Praxisvergleich zwischen PSVR und Sony PS VR2: Bessere Technik = besseres Erlebnis
Das VR-Erlebnis mit der Sony PS VR2-Brille ist unvergleichlich. Wobei, einen Vergleich mit dem originalen PSVR-Headset kann ich anbieten!
Zum Eindruck der PSVR-Brille
Das PSVR-Headset wird wie ein Visor vor eurem Auge befestigt. Das hat den Sinn, dass die Last bei dieser Variante sehr klug verteilt wird. Wegen dem Gewicht müsst ihr euch keine Sorgen machen, das haltet ihr problemlos stundenlang aus! Auch als Brillenträger:in hat man keine Probleme. Die Umrandung ist groß genug, um auch den Sehbehelf einzuschließen. Das System lässt bei ordentlicher Anpassung kein Licht von außen eindringen, sehr gut soweit. Der Sound wird bei dem Headset über zusätzliche Stereokopfhörer wiedergegeben. Hier fällt gleich auf, dass PSVR mittels 3D-Sound einen grandiosen Raumklang simulieren kann.
Die Spiele der PSVR werden mit einem PS4-Controller gesteuert, so weit nichts Neues. Wahlweise gibt es noch die PS Move-Controller von Sony, aber die werden nicht von jedem Game unterstützt. Hier zeigt es sich, wie wir im Vergleich bereits feststellten, dass Entwicklerstudios sich leichter tun, wenn es ein festgelegtes Zubehör-Set gibt, auf das man sich schon während der Entwicklung konzentrieren kann. Bei längerem Spielen kann es vorkommen, dass man eine schwitzende Nase bekommt und dadurch das Display im Inneren des Headsets beschlägt. Wenn ihr aber nicht dazu neigt, im Gesicht zu schwitzen, ist das für euch kein Thema – mir persönlich fiel das halt auf.
PSVR: So fühlen sich die Spiele an
Man muss nochmals drauf hinweisen, dass PSVR vor mittlerweile sieben Jahren (2016!) auf den Markt kam. Dementsprechend war auch die Grafik-Power der Konsolen PS4 und PS4 Pro noch nicht so stark, wie es heute mit der PS5 der Fall ist. Aber in unserem Archiv der PSVR-Tests gibt es einige lobenswerte Beispiele, die gar nicht so sehr mit Grafikpracht protzen müssen. Doch Beat Saber, The Persistence, Superhot VR und Thumper sind jetzt alles andere als optischer Durchschnitt – gerade, wenn ihr euch mitten in der Action befindet, könnte euch die Optik egaler nicht sein. Wer allerdings auf Optik steht, der wird mit Spielen wie RIGS, Robinson: The Journey und auch dem süßen Mäuse-Adventure Moss mehr als nur glücklich werden.
Je nach Umsetzung und Zubehör-Unterstützung steuern sich die Titel allesamt anders. Ob ihr nun mit dem DualShock-Controller oder den Move-Controllern zu Werke geht, hat großen Einfluss darauf, wie sich die Immersion anfühlt. Gleich vorweg: Ja, die Grafik ist, wenn man nahe an Wänden etc. steht, da und dort schwächer als beim Bildschirm-Gegenstück. Das hat aber weniger mit der VR-Brille zu tun denn mit der Konsole – und die tut ihr Bestes, Spiele mit bis zu 120 Hz darzustellen. Ruhigere Spiele wie etwa Tumble VR machen dann umso mehr Spaß, weil auch Einsteiger:innen sanft an das ganze Thema herangeführt werden und man nicht alles gleich können muss. So oder so, das Spielen in VR ist etwas, das auch im Jahre 2023 noch einen Wow-Faktor besitzt! Daher hat Sony einen Nachfolger zum Headset gebracht, den es nun im Handel gibt.
Der erste Eindruck der PS VR2
Also wird es Zeit, uns auch der aktuellen Hardware des Jahres 2023 zu widmen. Das Aufsetzen funktioniert schon wie bei der Vorgängerversion kinderleicht, und nach Sekunden ist man schon voll in der virtuellen Realität angekommen. Vor der ersten tatsächlichen Verwendung des PS VR2-Headsets müsst ihr noch die intelligente Blickerfassung konfigurieren. Danach weiß das Gerät, wohin ihr seht – und damit könnt ihr beispielsweise Menüpunkte ansteuern, ohne dafür den Kopf zu bewegen. Gleichzeitig können euch Figuren, die mit euch sprechen, direkt in die Augen sehen – das ist ein weiteres kleines Zuckerl, das zwar nicht schnell auffällt, aber umso immersiver ist.
Apropos Immersion: Es ist zwar gut, vollkommen ins Medium eurer Wahl einzutauchen, doch manchmal muss man mitbekommen, was rund um euch passiert. Daher gibt es den Passthrough-Modus, dank Frontkameras könnt ihr so ein Schwarz-Weiß-Bild eurer Umgebung sehen – perfekt, denn das gab es beim Vorgängermodell noch nicht! Bereits von den DualSense-Controllern der PS5 bekannt gibt es auch bei den Sense-Controllern des PS VR2-Headsets haptisches Feedback, sowohl in Form eines Vibrationsmotors als auch mittels adaptiven Trigger-Tasten, die sich mal leichter und mal fester drücken lassen. Alles in allem wirkt das neue Headset samt Controllern wie das echte Gesamtpaket, wenn es um VR-Spiele geht. Also probieren wir das Ganze doch mal so richtig aus!
Zocken mit der PS VR2
Über 30 Titel gibt es im Startzeitraum des Headsets zu spielen, und der erste Eindruck trügt nicht: Wesentlich genauer, angenehmer und schöner ist das Erlebnis mit der PS VR2. Nach der unkomplizierten Inbetriebnahme könnt ihr mit kompatiblen Titeln auch schon loslegen, und die Abwesenheit langer Ladezeiten sowie die Schärfe von allem, was ihr seht, ist ein klarer Fortschritt gegenüber dem originalen PSVR-Zubehör. Natürlich kann man jetzt darüber urteilen, ob abseits vom Vollpreistitel Horizon Call of the Mountain irgendein neues Spiel für die Hardware existiert. Aber selbst, wenn die anderen Kracher wie Thumper, Tetris Effect, Moss und wie sie alle heißen schon ein bisschen älter sind: Deswegen haben sie nichts von ihrem Reiz verloren. Mehr noch, PS VR2 verhilft ihnen zu neuem Glanz!
Apropos Glanz: Die Wärmeentwicklung im neuen PS VR2-Headset hält sich dank einem verbauten Lüfter in Grenzen. So sollte es also weniger zu einem beschlagenen Display kommen, und ihr schwitzt weniger im Gesicht, was Pluspunkte insbesondere bei längeren Spielesessions bedeutet. Wegen der stark verbesserten Hardware sowohl beim VR-Headset wie auch bei der PS5-Konsole sind die Spiele nun nicht nur optisch schöner, sondern auch angenehmer zu spielen. Gemeinsam mit den haptischen Feedbacks in Headset und Controllern sowie den adaptiven Trigger-Tasten ist hier immens viel an Potential vorhanden, das bis dato, abgesehen vom überragenden Horizon Call of the Mountain, das alle Vorzüge von PS VR2 (so wie Astro’s Playroom damals bei der PS5) zeigt, nur kaum genutzt wird.
Über den Kino-Modus
Übrigens ist auch der Kino-Modus wieder mit von der Partie. Sollte also euer TV-Gerät anderweitig belegt sein, könnt ihr ganz einfach mit der PS VR2 auch Nicht-VR-Games spielen. Euch wird ein 100 Zoll-Fernseher simuliert, und so stellt der Verbund von PS5 und VR-Headset das genaue Gegenstück zu einer Nintendo Switch dar. Beide ermöglichen ein Spiel abseits des Fernsehers, doch während die Switch portabel und schnell wegzulegen ist, erlaubt es euch das Sony-VR-Headset, so richtig in das Medium eurer Wahl einzutauchen. Kino zu Hause statt Handheld-Modus eben! Dank der hochwertigen Hardware des Headsets kann es gut sein, dass ihr so eure Spiele sogar noch schöner als auf eurem tatsächlichen TV-Gerät erleben könnt.
Mit OLED-Bildschirmen, HDR und 120 Hz Bildwiederholrate geht hier die Post ordentlich ab, und das ist natürlich nur der Anfang. Gemeinsam mit einem via 3,5 mm-Klinke angesteckten Audio-Headset schottet ihr euch so richtig ab, so ein Gaming-Erlebnis sucht seinesgleichen! Zudem braucht die PS5 bei der Verwendung eines PS VR2-Headsets keinen zusätzlichen Fernseher, ihr könnt die Konsole also auch ganz woanders platzieren ohne einen Monitor in der Nähe. Das eröffnet ganz neue Möglichkeiten, an die man so zuvor vielleicht gar nicht gedacht hat! Während man also vielleicht ein wenig futuristisch aussieht (wer zockt schon mit einem Visor im Gesicht?), seid ihr so vor Ablenkungen bestmöglich geschützt, und das macht die VR-Hardware noch reizvoller.
Das Fazit zur PS VR2
Obwohl dies kein vollständiges Review zum PS VR2-Headset ist, möchte ich abschließend doch ein paar Gedanken dazu teilen. Denn das Headset ist nur so gut, wie das Spiel respektive das Medium, das ihr damit genießt. Während vollständig auf die Hardware ausgelegte Titel wie Horizon Call of the Mountain einen ersten Vorgeschmack dessen bietet, was in den nächsten Jahren alles möglich sein wird, ist die Momentaufnahme im Februar 2023 noch etwas lau. Ja, es gibt zum Startfenster des Zubehörs an die 30 Titel zu spielen, doch die allermeisten Spiele sind nun mal Games, die wir schon kennen und nun einfach auch für die PS VR2 erhältlich sind. Ihr verpasst also nicht viel, wenn ihr jetzt gleich zum Start nicht mit an Bord seid.
Doch für VR-Begeisterte, die ohnehin schon eine PS5-Konsole zu Hause haben, ist das PS VR2-Headset fast schon ein Pflichtkauf. Der Stand der Technik ist beeindruckend, noch dazu, weil dieses Gesamtpaket trotz seines Preises von 599,- Euro immer noch den günstigsten Einstieg in die VR-Welt mit ernstzunehmender Performance darstellt. Gemeinsam mit einer Konsole legt ihr etwa 1.100,- Euro hin, und um diesen Preis bekommt ihr in der PC-Welt entweder einen Computer, der stark genug für VR-Erlebnisse ist, oder ein VR-Headset ohne Computer, aber nicht beides zugleich. Sony hat wieder einmal gezeigt, dass ein starker VR-Auftritt bestimmt seine Fans hat, und umso besser, dass auch hier das Preis-Leistungs-Verhältnis so stimmig ist. Meine Empfehlung hat das Gerät, und wenn ihr Fragen habt, gerne ab damit in die Kommentare!