Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse im 4K-UHD-Blu-ray-Test

von Elias Löwenau 12.07.2022

Am 14.07.2022 erscheint Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse für das Heimkino! Was euch in dem Film erwartet, erfährt ihr hier!

Welche Editionen gibt es?

Warner Bros. veröffentlicht Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse am 14.07.2022 auf 4K Ultra HD, Blu-ray und DVD. Digital ist der dritte Teil der Phantastischen Tierwesen-Saga seit dem 07.04.2022 erhältlich. Die 4K-UHD-Blu-ray, Blu-ray und DVD erscheint in einem 1-Disc-Set, die Steelbook-Versionen in einem 2-Disc-Set.

Inhalt

Nach den Ereignissen von Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen sind unsere Held:innen weit verstreut. Doch sie werden gezwungen zu handeln, denn Grindelwald sammelt seine Anhänger:innen um sich und ist kurz davor, die Herrschaft über die magische Gemeinschaft an sich zu reißen. Dumbledore ersinnt einen Plan, seinen vergangenen Freund aufzuhalten. Dafür benötigt er jedoch einen Magiezoologen und so bleibt es wieder einmal Newt Scamander und Co. überlassen die Wizarding World vor Gellert Grindelwalds Tyrannei zu retten.

Hier könnt ihr euch die Trailer zum Film ansehen:

Billige Ausrede für eine unsinnige Handlung

Achtung! Grindelwald kann in die Zukunft sehen! Deswegen müssen wir jetzt zwei Stunden unlogischen Blödsinn machen, damit er unseren wahren Plan nicht erkennt. Ja, das ist traurigerweise die Prämisse von Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse. Der Film entschuldigt sich damit schon im Voraus für unzählige irrelevante Handlungsstränge und Pläne, die mir selbst nach zweimaligem Ansehen nicht aufgehen und Dumbledores Fähigkeiten als Strategen sehr fragwürdig erscheinen lassen. Das führt vor allem in der Mitte des Films zu einem Anschau-Erlebnis bei dem man zu kaum einem Zeitpunkt weiß, was passiert und ja, darin steckt durchaus die Intention, aber es nimmt den Zuschauer:innen die Möglichkeit, richtig in die Geschehnisse einzutauchen.

Weiters wird auf Grindelwalds Fähigkeit, die Zukunft zu sehen, kaum eingegangen. Abseits von ein paar verzerrten Bildern, die er auf spiegelnden Oberflächen sieht, bleibt dieses eigentlich sehr interessante Plot-Device vollkommen unbenutzt. Immerhin im dritten Akt ergeben Dumbledores Ablenkungsmanöver mehr Sinn und führen sogar zu einem relativ spannenden Finale, aber das Gesamtbild des Films wird damit nur wenig aufgewertet.

Im Interview mit CinemaBlend spricht der Cast selbst über den Film:

Ähm, wer ist das noch mal?

Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse stellt uns, wie schon der Vorgänger einen sehr breiten Cast an Charakteren vor. Leider zu breit und zu flach, was sich gut an Charakteren wie William Nadylam’s Yusuf Cama verdeutlicht, einer Figur, die man erst googlen muss, um auf ihren Namen zu kommen. Der Film ist überladen mit solchen Charakteren, die mit ihren unbedeutenden Mini-Storys Zeit und Fokus von den Hauptfiguren nehmen, die allerdings auch beiseitegeschoben werden.

Katherine Waterstons Tina Goldstein hat nicht mehr als ein glorifiziertes Cameo, Dan Foglers Jacob Kowalski ist zwar so goofy wie eh und je, hat aber absolut keinen Grund, in dem Film zu sein und Eddie Redmaynes Newt Scamander übernimmt in dem Film mehr die Rolle des Mentors als des Protagonisten. Überhaupt fällt es unverhältnismäßig schwer, die Hauptfigur des Films zu bezeichnen. Am ehesten wäre es wohl Dumbledore.

Hier kommen wir zum Positiven am Cast. Denn der emotionale Kern der Geschichte liegt in der Beziehung zwischen Mads Mikkelsens Grindelwald und Jude Laws Dumbledore. Zu sagen, dass diese Schauspieler für diese Rollen geboren wurden, würde vermutlich etwas zu weit greifen, aber sie kommen sehr nahe heran. Jede Szene, in denen sie Gelegenheit bekommen, ihre Charaktere und deren Beziehungen auszubauen, ist Goldwert, schade nur dass ihnen der Film so wenige zugesteht.

Im Interview mit BBC Radio 1 verdeutlicht Jude Law seinen Enthusiasmus über seine Rolle als Dumbledore:

Effekte um der Effekte willen

Die Phantastische-Tierwesen-Filmreihe wird oft kritisiert zu sehr auf CGI-Effekte zu setzten und damit eine plastische, unnahbare Welt zu schaffen. Darin mag durchaus einiges an Wahrheit stecken, aber ich möchte hier eine andere Position einnehmen.

Ja, diese Filme sind voller CGI, aber das hat durchaus seinen Grund. Denn Phantastische Tierwesen baut damit die Zaubererwelt in einer Dimension aus, die die Harry-Potter-Filme nie erreichten. Es liegt durchaus ein visueller Wert darin elaborierte Zauber, kulturell-differierende Magische Ministerien und vor allem fantasievolle magische Tierwesen in ihrer vollen zauberhaften Pracht zu sehen.

Wenn ich etwas an den Effekten von Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse bemängeln möchte, dann ist es eher der deplatzierte Einsatz davon. Denn signifikante Duelle in Spiegeldimensionen stattfinden zu lassen, sodass die Umwelt in keiner Weise davon beeinflusst wird, entschärft diese Konflikte immens. Und Dumbledore eine Ortschaft aus magischem Nebel zeichnen zu lassen, nur um den anderen Charakteren zu sagen: „Ja, dort müssen wir hin“ ist nicht mehr als überflüssige Effekthascherei.

Hier könnt ihr euch die erste 8 Minuten aus dem Film ansehen:

Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse: Das Fazit

In einem Ranking der Phantastische-Tierwesen-Filme würde Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse vermutlich auf den zweiten Platz fallen. Der Film ist deutlich besser als der verrufene zweite Teil, ihm fehlt aber viel an dem Charme, durch den sich der erste Teil auszeichnet und genau hier liegt das Hauptproblem des Films.

Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind erzählt ein fokussiertes, in seinem kleinen Ausmaß charmantes Abenteuer von Newt Scamander seinen Tierwesen und Freund:innen. Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse hingegen erzählt von dem Konflikt zwischen Dumbledore und Grindelwald und den Anfängen des ersten Zaubererkriegs, während er verzweifelt nach Ausreden sucht Newt und Co. relevant für die Geschichte zu halten. Es wäre besser gewesen, den ersten Teil als Solo-Film zu belassen und die weiteren Ereignisse in einer eigenen Filmreihe zu erzählen, die den jungen Dumbledore als Protagonisten aufbaut. Nach Teil 2 ist es ein Schritt in die richtige Richtung, aber so ganz überzeugen, konnte mich der dritte Ableger der Phantastischen Tierwesen trotzdem nicht.

Wer sich vom Gegenteil überzeugen will, hat die Chance bei unserem Gewinnspiel unsere Test-Blu-ray abzugreifen.

Wertung: 6 Pixel

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