Mad Catz S.T.R.I.K.E. 4 Test: Freund oder Feind?
Nach rund 15 Jahren steht erstmals wieder ein Gaming-PC auf dem eigenen Schreibtisch. Monitor, Maus, Headset sowie Games sind bereit und der PC schnurrt wie ein Kater mit Vibrationsfunktion – da darf auch die entsprechende Tastatur nicht fehlen. Nach Jahren mit einer flachen kompakten Laptop-Tastatur eine ziemliche Umstellung. Hier sind unsere Eindrücke von der mechanischen Gaming-Tastatur S.T.R.I.K.E. 4 von Mad Catz.
Technik & Haptik
Die größte Umstellung stellt sicherlich die Tastenhöhe und der Tastenwiderstand dar. Während man auf modernen Laptoptastaturen mit kurzen impulsartigen Anschlägen tippt, braucht die S.T.R.I.K.E. 4 etwas anhaltenderen Druck, um die Tasten ganz nach unten durchzudrücken. Spielefans schätzen Gaming-Tastaturen für diesen Widerstand für das bessere haptische Feedback. Wichtig ist für Gamerinnen und Gamer zudem ein Ghosting-freies (egal wieviele Tasten man drückt, jede davon wird auch registriert) Spielerlebnis – kaum etwas erzeugt mehr Frust, als ein Gefühl von Kontrollverlust, obwohl die Finger auf all den richtigen Tasten waren.
Allerdings ist die Höhe und die Kraft, die beim Tippen dadurch nötig sind nicht jedermanns Sache. Für Gaming designt, zeigt die S.T.R.I.K.E. 4 für ein alltägliches Arbeiten, das tendentiell Schreibkomfort über sehr lange Zeiten bedarf, doch gewisse Nachteile. Zudem ist mit einer schmalen Eingabe-Taste und einer dadurch leicht versetzten Tabulator-Tastenreihe das Tasten-Layout kein klassisches und erfordert eine Umgewöhnung. Auch die offen liegende Mechanik der Tasten ist für uns eher fraglich, bietet diese doch viel Raum für Verschmutzung und Hängenbleiben. Man sollte sich also gut überlegen, wofür man seine Tastatur vorwiegend benutzt.
Style & Optik
Über Geschmack lässt sich selbstredend nicht streiten und wer 90er Jahre Ästhetik mag, hat hier auch keinen Grund zur Beschwerde. Die S.T.R.I.K.E. 4 zeichnet sich durch aggressive kantige Formen aus und trägt Dekoration in Form von Schaltkreis-Mustern im Cyberpunk-Stil. Davon abgesehen handelt es sich um eine klassische rechteckig angelegte Tastatur ohne spezielle ergonomische Anpassungen. Num-Pad ist klassisch zur Rechten der Pfeiltasten und F1 – F12 steuern mit Hilfe einer Fn-Taste (rechts der Leertaste) diverse Funktionen wie Audio-Steuerung und Shortcuts an.
Darüber hinaus verfügt die Tastatur über eine Chameleon RGB-Lighting Beleuchtung – quasi Unterbodenbeleuchtung für eure Tasten im Stil von The Fast & the Furious. Diese Beleuchtung kann entweder über der Beschreibung zu entnehmende Tastenkombinationen oder über downloadbare Software nach persönlichen Vorlieben eingestellt werden. Von sanften Farbwellen, über Spiralmuster und verschiedene Blink-Abfolgen ist alles dabei. Ob einem dieses Farbenspiel zusagt oder nicht, liegt schlicht im Auge des Betrachters.
Eine Grundsatzfrage
Ob man in der Mad Catz S.T.R.I.K.E. 4 also findet, was man sucht, hängt stark von den eigenen Vorzügen ab. Unser Redakteur ist beispielsweise ein Freund der glatten Notebook-Tastatur, die für 12 Stunden Schreib-Sessions komfortabler ist. Dennoch lässt sich über die Qualitäten einer mechanischen Tastatur und das durchaus angenehme Gefühl und vertraute Klackern von wertiger Tastatur-Mechanik (die S.T.R.I.K.E. 4 nutzt die beliebten Cherry MX Keyswitches) nicht streiten. Mad Catz hat sich in diesem fall für ein eher kompaktes Design auf Kosten zusätzlicher Funktionstasten entschieden. Auch hier liegt die Entscheidung zwischen Platz und Funktionalität beim euch.
Geringfügige Designmängel stellen allerdings die offenliegende Mechanik und das veränderte Tasten-Layout dar. Hier wurde Optik über Funktion gestellt – die Beleuchtung kommt dank der offenen Mechanik vielleicht besser zur Geltung, doch auch der sich dort sammelnde Staub ist unübersehbar. An die veränderte Tasten-Anordnung kann man sich zwar gewöhnen, für Menschen, die über den Tag hinweg auf diversen Geräten arbeiten, ist es jedoch lästig, vom üblichen Standard-Layout abweichen zu müssen.