Massive Depression – Darum stinkt The Division!
The Division „macht keinen Spaß. Es tut uns leid.“ So tönten vergangenen Donnerstag zwei Entwickler des MMO-Shooters aus dem Hause Massive Entertainment/Ubisoft! Eine Bestandsaufnahme.
Keep it realistisch, baby!
Der Release eines neuen MMOs stellt für jede EntwicklerInnenschmiede eine große Herausforderung und zeitgleich ebenso dimensionierte Chance dar. Spätestens seit WoW sind derartige Games ja langlebige Gelddruckmaschinen! Doch auch die Chance die Fangemeinde zu vergällen ist groß! Wichtig ist es dann aber für die DesignerInnen eine Balance zu finden.
Zum einen gilt es im Vorfeld die potentielle SpielerInnenschaft richtig geil auf den Titel zu machen. Man muss Features präsentieren, mit denen man aus der Masse hervorstechen kann. Somit fühlt sich so manches Studio oftmals verführt, beziehungsweise genötigt, Versprechungen rauszuposaunen, die man dann nicht hält, beziehungsweise halten kann. Denn man steht zum anderen unter immensem Zeitdruck. Die Konkurrenz schläft nämlich nicht und der damit verbundene Innovations- und Leistungsdruck, bei Launch die Massen mobilisieren zu können, muss immens sein!
Aufgrund der gigantischen Menge an Free2Play Titeln, hat es ein Spiel wie beispielsweise The Division, das zum Vollpreis erscheint, dann nur ungleich schwerer. Vor allem wenn man für Spiel und Season Pass 110 Tacken auf die Theke knallen soll! Genügend Gratis-Games, wie Warframe, Evolve Stage 2 et al, gibts ja für Umme.
Einer ähnlichen Herausforderung muss sich aber auch die Community stellen. Einerseits darf sie gerne auf den Hype-Train aufspringen, der angetrieben von millionenschwerem Marketingbudget von Beginn an auf Full-Speed fährt wie ein TGV und ein paar Stationen mitfahren. Andererseits muss sie aber auch realistisch bleiben und trotz aller noch so Nerdgasm-auslösenden Announcement-, CGI- und Live-Action-Trailer die Erwartungen auf einem maßvollen Niveau halten. Nichts wird jemals so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Und das gilt vor allem in einer Milliarden-Industrie wie der Games-Branche!
Am Ende verlieren alle!
Aber auch wenn die angehende Fanbase sich mäßigen sollte, liegt der Löwenanteil an Verantwortung, die Balance zwischen Soll- und Ist-Zustand bei Release gewahrt zu haben, beim Publisher und Entwickler. Das ist nur fair, wollen diese Firmen ja auch, dass wir unser hart Verdientes in ihr Produkt investieren. Zu oft erliegen Firmen dann aber der Versuchung und dem Investorenzwang, den Umsatz zu steigern.
Und so verdreht die Marketingabteilung dann gerne Zahlen, speit Superlative, ist gut Freund mit jedem Blogger und Fachredakteur oder manipuliert anderweitig die (Vor-)Berichterstattung. So reiten dann alle viel länger auf der Hype-Wave, als es ihnen gut tut! So steigt die Bringschuld ins Unermessliche und zum Schluss schauen die GamerInnen mit dem Ofenrohr durchs Gebirge und verlieren im Schlimmstfall sogar das Vertrauen zum Publisher. Die Entwickler hingegen stehen vor einem eigentlich lang angelegten und umso kurzlebigeren Scherbenhaufen einer neuen MMO-IP.
Wir selbst sind unsere schärfsten Kritiker!
Zuletzt ist genau dieses Desaster bei The Divison eingetreten, weil es genau wie Activisions Destiny zu viel versprochen und am Ende zu wenig gehalten hat. Das hat dann wohl auch die beiden Community Developer Hamish Bode und Yannick Banchereau zu dieser ehrlichen wie harschen Selbstkritik veranlasst. Doch ist es wirklich gerechtfertigt? Ist The Division trotz des mittlerweile dritten Content-Updates nur schlecht und macht keinen Spaß? Erfahrt es in meinem Review zum The Division Status Quo in Version 1.3!