurz ist. Die Parodie entwickelt sich gegen Mitte des Streifens zu einem Ideenfeuerwerk, und die Ansätze der Witze sind meist passend. Der Mix zwischen neuer digitaler Welt und der verschrobenen Uralt-Ansicht von Johnny English bietet Platz für viele Gags. Einige Szenen sind sehr gut umgesetzt und andere scheinen nicht sehr viel Sinn zu machen – auch, wenn auf James Bond und Konsorten angespielt wird, manchmal gehen die Späße einfach nicht auf.
Ein Pflichttitel ist Johnny English: Man lebt nur dreimal daher nicht, da der Spagat zwischen guten Ansätzen und teils flachem Humor ab und zu nicht gelingt. Die SchauspielerInnen machen ihre Arbeit gut, und auch der Plot ist soweit gut überschaubar. Wenn ihr entspanntes Popcorn-Kino im Agentenstyle sucht und euch auf keine großen Verschwörungstheorien einlassen wollt, ist Johnny English: Man lebt nur dreimal ein toller Tipp. Hier bekommt ihr viel Action und massig Blödeleien serviert – dieser Film ist ein guter dritter Teil geworden!