Naruto Shippuden UNS Revolution (PS3) im Test

von Stefan Hohenwarter 16.10.2014

Der vorlaute Ninja Naruto begleitet uns seit 1999, dieses Jahr feiert das Franchise rund um den Jungen mit dem neunschwänzigen Fuchsgeist damit sein 15-Jahres-Jubiläum. Ob es Bandai Namco mit dem Release von Naruto Shippuden UNS Revolution gelingt, den gelungenen Vorgänger Naruto Shippuden UNS 3: Full Burst in den Schatten zu stellen und den Blondschopf ordentlich zu feiern, erfahrt ihr in meinem Testbericht.

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Lange Tradition

Die Ultimate-Ninja-Serie hatte ihren Beginn schon im PS2-Zeitalter. Trotz hoher PS2-Verbreitung schaffte die Spielreihe erst auf PS3 und Xbox 360 den großen Durchbruch: Bereits beim Last-Gen-Konsolen-Debüttitel der Reihe, Naruto Shippuden Ultimate Ninja Storm, der hierzulande 2008 auf den Markt kam, erkannten die SpielerInnen das Potenzial. CyberConnect2 entwickelte den Titel sukzessive weiter und brachte mit Storm 2 und Generations zwei Titel auf den Markt, die den Debüttitel übertrafen. Während Generations nicht mit dem Entwicklungssprung von Storm auf Storm 2 mithalten konnte und in Bezug auf die Geschichte ein Pausenfüller war, ging es mit Storm 3 storytechnisch wieder ordentlich zur Sache. Der Titel ist meiner Meinung nach bislang der beste Titel der Reihe, und er kam offenbar auch bei vielen so gut an, dass Bandai Namco Storm 3 in Form von Naruto Shippuden: Ultimate Ninja Storm 3 – Full Burst nochmals veröffentlichte. Full Burst erweiterte das Spiel um neue Missionen, neue Quests, ein neues Kapitel sowie komplett überarbeitete Animationen. Nun stellt sich die Frage, ob Storm Revolution die Ultimate-Ninja-Storm-Reihe auf den Kopf stellen wird oder die große Revolution ausbleibt.

Please welcome Mecha-Naruto!

Von Ultimate Ninja Storm über Generations bis hin zu Ultimate Ninja Storm 3 – Full Burst beschäftigte sich jeder Ableger mit den Geschehnissen aus Masashi Kishimotos Mangavorlage. Bei Ultimate Ninja Storm Revolution geht man einen neuen Weg und verlässt den in Storm 3 begonnenen vierten großen Ninja-Krieg. Anstatt die Geschichte am Vorgänger anzuknüpfen, müsst ihr nun mit mehr oder weniger uninteressanten Side-Stories vorliebnehmen. Auch wenn der Mangaka eigens für Revolution einen Mecha-Naruto entwickelt hat, kommt bei mir nicht ansatzweise so viel Stimmung auf wie bei allen Ultimate-Ninja-Storm-Vorgängern – selbst das von den Fans nicht gerade beliebte Generations steht bei mir in der Rangliste über dem neuesten Ableger. Der Grund dafür ist zum einen die an allen Ecken und Enden fehlende Inspiration der Geschichte, zum anderen die schwache Inszenierung. Das begingt bei der sporadischen Sprachausgabe, geht über lineare Welten, die kaum Anreize zum Erkunden bieten, bis hin zu Nullbock-Komparsen, die meist einsilbig in der Gegend herumstehen. Das Art-Design und die Effekte hingegen sind auf dem hohen Niveau, das wir bereits von den Vorgängern kennen.

Gut gemeint ist auch zu wenig

Mut zur Veränderung bewies CyberConnect 2 jedoch beim Kampfsystem, das vom bislang bekannten Schema abweicht. Nun müsst ihr euch vor dem Kampf entscheiden, ob ihr lieber die bislang stets im Doppelpack zur Verfügung stehenden Spezialangriffe wie Ultimatives Jutsu oder Unterstützung einsetzt. Damit wird der Weg über den ohnehin schon schmalen Balancing-Pfad zu einer Gratwanderung. Durch diese Neuerung wird der eigene Spielstil meiner Meinung nach noch spezieller anstatt variantenreicher. Diese Änderung sehe ich sehr kritisch, wobei ich hier sicher nicht allen SpielerInnen aus der Seele spreche.

Doch das war noch nicht alles: Der Entwickler entschied sich, die 1-gegen-1-Duelle um das Ninja-Welt-Turnier, in dem bis zu vier Ninjas darum kämpfen, der oder die Letzte im Ring zu sein, zu erweitern. Auch dieses neue Feature finde ich nicht besonders gut. Das Kampfgetümmel, das ohnehin schon etwas chaotisch werden kann, wird durch die erhöhte Anzahl von ProtagonistInnen noch unübersichtlicher. Zudem machen die KI-GegnerInnen hier eine überaus schlechte Figur: Sie lassen sich oft mit einfachsten Tricks überrumpeln.

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Fazit

Die Naruto Shippuden Ultimate Ninja Storm-Reihe kehrt mit dem neuesten Ableger, der den Beinamen Revolution trägt, auf die PS3 und Xbox 360 zurück. Die im Namen angekündigte Revolution wurde mit neuen Features zwar versucht, doch ging diese meiner Meinung nach daneben. Klar, mit den tollen Animationen, der Vielzahl an KämpferInnen sowie dem von Masashi Kishimoto erschaffenen neuen Charakter Mecha-Naruto ist eine gute Basis vorhanden, aber die Rädchen, die CyberConnect2 im Hintergrund drehte, sind meiner Meinung nach die falschen. Es wurde bei der Inszenierung (u. a. fehlt großteils die Sprachausgabe) gespart, das Kampfsystem mit der neuen Wahloption verschlechtert und ein neuer Modus, der ebenfalls Schwächen hat, integriert.

Mir ist klar, dass man in diesem Jahr keinen neuen Story-Ableger herausbringen konnte, da seit Storm 3 noch zu wenig Inhalt für Storm 4 vorhanden ist, aber ich muss ganz ehrlich sagen: Generations 2 wäre mir wesentlich lieber gewesen. Damit hätte man vor dem unausweichlichen Ende der Geschichte, das der Mangaka bereits angekündigt hat, nochmals in Erinnerungen schwelgen und den Werdegang der lieb gewonnenen Charaktere nachspielen können. Doch diese Chance blieb bis jetzt ungenutzt. Naruto Shippuden UNS Revolution ist definitiv kein schlechtes Spiel, aber nach dem rundum gelungenen Storm 3 eine Enttäuschung.

Wertung: 7 Pixel

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