Nebula Astro Testbericht: Top-Beamer fürs unterwegs

von Stefan Hohenwarter 20.08.2020

Vor rund einem Monat wurde der “Hosentaschen-Beamer” Nebula Astro angekündigt, der sich nun für ein paar Tage in unserem Testlabor befand – wie sich der Beamer, der in etwa die Größe einer Orange hat, geschlagen hat, erfahrt ihr in meinem Nebula Astro Test.

Von Ladekabel über Smart Home bis hin zu Beamern

Anker hat sich in der Vergangenheit einen Namen für Powerbanks, Bluetooth-Speaker und Kabelzubehör gemacht. Zunehmend erweiterte sich das Sortiment, bis dieses Jahr auf der CES 2020 unter anderem der erste Konferenzlautsprecher angekündigt wurde, der kurz darauf auch schon erhältlich war. Zudem wurden einige innovative Bereiche rund um Smart Home (z.B. eufy) unter eigene Brands gestellt. Davon haben wir unter anderem schon eine smarte Waage (zu unserem Smart Scale Test), einen Handstaubsauger (zu unserem eufy HomeVac H11 Test) und einen Staubsaugerroboter (zu unserem Robovac 11 Test) getestet. Neu in unserem Testlabor – unter Gadgetfans allerdings schon länger bekannt – ist die Marke Nebula unter der Beamer-Lösungen veröffentlicht werden. Neben dem kürzlich veröffentlichten Nebula Cosmos (wir berichteten) stelle ich euch in meinem Nebula Astro Test die Hosentaschenvariante des Beamerportfolios vor.

Nebula Astro Lieferumfang

  • Nebula Astro
  • Fernbedienung + 2 Batterien
  • Ladekabel
  • Ladeadapter
  • Bedienungsanleitung

Copyright: BeyondPixels.at (eigenes Foto)

Unboxing: Erster Eindruck

Schon alleine das Öffnen der Verpackung ist ein Erlebnis: alles ist gut und sicher verstaut. Das Highlight ist ganz klar der Beamer, der gerade mal so groß wie eine Orange ist. An der vorderen Seite befindet sich die Linse samt Verstellrad, um die Schärfe nachjustieren zu können. Auf der Rückseite sind die Anschlüsse (HDMI und USB-C) und der Empfänger für die Fernbedienungssteuerung. Auf der oberen Seite sind die Bedienelemente wie die Lautstärkenregelung sowie auf der Unterseite eine Befestigungsmöglichkeit. Der Beamer, der gerade mal für rund 300 Euro zu haben ist, wirkt hochwertig verarbeitet, die Knöpfe haben einen guten Druckpunkt und sie sind intuitiv beschriftet. So wünsche ich mir das.

Copyright: BeyondPixels.at (eigene Fotos)

Die Inbetriebnahme

Neben einem schicken Design sind für mich zwei Dinge maßgebend: Die Inbetriebnahme und die Ton-/Bildqualität. Dem ersten meiner zwei Punkte möchte ich mich hier widmen. Sind wir uns mal ehrlich, niemand will zu einer Bedienungsanleitung greifen. Zumindest geht es mir so. Ich wünsche mir, dass alles intuitiv von Statten geht und das Ding einfach rennt. Der Beamer ist in Windeseile eingeschaltet und eingerichtet (eine Grundladung ist bereits vorhanden, damit ihr gleich loslegen könnt).

Doch dann beginnt für mich als Huawei P40 Pro User (hier geht’s zu unserem Huawei P40 Pro Test) das Problem: da ich keine Google-Dienste nutzen kann, muss ich die App in alternativen Stores suchen und ich wurde im APKPure-Store fündig, doch in dieser App-Version ist der Nebula Astro nicht verfügbar. Alle anderen Produkte sind auswählbar, doch hilft mir das leider recht wenig.

Copyright: BeyondPixels.at (eigener Screenshot)

Und das war zumindest bei mir ein Problem, da ich so keine Verbindung zwischen Handy und Beamer herstellen konnte. Warum das wichtig ist? Ganz einfach, die mitgelieferte Fernbedienung kann laut Herstellerangaben nicht für die installierbaren Apps von Amazon Prime und Netflix verwendet werden. Diese könnt ihr nur mit der Handy-App steuern. Nicht nur das, auch zum Einloggen bei YouTube oder eben Netflix bzw. Amazon Prime müsst ihr ohne App die an Wand erscheinende Tastatur mit der Fernbedienung bedienen und so eure Login-Daten eingeben. Das ist ein ziemlicher Graus. Daher habe ich mein altes Sony Xperia XZ Premium (hier geht’s zu meinem Praxistest) wieder ausgegraben und dort die App aus dem Google-Store heruntergeladen. Zwar ist die Bedienung nicht so intuitiv wie beispielsweise mit einem Dualshock 4 Controller auf der PlayStation 4, aber man kommt zurecht. In der App kann man immerhin auch zwischen verschiedenen Eingabetypen (Maus, Controller und Tastatur) wählen.

Der Soundcheck und Bildcheck

Was kann so ein kleiner Beamer wohl leisten, denken sich vielleicht nun manche von euch. Und ich kann eines vorweg nehmen, ich wurde von der Power des Nebula Astro Beamers positiv überrascht. In Anbetracht der Größe und der All-in-one-Lösung (Sound und Bild kommen aus dem kleinen Beamer) muss man den KonstrukteurInnen ein großes Lob für die Ingenieurskunst aussprechen. Das Bild ist so gut, dass ich alles sehr gut erkennen kann, wenn der Beamer von einer Seite des Raums auf die gegenüberliegende Wand (Entfernung ca. 3 Meter) projeziert. Hier ein Bild aus 3 Metern Entfernung bei keinem Licht (aufgenommen mit einem Huawei P40 Pro):

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Nicht ganz so gut sieht es – klarerweise – bei Tageslicht im Freien aus. Dort erkennt man relativ wenig, doch schneidet hier die Konkurrenz auch nicht viel besser ab (Entfernung rund 1,5-2m).

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Neben dem Bild- ist auch ein Toncheck essentiell. Und auch hier finde ich es grandios, dass überhaupt Boxen verbaut sind, doch leider sind diese maximal ok. Wenn der Lüfter so richtig anläuft – und das wird er – muss man die Lautstärke entsprechend nach oben drehen. Und genau das ist das Problem, denn für Wiedergabe mit hoher Lautstärke sind die internen Boxen nicht ausgelegt. Allerdings muss man auch hier wieder fair sein und das Preissegment sowie die Größe des Beamers in die Betrachtung mit einbeziehen und so komme ich dennoch auf ein gutes Ergebnis beim Sound.

Nebula Astro Test-Fazit: Top-Beamer für unterwegs

Der erste Beamer von Nebula, den ich nun testen durfte, hat sich einen Platz in meinem Herzen verdient. Zu unrecht, wird der preiswerte Hosentaschenbeamer vielleicht in eine Schublade gesteckt, die er nicht verdient hat. Zwar ist der Lüfter recht laut, und die Bedienung mittels App (die mitglieferte Fernbedienung funktioniert leider nicht bei allen Videoplattformen) etwas mühsam, doch stehen diesen Mankos auch einige tolle Vorzüge gegenüber. Der Beamer ist mit Android 7 ausgestattet und erlaubt euch – sobald ihr eine Verbindung mit einem WLAN hergestellt habt – die Videohostplattform eurer Wahl direkt zu verwenden (z.B. Netflix, YouTube oder Amazon Prime). Zudem kommt er im bequemen Taschenformat, einer guten Bildqualität (entsprechende Lichtverhältnisse vorausgesetzt), einer Akkulaufzeit von rund 2,5 Stunden sowie einer Augenschutztechnologie, die das Bild deaktiviert, sobald jemand sich 60cm vor der Linse befindet, daher.

Es ist zwar nicht alles perfekt, doch überzeugt mich der Nebula Astro mit einem runden Featurepaket sowie einer handlichen Größe und das zu einem fairen Preis dennoch. Wenn ihr keine Wunderdinge erwartet, werdet ihr definitiv nicht enttäuscht.

Wertung: 8.8 Pixel

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