Jurassic World (Blu-ray) im Test

von postbrawler 02.12.2015

Ich habe keine Kosten und Mühen gescheut, und für euch Jurassic World, den offiziellen vierten Teil der Jurassic Park-Saga, auf seinen Unterhaltungswert getestet. Was ich davon halte, erfahrt ihr in meinem Review.

Jurassic_World_Pack

Facts:

  • Genre: Action
  • Studio: Universal Pictures
  • Regie und Drehbuch: Colin Trevorrow
  • Ausführender Produzent: Steven Spielberg

Bevor ich jetzt anfange, mich seelisch in die guten alten Neunziger zurückzuversetzen, muss ich noch kurz auf einen Helden der Moderne eingehen. Den Hauptdarsteller des Actionspektakels: Chris Pratt. Der hat bereits vor sechs Jahren seine Rolle im Dino-Spektakel vorausgesehen. Das entsprechende Beweisvideo möchte ich euch auf keinen Fall vorenthalten:

Doch nun zum Film selbst. Bereits dreimal ist das Unterfangen Dinos zu züchten denkwürdig schiefgegangen. Die kollektive Moral aller Jurassic Park-Teile „Die Natur findet einen Weg!“ führte T-Rex und Co. sogar bis nach New York. Aber aller guten Dinge sind schließlich vier oder so, dachte sich die Betreiberfirma, und deshalb brummt der Dino-Park im Jahr 2015 endlich so richtig. Die Schaulustigen stürmen in Scharen auf die Insel Nublar, um Raptoren, Pterosauriern und dem guten alten T-Rex bei der Arbeit zuzusehen. Doch der Reiz der Gefahr nutzt sich bekanntlich rasch ab, und so wird kurzerhand die Idee geboren, einen genetisch gezüchteten Hybriden, den „Indominus Rex“ zu erschaffen, der alles bisher da gewesene in den Schatten stellt.

Ein Dino sie zu knechten

Natürlich kommt es wie es kommen muss, und bereits wenig später läuft die Killer-Echse im Park Amok. Da kann nur mehr der ehemalige Navi-Soldat „Owen Grady“, verkörpert von Chris „Star Lord“ Pratt in seiner Funktion als Raptorenflüsterer helfen. Er muss die beiden Neffen der Parkchefin Claire (Bryce Dallas Howard) retten, während auf der Insel die Hölle losbricht. Der machtgierige Vic Hoskins, gespielt von Vincent D’Onofrio verfolgt in dem Treiben seine persönlichen Ziele, und sorgt mit einem wahnwitzig perfiden Plan für einen Showdown von prähistorischen Ausmaßen.

Wieviel “Jurassic” steckt in World?

Neue SchauspielerInnen, neue Spezies, moderne Technologie – ist das noch Jurassic Park? In der Tat hat das Produktionsteam rund um Steven Spielberg den Flair eines 90er-Jahre Action-Films ganz gut eingefangen. Mit verantwortlich sind die käsigen Dialoge und die markigen One-Liner des größtenteils Stereotyp-besetzten Casts. Egal ob der super-intelligente Nenujährige, der hormongesteuerte Teenie, der raubeinige Macho oder die Damsel-in-Distress – hier wird wirklich jedes Klischee bedient, das Hollywood jemals hervorgebracht hat. Vincent D’Onofrios Charakter hätte auch gleich ein T-Shirt mit der Aufschrift „I’m so damn dead!“ tragen können. Einzig der ohrwurmige Jurassic-Park-Theme-Song und Chris Pratts Gesamterscheinung verleihen dem Film eine gewisse edle Patina. Dieser Schauspieler hat es doch glatt geschafft mit zwei Rollen so etwas wie der Held einer ganzen Generation zu werden. In seinem Lebenslauf fehlt eigentlich nur mehr die Rolle eines gewissen peitschenschwingenden Archäologen. Der Kontakt zu Spielberg steht ja zumindest schon mal.

Doch zurück zum Thema

Bei all der Action, die zum Finale hin unweigerlich und Serien-typisch im nächtlichen Platzregen gipfelt, wird jeder Anfall akuter Langeweile unweigerlich im Keim erstickt, und man ertappt sich trotz himmelschreiender Logik-Fehler dabei, eigentlich recht gut unterhalten zu sein. Zwar ist Jurassic World nicht diese Revolution der Film-Tricktechnik, mit der einst der erste Jurassic Park zu beeindrucken wusste, den Umstand verzeiht man den Film aber. Mit dafür verantwortlich ist eine fast schon geniale, weil unfreiwillig selbstreferentielle Conclusio, in der Indominus Rex von einem guten alten Bekannten herausgefordert wird. Alte Liebe rostet nicht!

Extras

Auf der Blu-ray findet sich darüber hinaus noch folgendes Bonusmaterial:

  • Gelöschte Szenen
  • Chris (Pratt) und Colin (Trevorrow) sprechen über Jurassic World
  • Making of Jurassic World
  • Hinter den Kulissen
  • Innovation Center Tour mit Chris Pratt

Fazit

Ich kann Jurassic World uneingeschränkt allen empfehlen, die schon ’93 voller Schadenfreude den Bildschirmtod von Wayne Knight feierten, oder sich schon immer mal von besserwisserischen Kids erklären lassen wollte, wie ein Unix-System funktioniert. Auch alle, die noch keinen der mitunter durchwachsenen Vorgänger gesehen haben, sollten an Jurassic World Gefallen finden können. Unter der Prämisse, dass Old-School Actionfilme nicht schlüssig sein müssen gebe ich Jurassic World eine paläontologische Wertung.

Wertung: 8 Pixel

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