Mega Man 11 Test: Comeback des blauen Roboters
30 Jahre Mega Man muss gefeiert werden, dachte sich Capcom und so veröffentlichte der Publisher und Entwickler mit Mega Man 11, die lang ersehnte Rückkehr des Plattformers – was dieser taugt, erfahrt ihr in meinem Mega Man 11 Test.
Starten möchte ich gleich mal mit dem Mega Man 11 Launch-Trailer:
Dr. Wily, mal wieder!
Wir starten mit einer Story-Sequenz, die – wie man es als Serienfan vermutet – relativ banal ausfällt. Serienbösewicht Dr. Wily stattet Dr. Light in dessen Labor einen Besuch ab, während gerade alle Roboter eine Generalüberholung über sich ergehen lassen. Dr. Wily hat seinem ehemaligen Studienkollegen bis heute nicht verziehen und manipuliert acht Spezialroboter, die gerade zu gegen sind. Sie folgen jetzt den Befehlen des Bösewichts mit ikonischem Schnurrbart. Die Mission ist klar, Mega Man muss die Robokollegen besiegen und so wieder zur Vernunft bringen. Damit ihm das gelingt, bekommt er von Dr. Light mit dem Double-Gear-System ein ordentliches Update beschert, das euch die Zeit verlangsamen oder euren Mega-Blaster aufladen und so extreme Zerstörung verbreiten lässt.
Wie das aussieht, könnt ihr euch im folgenden Trailer anschauen. Ich habe bereits zur entsprechenden Stelle vorgespult, sodass ihr das Double-Gear-System gleich erklärt bekommt, sowie dessen Einsatz bei Bosskämpfen sehen könnt.
Gameplay: Knackig, aber Schwierigkeitsgrade für alle
Mega Man war schon immer ein richtig schwerer Plattformer, an dem man sich in der Vergangenheit oft stundenlang die Zähne ausgebissen hat, weil das Timing sehr gut sein muss, um Passagen zu überwinden, oder Boss zu besiegen. Das ist auch bei Mega Man 11 so, doch könnt ihr euch mit zwei Dingen helfen: zum einen gibt’s das neues Double-Gear-System, mit dem ihr beispielsweise die Zeit verlangsamen könnt, und zum anderen habt ihr die Möglichkeit verschiedene Schwierigkeitsgrade zu wählen. So können Veteranen mit dem höchsten Schwierigkeitsgrad ihr Glück versuchen, während Einsteiger beim leichtesten mehr Checkpoints oder ähnliches als Hilfestellung haben. So kommen alle auf ihre Kosten.
Die acht Robotermeister
Serientypisch könnt ihr nachdem ihr einen Robotermeister besiegt habt, auch seine Fähigkeiten einsetzen. In welcher Reihenfolge ihr die Bosse angeht, bleibt ganz euch überlassen. Ich warne euch aber vor, ihr werdet wohl einige Anläufe brauchen, bis ihr den für euch richtigen Weg gefunden habt.
Diese Bosse warten auf euch:
- Torch-Man
- Block-Man
- Fuse-Man
- Tundra-Man
- Impact-Man
- Blast-Man
- Acid-Man
- Bounce-Man
Grafik & Sound
Capcom hat sich vom optischen Stil des weniger erfolgreichen Mighty No. 9 abgeschaut. Statt vollkommen auf den 8-Bit-Look zu setzen, versucht es Capcom nun mit einer aufpolierten 2,5D-Variante. Dieser Stil gefällt, wenn gleich keine Tiefenabschnitte in den Levels – wie beispielsweise bei Donkey Kong auf der Wii U oder Switch zum Einsatz kommen.
Wer erinnert sich nicht an den legendären Sound der Mega Man Klassiker zurück? Ich denke hier beispielsweise an Mega Man 2, das auch einen Platz in Videospielmusikspektakel Videogames LIVE erhalten hat. Man versuchte zwar einen ähnlichen Stil zu erschaffen, doch kommt dieser nicht an die Vorgänger heran. Leider!
Mega Man 11 Test-Fazit: Gelungenes Comeback
Capcom versuchte die Fusion aus altbewährten sowie neuen Features und das ist durchaus gelungen! Das Double Gear System bringt etwas mehr Tiefe in das Spiel, während der Kern der Spielreihe erhalten blieb. Es ist noch immer frustrierend bei der gleichen Stelle wieder und wieder und wieder zu sterben, aber ähnlich wie bei Dark Souls oder Bloodborne auch motivierend, wenn man dann doch eine Passage gemeistert hat. Kurz und knapp: Capcom hat sich an die goldene Regel “Never change a running system” gehalten und den Kern des Spiel mit feinen Verbesserungen ins Jahr 2018 transportiert. Für den ein oder anderen bleibt die Innovation vielleicht auf der Strecke aber für mich als Serienfan ist das genau das, was ich haben will.