Moonbreaker Early Access Test: Der ultimative Tabletop-Simulator?
Unknown Worlds Entertainment ist vor allem für die hervorragenden Unterwasser-Abenteuer Subnautica und Subnautica: Below Zero bekannt. Während der Sprung vom Survival-Genre zum rundenbasierten Tabletop-Strategiespiel groß wirkt, macht die Verbindung zu Unknown World’s erster Reihe – dem FPS/Echtzeitstrategie Mischungen Natural Selection 1 & 2 – mehr Sinn. Wie gelingt dem amerikanischen Entwickler der Sprung in ein neues Genre? Wir haben uns für euch in die Early Access Figurenschlachten geworfen und berichten euch davon!
Moonbreaker ist ab sofort in Steam als Early Access verfügbar.
Tabletop Schach
Wie schlägt man also Schlachten in Moonbreaker? In simplen Worten: Man bildet ein Lineup rund um einen Captain und stellt sich eine Auswahl verschiedener Figuren zusammen und bemüht sich die individuellen Fähigkeiten seines Lineups so effizient wie möglich gegen das Gegnerische Lineup einzusetzen. In der Praxis sind die Feinheiten von Moonbreaker allerdings doch etwas komplizierter.
Zu Beginn einer Schlacht starten nur die Captains beider Seiten auf dem Feld. Ziel des Spiels ist es, den gegnerischen Captain auszuschalten. Jeder Captain hat verschiedene individuelle Fähigkeiten, Stärken und Schwächen. Jede Spielrunde erhält man zunehmend mehr Punkte (genannt Cinder), die für den Einsatz besonders mächtiger Fähigkeiten – besonders aber für den Einsatz zusätzlicher Figuren verwendet werden kann.
(c) Unknown Worlds Entertainment
Lobenswert ist dabei die Balance aus leicht zugänglichem Gameplay und genug Tiefgang, um Moonbreaker von Runde zu Runde abwechslungsreich und unterhaltsam zu gestalten. Gutes Stellungsspiel wird genauso belohnt wie überlegtes Kombinieren der verschiedenen Figuren-Fähigkeiten und smarter Einsatz verschiedener Klassen wie Ranged- oder Melee-Skills. Schade ist dabei allerdings die aktuell noch relativ eingeschränkte Auswahl an Figuren, was gut harmonierende Kombinationen auch entsprechend selten macht.
Schlachten werden entweder Player vs Player oder Player vs AI ausgetragen – wobei wir AI-Spiele zwar Anfangs ansprechend genug fanden, sie aber dennoch immer für uns entscheiden konnten. Insgesamt ein gut geschnürtes Paket an komplexem, aber zugänglichen Gameplay.
(c) Unknown Worlds Entertainment
Persönlichkeit & Pinselstrich
Gameplay? Funktioniert! Aber was bietet Moonbreaker inhaltlich? Eine der großen Stärken des Tabletop-Spiels von Unknown Worlds ist das sprühende Charisma aller Figuren bzw. Charaktere. Tolles Voice-Acting und stimmige Bewegungsanimationen, die perfekt zur Natur der jeweiligen Figur passen, verleihen Moonbreaker viel Authentizität und Stimmung. So springt eine Spionage-Fernkampfeinheit nicht einfach auf das von Spieler:innen gewählte Feld sondern tippst über einige Felder zum Ziel, während große Roboter-Tanks kraftvoll vornweg marschieren. Auch das Design der einzelnen Figuren ist sehr gelungen und erhöht die Persönlichkeit des Spiels weiter.
(c) Unknown Worlds Entertainment
Doch was ist DER nicht wegzudenkende Aspekt von Tabletop-Spielen? Richtig! Das Bemalen der Figuren. Und auch hier nimmt Moonbreaker sich sehr ernst und liefert einen eigenen Modus für die individuelle Gestaltung aller Figuren. Der Customizer ist dabei auch äußerst präzise und tiefgehend – für uns sicherlich die beste digitale Umsetzung von Tabletop-Spielen. Während man zu jeder Figur im Menü Lore-Einträge findet, ist die völlige Abwesenheit jeglicher Storylines oder Kampagnen leider eine vergebene Chance auf eine wirklich in Erinnerung bleibende Spielwelt.
Fun for now
Wem bei meiner Beschreibung Ähnlichkeiten mit dem System klassischer Deckbuilding Cardgames wie Hearthstone aufgefallen ist, der ist nicht allein. Moonbreaker bemüht sich, das bewährte System des populären Genres auf Figuren zu übertragen und hat dabei auch hinreichend Erfolg. Unknown World’s rundenbasiertes Tabletop-Spiel ist strategisch zugänglich und tiefgehend genug, um auch über mehrere Runden unterhaltsam zu sein. Ob das Potential für die langfristige Bindung von Spieler:innen reicht, wird sich erst zeigen.
(c) Unknown Worlds Entertainment
Besonders viel Liebe ist in das Design der Figuren und den dahinterstehenden Persönlichkeiten geflossen. Mit charismatischem Voice-Acting und frechen Kommentaren, sowie an die Figuren angepassten Animationen überzeugt Moonbreaker mit viel Charme. Schade jedoch ist die Abwesenheit von Storytelling oder einer Kampagne, die die Spielwelt ähnlich in Erinnerung bleiben lässt, wie beispielsweise Blizzard’s Overwatch.
Insgesamt ist Moonbreaker für ein Early Access Spiel eine klare Empfehlung für Fans von rundenbasierten Strategiespielen und besonders für Tabletop-Fans. Dennoch bleibt reichlich Raum für Verbesserungen und bisher fehlt ein langfristig überzeugender Hook, um das Spiel wahrlich aufblühen zu lassen.
Moonbreaker ist ab sofort als Early Access via Steam erhältlich.