Monster Hunter World: Iceborne – ein Tagebuch Part VI
Dank mathematischer Präzisionsarbeit (Leser des letzten Tagebucheintrags wissen Bescheid) wird auch mit dem Drachenältesten Velkhana schließlich der kurze Prozess gemacht. Aber kaum ist dieser unter der Erde überschlagen sich die Ereignisse: die storytechnich relevante, aber bislang mysteriose Walstimme ertönt erneut und ruft wieder mächtige Probleme auf den Plan. Seismische Aktivitäten – ausgelöst offenbar von einem noch viel mächtigeren Monster – bringen das gesamte Ökosystem durcheinander.
Und so nebenbei werden wieder neue, komplett fremdartige Drachenältesten-Spuren in den bekannten Gebiete entdeckt. Und wer ist in der Fünften Flotte der einzige, der geskillt genug ist, sich dieser Herausforderungen anzunehmen? Eh klar, wir natürlich. Die Stimmung im Stützpunkt Seliana ist ab jetzt sehr angespannt, der Soundtrack dröhnt dramatisch. Das Ganze riecht somit stark nach Endgame-Content.
Achtung Spoiler!
Endgame-Content. Da lässt sich natürlich schwer drüber schreiben, ohne auch im Detail auf Schauplätze und Monster einzugehen. Wer also rein gar nichts vom großen Finale von Monster Hunter World: Iceborne erfahren will, sollte also jetzt aufhören zu lesen (und anfangen das Game durchzuspielen).
Wie bereits erwähnt überschlagen sich nach dem Velkhana-Fight die Ereignisse. Und durch die Vermutung, dem storytechnischen Ende von diesem Mega-DLC sehr nahe zu sein, bin ich noch einmal mehr motiviert. Zwischen mir und dem finalen Endboss liegen nur noch eine Hand voll Missionen. Und durch das neu gewonnene Wissen um die optimale Verwendung meines Equipments stellen diese auch keine allzu große Herausforderung dar.
Unter den finalen Konfrontationen befinden sich zum einen Kämpfe gegen altbekannte Monster in neuem Aufguss. Der brodelnde Bazelgeuse ist die Atombomben-Variante seines kleineren Artgenossen, dem normalen Bomber-Flugzeug-Bazelgeuse. Der Staubsauger- ähm Velum-Val Hazak ähnelt in Erscheinung und Moveset ebenfalls seinem Kollegen aus dem Tal der Verwesung, stellt einen aber durch seinen Auftritt im verwinkelten Dschungel vor andere Probleme.
Obwohl diese Kämpfe eigentlich nur aufgewärmte Monster aus früheren Missionen beinhalten, funktionieren sie doch durch den Mix aus Story, neuen Moves und ein paar weiteren kleineren Abänderungen trotzdem ganz gut. Auf den Punkt gebracht: ich hatte eine gute Zeit während dieser Fights. Besonders positiv überrascht war ich dann noch einmal vom komplett neuen Drachenältesten Namielle. Dieses Monster hebt sich noch einmal komplett von all den bisher gesehenen ab, setzt es sich doch aus einer Mischung aus Fisch, Krake und Drache zusammen (siehe Video unten).
Daraus ergeben sich natürlich auch ein komplett ungewohntens Moveset für den Jäger, welches angesichts der ungewöhnlichen Tier-Kombination wahnsinnig gut umgesetzt wurde. Ebenso stark finde ich die Typenkombination von Namielle. Die Elemente Wasser und Donner ergänzen sich nahezu perfekt. Zuerst setzt der Drachenälteste Hydropumpe ein um den gesamten Boden unter Wasser zu setzen. Danach wird dieses Areal durch gezielte Blitze attackiert, wodurch jeder, der sich in einer erzeugten Pfütze befindet verheerenden Schaden erleidet.
Der Kampf gegen einen Namielle gehört definitiv zu den Highlights in Monster Hunter World: Iceborne. Gegen diesen muss man noch mal sein gesamtes Können abrufen. Da wir das aber natürlich getan haben, stehen wir nun vor der finalen Herausforderung: wir machen uns auf zur Ursprungsinsel. Hier erwartet uns zum Abschluss quasi ein Doppelkampf. Zu Beginn stellt sich uns – wie könnte es auch anders sein – ein besonders boshafter Nergigante in den Weg.
Das ist allerdings nur leichtes Vorgeplänkel bevor es mit dem eigentlichen Bosskampf weitergeht. Der Shara Ishvalda stellt – genauso wie der Namielle zuvor – einen besonders eindrucksvollen Gegner dar. Diesmal aber schon einmal allein durch seine schiere Größe. Man kämpft hier nämlich in einer nicht allzu großen Arena gegen einen riesigen Felsbrocken. Bis diese nach dutzenden Schlägen zu bröckeln beginnen…
Aber was ist das?… Das Gestein war quasi nur eine Schutzpanzerung unter der nun der eigentliche Körper des Shara Ishvalda zum Vorschein kommt. Und mit diesem sein gesamtes Waffenarsenal. Ich muss zugeben, der Kampf mit diesem Ungetüm ist ob seiner Länge schon etwas ermüdend und kann, je nachdem in welcher Jagdgruppe man gerade aktiv ist, auch sehr frustrierend sein. Denn dieses Monster hat ein paar Moves drauf, die unachtsame – aber notwendige – Gefährten in wenigen Sekunden einäschern können. Der Shara Ishvalda ist meiner Einschätzung nach noch mal so ein Ungetüm, welches primär designt wurde um es in der Gruppe zu bekämpfen. Selbst in einer Konstellation mit 4 einigermaßen hochrangigen Jägern dauerte der erfolgreiche Kampf noch ungefähr 45 Minuten.
Dann kommt eine Zwischensequenz, gefolgt vom Abspann. Puh, also hab ich Monster Hunter World: Iceborne storytechnisch abgeschlossen. Oder? Halt, was ist das? Nach den Credits landen wir wieder in Seliana – und werden direkt mit neuen Missionen, welche unmissverständlich als speziell deklariert werden, konfrontiert. Geht die Geschichte etwa noch weiter? Ich soll in die Leitladen aufbrechen? Ein Gebiet, von dem ich noch nie gehört habe? Ich muss gestehen, das hätte ich an dieser Stelle vom Spiel nicht erwartet. Bei all dem Content, den das DLC bis hierhin schon geboten hat, geht meine Reise also noch weiter. Monster Hunter World: Iceborne? To be continued.