Preview: Die Sims 4
Die berühmteste Lebenssimulation geht mit Die Sims 4 in die nächste Runde. Es hat seither viele gescheiterte Beziehungen und viele Familiengründungen gegeben – und hin und wieder ist ein ungeliebtes Familienmitglied im Pool ersoffen. Ich durfte mir Die Sims 4 auf der gamescom 2014 anschauen und berichte nun davon, ob auch weiterhin tragische „Unfälle“ passieren können.
Zerstörungsorgie oder doch Fitnessstudio?
Bisher führten Interaktionsketten mit anderen Sims nur zu Verbesserungen oder Verschlechterungen von Beziehungen – für den Alltag änderte sich nichts. Die Sims 4 legt nun viel Wert darauf, die Interaktionen mit anderen noch stärker spürbar zu machen. Wenn man beispielsweise gerade einen Korb bekommen hat, sinken nicht nur Werte, sondern es entstehen auch neue Aktionsmöglichkeiten. Wer seine angestaute Wut sinnvoll ausleben möchte, kann ins Fitnessstudio gehen und sich dort ordentlich verausgaben. Wenn man möchte, kann man mit dem Sim aber auch Leute anschreien und Gegenstände kaputtmachen. Je nachdem, wie man sich in solchen Situationen verhält, entstehen dadurch wieder neue Möglichkeiten, was das Leben eines Sims dynamischer und realistischer macht.
Die inneren Werte zählen …
Zudem verleiht man den Sims nun einen ganz eigenen Charakter und bestimmt mit vorgefertigten Perks deren emotionale Haltung. Je nachdem, ob man z. B. Freigeist, Bro, Diva, Ordnungsfanatiker oder Partylöwe auswählt, unterscheiden sich die Vorlieben und Reaktionen des Sims gewaltig. Durch die verschiedenen Kombinationen der Perks entstehen einzigartige Persönlichkeiten, die sich spielerisch deutlich bemerkbar machen. Besonders schön war zu sehen, dass dadurch wirklich absurde, aber trotzdem liebenswerte Charaktere entstehen können, die mit ihren Macken und Eigenheiten hervorstechen. Was die Charakterstellung bzw. -entwicklung angeht, verspricht Die Sims 4 sehr viele interessante Konzepte. So muss man als SpielerIn die Herausforderung meistern, den Sims einen emotional geregelten Tagesablauf zu bieten und mit ihren Vorlieben so umzugehen, dass etwaige Verstimmungen verschwinden oder gar nicht erst auftreten.
… die äußeren aber auch!
Die Sims 4 verwendet ein enorm detailliertes Erstellungstool, das sich CAS (Create a Sim) nennt. Damit lässt sich innerhalb weniger Minuten sehr unkompliziert ein neuer Sim erschaffen. Dabei gibt es nicht nur unglaublich viele verschiedene Gesichter und Frisuren, sondern alles lässt sich mit einem Mausklick auch vergrößern, verkleinern oder verschieben. Die Sims 4 profitiert dabei stark vom nun weniger realistischen, aber trotzdem schicken Comiclook. Dieser lässt auch ungewöhnliche Körpermerkmale, wie z. B. mangahafte Riesenaugen, nicht mehr so deplatziert aussehen. Im Gegensatz zu Die Sims 3 wirken solche Figuren nicht mehr hässlich oder gar entstellt, sondern sind durch den stilisierten Look immer noch hübsch anzusehen.
http://youtu.be/EePZ3qiomrI
Trautes Heim
Hat man sich dann einen eigenen Sim zurechtgeformt, braucht dieser selbstverständlich eine gemütliche Bude. Mit dem raumbasierten Bauen und einer Unzahl an Möbelstücken sowie sonstigen Accessoires sind fähigen HobbyarchitektInnen kaum noch Grenzen gesetzt. Zusätzlich gibt es eine Galerie, in der man sich alle von der Community erstellten Sims und Gebäude anschauen und herunterladen kann. Das funktioniert einfach großartig, denn mit einem Klick hat man seine Lieblingsvilla oder den coolen Sim von nebenan im eigenen Spiel. Wenn ihr aber selbst kreativ werden möchtet, dürft ihr euch freuen: Der Hausbau fällt nun um einiges leichter. Ihr könnt dabei selbst wählen, ob ihr ein vorgegebenes Haus umbauen oder mit einem komplett leeren Grundstück bei null beginnen wollt. Alles wurde sehr einfach gehalten, ohne die Gestaltungsmöglichkeiten einzuschränken: Wände lassen sich in verschiedenen Höhen hochziehen, und mit einem Mausklick werden Fenster oder Dächer angebracht. Die Werkzeuge in Die Sims 4 waren bei meiner Anspielsession auf der gamescom 2014 ungeheuer komfortabel und intuitiv zu bedienen.
Fazit
Das bisher Gesehene bereitet mir viel Freude! Die neuen und emotional „steuerbaren“ Sims, die sowohl äußerlich als auch innerlich bis ins kleinste Detail individuell anpassbar sind, machen einen sehr guten Eindruck. Falls mir mein Sim dann doch nicht gefällt, gibt es ja noch immer die Lösung mit dem Pool … Wer dann keine Lust hat, noch einen Sim zu erstellen, wechselt ganz einfach zur umfangreichen Galerie und wählt dort einen neuen Charakter aus. Mit den Community-Inhalten, der Galerie und den umfangreichen Tools werden Fans der Serie mit Sicherheit viel Zeit verbringen und sich die perfekte Familie mit dazugehörigem Eigenheim erstellen.
Da bleibt nur noch die Frage, wie EA und Maxis das mit den Add-ons bzw. den Mikrotransaktionen handhaben werden. Ich hoffe stark darauf, dass man sich hier ein wenig besinnt und die Add-on-Flut der Vorgänger ein wenig einschränkt. Bald werden wir auch auf diese Frage eine Antwort haben, denn Die Sims 4 erscheint bereits nächste Woche für den PC.