Passengers (Blu-Ray) im Test – Die Zweisamkeit des Weltalls

von postbrawler 28.05.2017

Der Weg ist das Ziel, sagte schon Konfuzius. Jim Preston (Chris Pratt) kann davon ein Liedchen singen. Im Film Passengers verschlägt es den Jurassic World-Star auf das Raumschiff Avalon, das sich auf einer 120-jährigen Mission zum Planeten Homestead II befindet. Da so lange nicht mal der Starlord am Leben bleibt, verbringen er und weitere 5000 KolonistInnen die Reise im künstlichen Tiefschlaf. Doch ein Systemfehler macht der Science-Fiction-Mission einen Strich durch die Rechnung.

Passengers

Facts

  • Darsteller: Jennifer Lawrence, Chris Pratt
  • Formate: DVD, Blu-ray, 3D Blu-ray
  • FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
  • Studio: Sony Pictures Home Entertainment
  • Erscheinungstermin: 11. Mai 2017
  • Produktionsjahr: 2016
  • Spieldauer: 112 Minuten

Einsamer Cowboy, weit, weit weg von daheim

Jim Preston erwacht bereits nach 30 Jahren aus dem Tiefschlaf. Er ist ganz allein auf einem menschenleeren Schiff, mitten im Weltraum. Bis zum Ziel sind es noch weitere 90 Jahre! Passengers beginnt als futuristische Robinson Crusoe-Geschichte, gewürzt mit ein wenig Groundhog Days Humor.

Ein Märchen in 3 Akten

Jim trifft eine moralisch fragwürdige Entscheidung

Im ersten Akt des Filmes begleiten wir Jim auf seiner Entdeckungsreise durch das beeindruckend moderne Raumschiff. Es beherbergt Tanzbars, Basketball-Plätze und Weltraum-Infinity Pools. Alles sehr beeindruckend, aber für den Rest eines Menschenlebens auch etwas monoton und einsam. Also trifft er eine moralisch fragwürdige Entscheidung:

Die geneigte LeserInnenschaft möge mir verzeihen, wenn ich den zweiten Akt des Filmes mit einem Spoiler eröffne. Aber es wird wohl niemandem entgangen sein, dass neben Chris Pratt auch Jennifer Lawrence (Aurora Lane) das Filmplakat von Passengers ziert. Jim, seines Zeichens ausgebildeter Mechaniker schließt also Auroras Schlafpod kurz, und verschafft sich so kurzerhand menschliche Gesellschaft.

Survival meets Romance

Ein menschenleeres Schiff, zwei schöne Menschen im Angesicht der Endlosigkeit des Alls – ganz klar. Ab diesem Zeitpunkt wird Passengers vom Survival-Film zur Romanze. Doch die währt nur von kurzer Dauer, denn die Systemstörung, die Jim so jäh aus dem Dornröschenschlaf gerissen hat, droht das gesamte Schiff zu vernichten.

Durch einen sprichwörtlichen Deus Ex Machina erlangen die unfreiwillig wachen Passagiere jedoch im dritten Akt des Films die volle Kontrolle über die Avalon, und haben somit ihr eigenes, und das Schicksal der restlichen Schiffsbesatzung wieder in Händen. Nun wird Passengers kurzerhand zum Action-Film vom Schlag eines Gravity oder Der Marsianer umfunktioniert, was erstaunlicherweise gar nicht so schlecht funktioniert. Der plötzliche rasante Tempogewinn mitsamt spektakulärer CGI-Effekte gibt der Handlung frischen Wind, und schweißt die Charaktere stärker zusammen.

Passengers

Quelle: Sony Pictures

Extras auf Disc 2:

  • Am Set mit Chris Pratt
  • Das Casten der Passagiere
  • Gestaltung der Avalon
  • Outtakes vom Set
  • Buchen Sie Ihre Reise
  • Unveröffentlichte Szenen
  • Weltall auf dem Bildschirm: Die visuellen Effekte von Passengers

Fazit zu Passengers

Wie die Reise endet, werde ich an dieser Stelle nicht verraten, nur so viel: Passengers spielt die Storytelling-Sicherheitskarte, und führt zu einem befriedigenden, wenn auch vorhersehbaren Ende. Somit erlangt der Film schon fast etwas Disney-Märchenhaftes, im positiven- wie im negativen Sinne. Man muss dem Regisseur Morten Tyldum aber zugute halten, dass er es auf leichtfüßige und unterhaltsame Weise schafft, essentielle philosophische Themen anzuschneiden: Moral, Schicksal und die Vergänglichkeit des Seins. Er tut es Konfuzius gleich, und packt schwere Themen in leichte Geschichten. Dieser Umstand hat mir an Passengers gefallen, und mich auf positive Weise überrascht. Sicher kein Oscar-Kandidat, aber jedenfalls ein unterhaltsamer, kurzweiliger und bisweilen sogar zum Nachdenken anregender Film!

Wertung: 8.3 Pixel

für Passengers (Blu-Ray) im Test – Die Zweisamkeit des Weltalls von