Lucid Sound LS30-Gaming-Headset im Test
Gaming-Headsets gibt es wie Sand am Meer. Doch nur wenige erfüllen auch den Anspruch optischer Gefälligkeiten. Ich habe mir das LS30-Gaming-Headset von Lucid Sound angesehen und angehört. Ob mich das Stück überzeugen konnte, lest ihr in meinem Test.
Ausstattung
- LS30-Gaming Headset
- Mikrophon
- Optisches Kabel
- Klinkenkabel 3,5 auf 3,5 mm
- Klinkenkabel 3,5 auf 2,5 mm
- Mini-USB Ladekabel
- USB-Dongle
- Gebrauchsanleitung und Sticker
In der Verpackung befindet sich das LS30-Headset, eine Gebrauchsanleitung, gleich zwei Klinkenkabel und ein ansteckbares Mikrophon. Weiters enthalten ist ein Ladekabel und ein USB-Dongle, um das Headset mit der PS4, XBO oder dem PC zu verbinden. Für echte EnthusiastInnen liefert Lucid Sound auch noch einen Sticker, mit dem man seine Liebe zur Marke kundtun kann.
Aller Anfang ist schwer
Kabelgebunden liefert das LS30 nur passiven Sound
Schon bei der ersten Inbetriebnahme hat mich das LS30 vor eine schier unlösbare Aufgabe gestellt. Denn laut HerstellerInnen-Angabe lässt sich das schicke Stück Hardware auch als Kopfhörer für Unterwegs nutzen. Ich hab also gleich mal den Power-Knopf betätigt, und versucht das LS30 mit meinem Nexus-Phone zu koppeln – Fehlanzeige! Leider erweist sich das LS30 als äußerst paarungsunwillig. Naja, dann halt oldschool, und das mitgelieferte Klinken-Kabel zum Einsatz gebracht. Immer noch nix. Ich dachte schon, ich habe ein kaputtes Klinkenkabel erwischt, bis ich aus Versehen über des Rätsels Lösung gestolpert bin. Als ich das Headset resignierend ausschalte, ertönt da plötzlich Musik aus den Ohrmuscheln.
Der Witz an der Sache: Das LS30 fungiert nur als passiver Kopfhörer fürs Mobiltelefon. Es ist zwar ein Wireless Headset, aber als solches nimmt es Kontakt über einen USB-Dongle mit dem jeweiligen Abspielgerät auf, und nicht über herkömmliches Bluetooth. Während das Headset eingeschaltet und im Pairing-Modus ist, nimmt es aber kein analoges Soundsignal via Kabel entgegen. Das erscheint mir etwas schizophren, denn es gibt eigentlich keine logische Erklärung für dieses ignorante Verhalten. Warum kann das Headset im eingeschalteten, aber ungekoppelten Zustand nicht einfach als aktiver Kopfhörer funktionieren, und den Strom beispielsweise für aktive Noise-Cancellation nutzen? Die einfache Antwort: Weil es ein Gaming-Headset ist!
Die Nutzung als normaler Kopfhörer ist quasi nur eine nette Dreingabe. Das merkt man auch daran, dass dem beigelegten Klinkenkabel Steuerknöpfe fürs Mobiltelefon fehlen. Anrufe entgegennehmen, lauter-leiser oder einfach ins Micro sprechen, funktioniert leider nicht. Auch die dafür vorgesehenen Knöpfe an den Ohrmuscheln funktionieren nur im eingeschalteten Zustand, also nicht, wenn man das LS30 als Passivkopfhörer nutzt.
Schade eigentlich, denn mit den schicken Kopfhörern könnte man sich draußen echt ganz passabel blicken lassen!
Verarbeitung
Den Bügel des LS30 Headsets ziert ein Polster im Leder-Look, das mit einem Karo-Muster bestickt ist, und dadurch sehr angenehm am Kopf aufsitzt. An der Außenseite des Bandes hat sich der Hersteller mit seinem Markennamen verewigt. Die Muscheln werden von zwei eleganten Bügeln aus mattem Aluminium in Position gehalten, die sich bei Bedarf auch noch verlängern lassen. Die Polster an den Ohrmuscheln sind aus Kunstleder und liegen sehr angenehm und großzügig am Kopf auf. Selbst meine recht großen Ohren passen prima in die Muscheln, und sorgen auch nach stundenlangem Tragen nicht für gereizte Ohr-Knorpel. Für den kompakteren Transport zusammenklappen kann man das Headset leider nicht.
Die weichen, großen Muscheln sitzen sehr angenehm auf den Ohren
Außen an den Muscheln befinden sich zwei große Druckknöpfe aus Plastik, mit denen sich der Sound und das Mikrophon stumm schalten lassen. Drumherum liegen Plastikringe, die für die Regelung der Lautstärke – wiederum des Mics und der Lautsprecher zuständig sind. Das Kuriose dabei: Während der rechte Ring die Mikrophon-Lautstärke regelt, mutet der rechte Knopf den Kopfhörer. Das linke Rad regelt die Kopfhörer, während der linke Knopf das Mikro stummschaltet. Genau gegengleich also. Ob das jetzt eine „fancy“ Designentscheidung ist, oder schlichtweg ein Fehler, sei dahingestellt. Ich finde es jedenfalls verwirrend.
An der Unterseite der linken Ohrmuschel befinden sich dann noch der Power-Knopf, ein Mini-USB-Port zum Laden, der Klinkenstecker und der Eingang für das beiliegende Mikrophon. Das Mikrophon selbst würde keinen Design-Award gewinnen. Es ist ein schlichtes, biegsames Plastik-Teilchen, auf dessen Qualität ich später noch genauer eingehen werde.
Dafür ist es gemacht
Als Headset macht das LS30 seine Kopfhörer-Schwächen wieder wett
Zuhause angekommen, führe ich das LS30 endlich seiner eigentlichen Bestimmung zu. Den USB-Dongle an den heimischen PC angesteckt, erklingt auch schon ein freundliches Signal, dass das Headset nun verbunden und eingerichtet sei. Das geht im Vergleich zur passiven Nutzung als Kopfhörer dann erfreulich unkompliziert. Auch an der PS4 macht das LS30 keine Faxen, und lässt sich anstandslos koppeln. Sobald die blaue LED am Dongle durchgehend leuchtet, kann man auch schon loslegen.
Zum Testen habe ich gleich mal eine Skype-Session mit dem guten Max gestartet, und ihn abwechselnd die Klangqualität meines integrierten PC-Mikrophons, und die des LS30-Headsets beurteilen lassen.
Seinem fachmännischen Urteil zufolge nimmt das kleine Plastik-Mic Gespräche etwas dumpf und Tiefen-lastig entgegen. Übersteuern oder Rauschen konnte er hingegen keines feststellen. Das ist aber wohl auch das Mindeste, was man von einem Headset dieser Qualität erwarten kann.
Soundqualität
Den eintreffenden Sound hingegen gibt das LS30 ordentlich wieder. Ich würde es jetzt nicht gegen meine Sennheiser-Headphones tauschen, aber die Qualität ist für Gaming-Headset-Verhältnisse voll in Ordnung. Es liefert ausgewogene Höhen und knackige Bässe. Lediglich in den Mitten verblasst das LS30 ein wenig. Unterwegs im windigen Wien konnte ich auch noch feststellen, dass der Wind durch die Ritzen an den Ohrmuscheln drang, und dabei ein pfeifendes Geräusch verursachte – aber nochmal: Es ist in erster Linie ein Gaming-Headset, und als solches bevorzugt zu Hause in Einsatz.
Die Ausdauer des Headsets konnte ich in den bisherigen zwei Tagen Nutzung noch nicht voll ausreizen, noch bin ich mit der Ladung unterwegs, die noch nach dem Auspacken im LS30 steckte. Im passiven Modus verbraucht das Teil aber ohnehin keinen Strom, und zuhause am Sofa ist es nicht weit zur nächsten Steckdose.
Pro/Cons:
Positiv
- Hochwertige Verarbeitung
- Schlichte, elegante Optik
- Guter Sound
Negativ
- Gegengleiche Bedienelemente
- nur passiv als Kopfhörer nutzbar
- dumpfes Mikrophon
Lucid Sound LS30-Fazit
Die hohe Verarbeitungsqualität mit Kunstleder und Aluminium, sowie der großartige Tragekomfort des LS30 verleiten mich immer wieder dazu, es auch unterwegs als Kopfhörer zu nutzen. Dazu fehlen ihm aber leider etliche Komfortfeatures wie beispielsweise Interaktionsmöglichkeiten mit dem Wiedergabegerät. Dass das Headset im eingeschalteten Modus kein Analogsignal entgegen nimmt, und die gegengleiche Steuerung der Ringe und Knöpfe sind lästige Schlampigkeitsfehler, die dem LS30 eine höhere Wertung kosten.
Trotzdem überzeugt mich die Optik, das angenehme Äußere, und die Soundqualität des Headsets. Wer noch kein Gaming-Headset ihr Eigen nennt, und es nicht auch als mobilen Kopfhörer nutzen möchte, kann beim LS30 bedenkenlos zuschlagen.
Apropos zuschlagen: Aktuell könnt ihr ein Lucid Sound LS30 bei uns gewinnen.
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