Patapon 2 Remastered Test (PS4): Rhythmus-Spiel reloaded
Patapon 2 Remastered lässt euch als Gottheit über die Patapon regieren. Mit Rhythmus und Strategie gilt es, Levels zu überleben. Lest das Review!
Aller Anfang ist Rhythmus
Ihr seid allmächtig und führt den einst glorreichen Patapon-Stamm. Patapon sind kleine schwarze Wesen, die den Rhythmus an sich verehren und einst zu den mächtigsten Geschöpfen gehört haben. Allerdings gab es eine böse Zigoton-Armee, und eine Auseinandersetzung endete mit der Vertreibung der Patapon. Bis jetzt!
Ihr seid der/die Allmächtige, und ihr rührt die Kriegstrommel in Patapon 2 Remastered. Im Halbsekundentakt gebt ihr Befehle, damit ihr die Patapon in die Schlacht führt. Das Ziel ist klar, die Heimat will zurückerobert werden! Doch nicht nur der Rhythmus, auch die Strategie wird in Patapon 2 Remastered ganz groß geschrieben.
So wie im Vorgänger gibt es unterschiedliche Takte, die entweder für die Bewegung, die Verteidigung oder den Angriff vorgesehen sind. In über 30 Missionen müsst ihr sechs unterschiedliche Trommelschläge beherrschen. Durch den Takt entsteht in einer gewissen Weise ein rundenbasiertes Spielprinzip, und es liegt an euch, im richtigen Moment die korrekte Aktion zu setzen. Musikalisch und strategisch, so erwartet euch Patapon 2 Remastered! Übrigens dürft ihr euren Spielstand von Patapon Remastered übertragen, und dann geht es auch schon mit eurer ersten Aufgabe los: Den Baum des Lebens wiederherzustellen.
Die Trommelschläge
Die sechs Trommelschläge haben sich nicht verändert. Nach wie vor gilt es, im richtigen Rhythmus zu bleiben und Befehle zu geben. Die Abfolge Pata-Pata-Pata-Pon beispielsweise gibt die Anweisung zum Vorwärtsmarsch, gültig für die nächsten vier Takte. Danach müsst ihr einen erneuten Befehl korrekt im Takt eingeben, ansonsten passiert rein gar nichts! Pon-Pon-Pata-Pon lässt die Patapon in die Attacke übergehen. Chaka-Chaka-Pata-Pon wiederum führt dazu, dass sich eure Patapon gewissermaßen einigeln und Schaden weitestgehend vermeiden.
Das hilft euch aber trotzdem nicht viel, wenn beispielsweise ein flammenspeiender Saurier hinter euch her ist und euch den schwarzen Bürzel verbrennt. Ihr müsst also selbst wissen, wann Kampf und wann Fersengeld geben angesagt ist! Da Patapon 2 Remastered rein vom Rhythmus abhängt, seid ihr ausschließlich damit gefordert, im Takt zu bleiben. Gebt ihr Befehle zur richtigen Zeit, könnt ihr euch bis zum Fieber-Modus hangeln, in denen die Patapon ihre ganze Kraft entfesseln. Patapon 2 Remastered tut aber sein Möglichstes, euch mit Audio-Ablenkungen aus dem Takt zu bringen. Es empfiehlt sich, den blinkenden Rand des Bildschirms im Auge zu halten … Trailer gefällig?
Die Technik von Patapon 2 Remastered
Der Einstieg im Spiel schockiert ein wenig: Die Videos zu Beginn scheinen absolut nicht hochgerechnet worden zu sein. Wenn man auf einem großen Fernseher ein 480p-Video ansieht, hat das bei aller Liebe nicht mehr viel von Retro-Feeling. Das Game selbst allerdings sieht wunderbar aus und wird einer PS4 gerecht, die Patapon wuseln in schönster Auflösung (bis zu 4K) und 60 Bildern pro Sekunde über den Bildschirm. So wie der Vorgänger bleibt Patapon 2 Remastered rein in 2D und comichaft. Viel ist optisch allerdings nichts los, schließlich ist der Originaltitel auf der PSP erschienen!
Der Sound ist größtenteils unverändert, und wie vorhin angesprochen gibt es einiges auf die Ohren. Der Takt ist im normalen Modus gut zu hören, doch spätestens im Fever-Modus gibt es kein Halten mehr. Die Patapon feiern und brüllen durcheinander, und ihr habt oft keine andere Chance, als euch auf den heftig blinkenden Rand am Bildschirm zu konzentrieren. Ohne diese Hilfe wäre es kaum möglich, länger als eine Minute im Fever-Modus zu bleiben! Wenn ihr euch aber einmal daran gewöhnt habt, ist der Takt nach und nach weniger fordernd – dafür wird das Spiel schwerer.
So wie der Vorgänger: Mehr der gleichen Kost
Wer damals auf der PSP mit dem Kopf wippend Patapon gespielt hat, muss eigentlich die Remastered-Reihe zumindest einmal probespielen (hier geht’s zur Website). Es hat sich nichts am Spielprinzip geändert, und Rhythmusgames sind nach wie vor in der Minderheit. Der Mix zwischen Musik- und Strategietitel vermag zu gefallen, Patapon 2 Remastered ist aber trotz der simplen Aufmachung äußerst fordernd. Das Spieldesign täuscht euch „kindgerecht, lieb und süß“ vor, doch die Strategie-Anforderung wird mit jedem Level höher. Ob ihr nun trainiert, nach Essen jagt oder eure Patapon neue Stages erkunden lasst, viel Abwechslung dürft ihr jedenfalls nicht erwarten.
Das ist auch vielleicht die größte Schwäche von Patapon 2 Remastered – wenn ihr erst einmal alle Takte erspielt habt, kommt nicht mehr viel Neues auf euch zu. Die größte Herausforderung ist, im Takt beziehungsweise im Fieber-Modus zu bleiben. Auch hier gilt: Habt ihr den Klassiker schon vor zehn Jahren gespielt, so kann man ihn euch auch jetzt ans Herz legen. Alle anderen sehen sich den Trailer oben an und überlegen, ob das Spielprinzip auch wirklich etwas für sie ist, wenn man es stundenlang spielt. Jetzt bleibt nur noch abzuwarten, ob auch Teil drei als Remaster folgen wird. Bis dahin könnt ihr euch problemlos die Zeit mit Patapon 2 Remastered vertreiben – ich liebe es!