Monster Trucks Filmkritik: Mehr als Flipper mit PS?
In Kürze läuft Paramount Pictures’ Monster Trucks in den heimischen Kinos an – ob sich der Besuch im Kino lohnt, erfahrt ihr in meiner Monster Trucks Filmkritik.
Zwei Schicksale finden zusammen
Ein gigantischer Konzern bohrt nach Öl und muss dafür eine Wasserschicht durchdringen. Es braucht eine Entscheidung und so beruft der Konzernchef seinen besten Wissenschaftler und eine Biologin, ob man die Bohrung fortsetzen kann. Der Wissenschaftler, der schon unzählige Umweltberichte gefälscht hat, gibt sein OK, während die Biologin ihre Bedenken, dass es in der Wasserschicht Leben geben könnte, äußert. Zweites ist dem Konzernchef egal und die Bohrung wird fortgesetzt. Und das ist die Geburtsstunde der Monster Trucks. In der Wasserschicht ist tatsächlich Leben! Bevor die Anwesenden herausfinden können, womit sie es zu tun haben, steigt der Druck im Bohrschacht rapide an. Es dringt etwas nach oben, und es ist nicht nur Wasser. Dem Konzern gelingt es zwei noch nie zuvor gesehene Wesen mit gigantischen Tentakeln gefangen zu nehmen, doch eines entkommt.
Und dieses Tentakelwesen kommt auf Umwegen zu einem Teenager namens Tripp. Der Teenager arbeitet auf dem Schrottplatz, auf dem er offenbar auch gelernt hat, Fahrzeuge zu reparieren und „aufzumotzen“. Er bastelt in der Freizeit an einem Truck, dem unter anderem noch ein Motor fehlt. Und hier finden die beiden Schicksale zusammen. Wie das geht, fragt ihr euch? Ganz einfach, das Tentakelwesen nutzt den Truck als eine Art Rollstuhl, da es sich auf Land sonst nur sehr schwer fortbewegen kann, und Tripp hat endlich einen Antrieb für seinen Wagen. Voilà ein Monster Truck – im wahrsten Sinne des Wortes – ist geboren. Der Konzern will die Existenz der Wesen natürlich geheim halten, und alle Spuren verwischen. Andernfalls war es das wohl mit der Ölförderung. Und so kommt es zu einer wilden Verfolgungsjagd, durch eine Kleinstadt, über einen schmalen Gebirgsweg und natürlich über Häuserdächer!?
Hoch gepokert, tief gefallen
Die Geschichte, entspringt laut Lukas Zimmer (ORF), der sich auf Quellen wie The Independent, The Wall Street Journal oder Slate bezieht, dem Kopf des vierjährigen Sohnes des Paramount Studiopräsidentes Adam Goodman. Der Studioboss dachte offenbar, dass es eine gute Idee ist, einen Film für Kinder von einem Kind konzipieren zu lassen. Das ging offenbar gehörig in die Hose, weshalb der Starttermin des Films mehrere Male verschoben wurde. Der Film brachte auch den Paramount-Mutterkonzert Viacom arg ins Wanken, denn das Produktionsbudget von rund 115 Millionen US-Dollar muss wohl mehr oder weniger komplett abgeschrieben werden. Das Budget explodierte anscheinend, da massenweise Specialeffects-SpezialistInnen, Post-Production-Units und viele mehr engangiert werden mussten, um aus der unausgegorenen Geschichte noch irgendwie einen Film zu machen.
3D oder 2D?
Der Film serviert euch eine schöne räumliche Tiefe und verzichtet auf große Pop-out-Effekte oder ähnliches. Meiner Meinung nach könnt ihr euch hier die 3D-Variante sparen und das Geld beispielsweise in Popcorn oder Nachos investieren.
Monster Trucks Filmkritik
Paramount kündigte den Film vor Jahren als potenziellen Konkurrenten der Transformers an: ein weiteres Millionenfranchise ganz ohne Lizenzkosten sollte geschaffen werden. Der Plan klingt an sich nicht dumm, doch an der Umsetzung happert es. Die Geschichte ist platt, undurchdacht und es wirkt so, als hätten die MacherInnen selbst nicht gewusst, wohin sie mit dem Film wollen.
Für Kinder sind vielleicht Logiklücken, wie gigantische Monster, die durch ca. 10cm dicke Rohre ans Tageslicht kommen, Wesen, die im Wasser leben und sich von Öl ernähren, Verfolgungsjagden, bei denen die Beteiligten zu unterschiedlichen Zeiten losfahren, aber doch alle zugleich am Ziel sind, Wesen die via telepathischer Schwarmintelligenz auf einen gemeinsamen Wissenspool zurückgreifen und vieles mehr egal, aber alle anderen werden dabei nur den Kopf schütteln. Zwar ist die Geschichte rund um zwei Individuen, die im Stile von Drachenzähmen leicht gemacht eine Freundschaft entwickeln, eine gute Basis, aber wie schon gesagt, das alleine ist einfach zu wenig.
Würde den Film gerne sehen! Ich hoffe ich habe Mal Glück!