Monster Hunter Stories 2: Wings of Ruin Test (Switch): Pokémon mit mehr Action
Mit Monster Hunter Stories 2: Wings of Ruin ist Capcom ein wirklich interessantes RPG Spiel gelungen. Ein Mix aus Final Fantasy und Pokemon, dazu noch richtig schöne satte Farben und Liebe fürs Detail wurden ins Spiel gepackt. Auch ist es nicht nötig, dass man den ersten Teil gespielt haben muss.
Auf gehts, Rider!
Ihr startet im Menü zur Charaktererstellung, könnt üblicherweise zwischen weiblich und männlich auswählen und ihm einen Namen geben. Außerdem gibt es eine überraschend riesige Auswahl an Anpassungsmöglichkeiten (Haare, Augen, … auch könnt ihr jede Farbe individuell dank der Farbpalette auswählen) Ihr könnt euer Aussehen an der Truhe in eurem Haus jederzeit neu anpassen. Habt ihr alles erledigt, startet ihr ins Intro.
Euer Charakter findet sich auf der Insel Hakolo inmitten eines traditionellen Lichterfests eures Heimatdorfes Mahan wieder. Alle genießen sichtlich die Feierlichkeiten und bestaunen die steigenden Laternen, als sich plötzlich Himmel und Meer rot färben. Inmitten des heiligen Waldes des Wächters Ratha, ein Monster, der die Insel in Einklang hält, flüchtet währenddessen Ena, ein Wyverianer-Mädchen. Dieser wurde vom Wächter Ratha ein Monsterei anvertraut, bevor er sich in die Lüfte erhob und spurlos verschwand.
Die Bewohner des Dorfes sind ängstlich und besorgt zugleich. Oberhaupt Gara und Rider Kayna beschließen, die neuesten Geschehnisse und das Verschwinden des Wächters zu untersuchen. Am nächsten Tag trefft ihr auf die beiden, weil ihr ebenfalls helfen wollt.
So werdet ihr zu einem Rider-Neuling und tretet in die Fußstapfen eures Großvaters, der einst ein großer Rider war und werdet von Oberhaupt Gara und Kayna ausgebildet. Ihr bekommt auch einen Bindungsstein, der die Bindung zwischen euch und euren Monsties aufbauen und verstärken soll. Auf diesem Wege bekommt ihr euer erstes Monster (Monstie, wie sie liebevoll im Spiel benannt wurden) und werdet durch ein längeres Tutorial geleitet. Endlich könnt ihr den nächsten Teil der Insel reitend auf eurem Monster erkunden. Zahlreiche Monsties grasen scheinbar friedlich umher, jedoch sind sie seltsamerweise seit dem roten Rauch alle sehr aggressiv geworden. Ihr werdet freundlicherweise von eurer Ausbildnerin auf euren anfänglichen Missionen unterstützt und lernt so die Basics.
Etwas später im Spiel trefft ihr zum ersten Mal auf Ena. Sie und ihr Volk waren eng mit eurem Großvater befreundet und vertraut euch daraufhin seinen Bindungsstein an. Sie bittet euch, sie in ihr Dorf zu begleiten und ihnen ebenfalls bei den Erkundungen zu helfen. Denn die Monster spielen nicht nur auf der Insel Hakolo verrückt. Ihr beschließt, sie zu begleiten und gemeinsam segelt ihr über das Meer hinweg auf zu einer neuen Insel und neuen Abenteuern.
Lass uns kämpfen
Das Kampfsystem in Monster Hunter Stories 2: Wings of Ruin ist rundenbasiert. Das heißt, man hat genug Zeit, seine Angriffe abzustimmen und sich eine Strategie zurechtzulegen. Es gibt auch hier Monsties unterschiedlicher Typen. Angriff, Technik und Geschwindigkeit, jede Fähigkeit schlägt eine andere. So kann man je nach Gegner das passende Monstie in den Kampf rufen. Anfangs ist das Kampfmenü noch etwas schwierig zu durchschauen, aber nach so einigen Kämpfen und Ausprobieren weiß man schnell, was zu tun ist. Neben Normalangriffen gibt es auch jede Menge Spezialattacken, die ihr gemeinsam mit eurem Kampfpartner oder auch alleine ausführen könnt. Hier gilt einfach: Learning by doing. Auch seht ihr die Energieleiste der Gegner, jedoch ist es etwas nervig, da sie bei neuen Monstern mit unbekannt (???) angezeigt wird. Somit hat man kein Gefühl, wie oft man noch draufhauen muss oder wie viel beim Bossfight noch auf den Sieg gefehlt hätte.
Jeder Kampf wird bewertet und euer Charakter inklusive aller Monster im Team bekommen natürlich auch Erfahrungspunkte, mit denen ihr euer Level steigern könnt. Bei Levelaufstieg werden manchmal neue Attacken freigeschaltet. Auch Objekte für die Herstellung verschiedenster Dinge werdet ihr so bekommen.
Immer her mit den Aufgaben
In eurem Dorf gibt es eine Anschlagtafel, wo ihr Nebenquests annehmen könnt. Hier habt ihr die Möglichkeit, schnell an Erfahrungspunkte, Materialien und an Geld ranzukommen. Achtet aber auch auf eure Umgebung. Manche Aufgaben sind nicht am Brett und werden nur von Bewohnern persönlich vergeben. Ihr könnt bei Ausreise eures Dorfes zwischen den Tageszeiten Nachmittag oder Dämmerung auswählen. Je nachdem, wann ihr euch auf euer Abenteuer begeben wollt, werdet ihr unterschiedliche Gegenstände finden.
Fühlt ihr euch stark genug, so könnt ihr euch auf die Hauptquest (die Storyquest) konzentrieren. Diese ist auf der Karte stets rot eingezeichnet und somit schnell zu entdecken.
Grafik, Gameplay und Co
Ich bin wirklich sehr angetan von den schönen, leuchtenden und satten Farben, die das Spiel bietet. Es macht wirklich Lust darauf, die gesamten Gebiete bis aufs letzte Fleckchen zu erkunden. Die ganze Flora und Fauna wurden mit viel Liebe ins Detail ins Spiel mitaufgenommen. Sogar die Gräser und die Blätter der Bäume bewegen sich mit dem Wind. Also ritt ich auf meinem Monstie durch ein schönes Gebiet, schwenke die Kamera und – oje! Die Kamerafunktion ist wirklich gewöhnungsbedürftig. Es stört ungemein, dass man gefühlt zehn Sekunden warten muss, bis sich die Ansicht dreht. Das ist wirklich sehr schade, da es sehr mühsam ist, wenn man schnell einen anderen Blickwinkel erhaschen möchte. Ansonsten habe ich an der Steuerung nichts auszusetzen. Es ist alles einfach und individualisierbar gehalten.
Die Musik gestaltet sich sehr angenehm und ist kein nervtötender Ohrwurm. Lediglich bei einem Kampf kann die Musik etwas aufdringlich sein, aber Kämpfe sind eben nervenaufreibend.
Looten und Craften
Überall in den Gebieten verteilt findet man sämtliche Kräuter, Materialien wie Steine, Knochen und vieles mehr. Ganz bequem könnt ihr reitend alles einsammeln und müsst nicht jedes Mal stehen bleiben oder gar von eurem Reitmonstie absteigen. Man kann verschiedenste Dinge kombinieren und so Heiltränke, statusheilende Salben etc. herstellen. Diese sind im Kampf wirklich sehr nützlich. Auch braucht man viele Dinge, um beim Schmied neue Rüstungen und Waffen herstellen zu lassen oder um die bereits erhaltenen aufzurüsten. Neben dem klassischen Schwert könnt ihr auch aus vielen anderen Waffen wählen und drei davon ausrüsten. Diese könnt ihr jederzeit während des Kampfes auswechseln.
Wie man neue Monsties bekommt
Natürlich nicht mit einem Monstie-Ball! In allen Gebieten tauchen zufällig Monsterhöhlen auf. Begebt euch hinein und sucht das Nest. Dort findet man Monstereier, wo ihr euch eines aussuchen könnt. Aber Achtung! Manchmal befindet sich ein schlafendes Monster darin. Weckt ihr es, dann wird es euch verfolgen und versuchen, sich das Ei zurückzuholen. Mit dem Ei in der Hand flüchtet ihr aus der Höhle und bringt es ins Dorf zum Stallmeister. Da kann es ausgebrütet werden. Nach Belieben könnt ihr euren Begleitern beliebige Spitznamen geben, die ihr aber je nach Lust und Laune jederzeit wieder ändern könnt. Aus der Monsterhöhle könnt ihr jedoch jeweils nur ein Ei mitnehmen. Insgesamt ist es möglich, mehrere Eier aus unterschiedlichen Höhlen im „Eierkarton“ in eurem Inventar zu sammeln. Somit müsst ihr nicht jedes Mal zurück zum Dorf. Insgesamt gibt es 128 verschiedene Monsties, von denen ihr 81 besitzen könnt.
Erwähnenswert ist auch, dass die Monster nicht nur als Reittier dienen. Je nach Typ können sie weit springen, klettern, schwimmen oder fliegen. Es ist also sehr hilfreich, unterschiedliche Monster im Team zu haben.
Mein Fazit
Monster Hunter Stories 2: Wings of Ruin macht wirklich Lust und Laune zu spielen. Dank der schönen Gestaltung der Gebiete und wirklich teils strategiebedurften Kämpfe wird es nie langweilig und man kann stets Herausforderungen suchen. Leider stört es mich sehr, dass man bei neu entdeckten Monstern keine Lebenspunkte sieht. Gut gefällt mir, dass Schnellreisen im Spiel miteingebaut wurden. So muss man nicht immer zurückreiten und spart Zeit. An der Kamerasteuerung hätte man ruhig mehr arbeiten können, diese ist einfach zu umständlich zu bedienen.