Just Dance 2021 im Test: Mein Herz tanzt
Just Dance 2021 ist da und deshalb heiße ich euch als euer Testschreiber und Vortänzer David D. Sauced herzlich willkommen.
Für mehr Bewegung Zuhause
„Just Dance 2020 – ein neues Jahr, ein neues Just Dance. In meinem Test erfahrt ihr, ob ihr ein genau so fantastischer Profitänzer werden könnt, wie ich es einer bin.“
So habe ich letztes Jahr mein Review zu Just Dance 2020 begonnen und daran hat sich nichts geändert – nur die Zahl. Mit über 70 Millionen verkauften Einheiten kehrt die erfolgreichste Musikvideospiel Marke aller Zeiten auch in diesem bedeutungsschwangeren Jahr zurück. Da wir ohnehin mehr Zuhause bleiben müssen, als uns allen vielleicht lieb ist, schadet ein bisschen mehr Bewegung keinesfalls.
Motiviert auch nicht so begnadete TänzerInnen
Aber warum entfacht Just Dance eine so große Leidenschaft bei einer Vielzahl an Menschen? Man könnte behaupten, dass Menschen einfach gerne tanzen – aber das können sie auch ohne Videospiele. Meiner Meinung nach ist es das einfache Konzept. Jedes Kind versteht von Sekunde eins, was hier verlangt wird. Schnappt euch euer Smartphone oder wie ich den Joy-Con und ahmt die Bewegungen und Tanzfiguren nach, die zu sehen sind. Dazu müsst ihr nicht einmal besonders gut sein, denn Just Dance 2021 weiß auch schlechte Tanzleistungen gut zu kaschieren. Es ist immer belohnend und lässt alle meine Bewegungen (die ich ohnehin nicht sehen kann) in einem guten Licht dastehen. Es ist so einfach, aber gleichzeitig mitreißend und montierend.
Trifft man das Timing, steht „Super“ oder sogar „Perfekt“ am Bildschirmrand und bei der Punkteabrechnung am Ende des Songs prasselt der Highscore herunter. Zwischen drei und fünf Sternen schafft man normalweise immer, was mir dann überraschenderweise ein wohliges Gefühl beschert. Natürlich kann das Gameplay mit einfachen Bewegungen aus dem Handgelenk, ganz ohne Tanzschritte ausgehebelt und betrogen werden, dann geht aber einiges an Spielspaß verloren. Es macht mir zumindest zu Beginn unerwartet viel Spaß vor meinem Fernseher herum zu tanzen.
In der Gruppe ist es noch schöner
Damit auch Partystimmung zu den Songs entsteht gibt es verschiedene Modi, damit ihr nicht alleine vor dem Fernseher tanzen müsst. Das könnt ihr gegeneinander machen oder danke der Rückkehr des Koop-Modus auch zusammen. Die Punkte aller TänzerInnen werden kombiniert und ihr könnt dadurch einen gemeinsamen Highscore aufstellen. Viele Tänze sind ohnehin schon schweißtreibend, aber der Sweat-Modus unterstützt das Workout noch zusätzlich. Anstatt von Punkten führen hier verbrannte Kalorien zum Highscore und es wird mitgetrackt, wielange ihr eine Sessions durchhaltet.
Auch für kleinere Kinder
Ubisoft hat die Zielgruppe wieder einmal deutlich erkannt und erweitert den Kids-Modus um acht neue, kinderfreundliche Songs und Choreografien. Ich zitiere hierfür den Hersteller: „In diesem Modus gibt es keine Belohnungen, Erfahrungspunkte oder speziellen Herausforderungen oder Mojos, es gibt also wenig Potenzial für Streit oder Frust. Dank einer Oberfläche, eines Punktesystems und spezieller Charaktere, die für Kinder angepasst wurden, können auch kleine Tänzer das Spiel selbstständig spielen und erhalten positives, unterstützendes Feedback. Außerdem wurden mit der Hilfe von Experten für kindliche Entwicklung neue Choreografien entwickelt, um Kinder zu gesunder Bewegung zu ermuntern.“ Ein löbliches Ziel, es hätten aber ein bisschen mehr als acht Songs sein dürfen.
Von allem etwas
Überraschenderweise gibt es nicht nur Pop und Kinderlieder, es ist auch Without Me von Eminem am Start. Für Just Dance Verhältnisse ist das beinahe schon düster, aber die 40 Songs (hier findet ihr die offizielle YouTube Songlist) die euch geboten werden liefern ohnehin eine breite Palette. Egal ob ihr auf Trash-Klassiker (In the Navy) oder auf K-Pop (Blackpink) steht, ihr werdet wahrscheinlich irgendetwas finden, das euch gefällt. Jetzt wo Tiktok in aller Munde ist und quasi zur Social-Media-Tanzplatform wurde, darf auch Kulikitaka, der Tiktok Memesong nicht fehlen. Wer’s nicht kennt, war nicht dabei und sollte das vielleicht auch weiterhin so handhaben.
Das Abo steht im Vordergrund
Auf der Switch liegt der Preis bei ca. 55 Euro. Es gibt aber wirklichen spielerischen Neuheiten, nur die 40 neuen Songs. Rechnet man das auf die einzelnen Stücke auf, sind das im Schnitt ca. 1,38 Euro pro Tanzchoreo. Neben den Modi bekommt ihr ansonsten nichts wirklich Neues und auch die Modi wurden teilweise nur aus alten Teilen übernommen. Im Preis mit inbegriffen ist außerdem ein kostenloser Monat für Just Dance Unlimited. Damit erhaltet ihr Zugang zu über 550 Songs. Ein Monat kostet fünf Euro, bezahlt ihr gleich jährlich gibt es den Abo-Streamingdienst für insgesamt 30 Euro. Übrigens, wenn ihr nur Just Dance Unlimited spielen wollt, könnt ihr auch einfach Just Dance 2020, 2019, 2018 oder 2017 benutzen und könnt euch die neueste Iteration sparen. Immerhin zahlt ihr ja sowieso schon. Frech finde ich auch weiterhin, dass euch dieses Aboangebot durch Einblendungen und sogar beim Durchsuchen der Songs immer wieder angepriesen wird. Durch die junge Zielgruppe werden hier Kinder fleißig mit Werbung bombardiert. Das finde ich auch in diesem Jahr erneut unverschämt.
Just Dance 2021 Fazit
Was soll ich sagen, Just Dance 2021 ist ein nettes Partyspiel und exakt auf die eigene (sehr große) Zielgruppe zugeschnitten. Wenn ihr aber auf die 40 neuen Songs verzichten könnt, gibt es wenig Gründe um auf diesen Titel umzusteigen. Das gilt besonders, wenn ihr oder eure Kinder ohnehin schon Unlimited abonniert habt. Dort erscheinen sowieso immer wieder ein paar neue Songs übers Jahr und die Bibliothek ist deutlich größer. Mich persönlich stört die penetrante Bewerbung des Abomodells und nach ein paar Runden Partyspaß ist für mich der Zauber dann schnell wieder verflogen. Fans und Freunde von Tanzchorgrafien werden aber auch mit diesem Teil sicher ihren Spaß finden.