Retro-Adventure Paul Pixel – The Awakening im Test
Kann ein Oldschool-Adventure in der heutigen Zeit noch Bestand haben? Paul Pixel – The Awakening wurde auf iOS-Geräten gefeiert und kommt nun auf den Mac. Ich habe die Zombieapokalypse des Point&Click-Adventures von Xoron aufgehalten. Lest hier das Review!
Wie alles begann
Paul Pixel ist ein durchschnittlicher Typ in seinem durchschnittlichen Apartment. Ihr könnt euch also vorstellen, dass ihn so eine Zombieapokalypse kaum aus der Ruhe bringt! Flugs die ersten Geräte und Gegenstände eingesteckt, und los geht das Spiel. Paul Pixel – The Awakening lehrt euch das Spiel on the go.
Wie es sich für ein anständiges Retro-Adventure gehört, müsst ihr alles einstecken. Richtig gelesen – alles, was nicht niet- und nagelfest ist, muss in eure Hosentasche! Das kann eine Leiter sein oder auch ein ganzes Schiffswrackteil. Hauptsache, ihr habt, was ihr im nächsten Abschnitt benötigt.
Es gilt also, die Welt vor der Zombieapokalypse zu retten und nebenbei eine Freundin zu finden. Was davon scheint einfacher? Das Gegenmittel ist fast fertig, es fehlen nur noch drei Zutaten – die Frau ist in Reichweite, doch Zombies sind in der Nähe … Paul Pixel – The Awakening geizt nicht mit humoristischen Anspielungen an die gute alte Adventure-Zeit.
Die Mechaniken: Kreativität und Geduld
Nicht nur die Optik, auch die Sounds und die Spielweise sind den Games von damals treu geblieben. Es gibt keinen Zeitstress, bei jedem Rätsel (Ausnahme: ein einziges) könnt ihr nachdenken, so lange ihr wollt. Dabei kommt es auch oftmals zu komischen Entgleisungen, wie der Zombiehammer beweist.
Es kann also durchaus vorkommen, dass ihr oftmals in einem Bildschirm feststeckt. Wenn euch die Lösung nicht und nicht einfällt, hilft es, einfach die vorherigen Stages zu besuchen. Oft versteckt sich des Rätsels Lösung hinter einem Pilz oder ihr habt etwas nicht mitgenommen. Zwischen den Kapiteln gibt es allerdings kein Problem, ihr kommt nur dann weiter, wenn ihr tatsächlich alles erledigt habt.
Leider gibt es ein Manko, das Paul Pixel – The Awakening als treue Hommage ebenfalls übernommen hat. Die Dialoge lassen sich nämlich weder abkürzen noch überspringen. Wenn ihr also die schwafelnde Rezeptionistin versehentlich angesprochen habt, bleibt euch nur übrig, abzuwarten. Das ist aber auch der einzige Kritikpunkt, den Paul Pixel wirklich über sich ergehen lassen muss.
Paul Pixel erwacht!
Das Spiel ist zwischen zwei und drei Stunden lang und füllt einen eurer Abende mit Knobelei. Die pixelige Grafik und die Chiptunes sind bestimmt nicht für alle ansprechend – mir gefiel es sehr gut. Gerne würde ich ein Sequel von Paul Pixel – The Awakening sehen, vor allem, da mir das Game ein wenig zu gestaucht vorkommt.
Der Tiefgang des Charakters beispielsweise lässt noch sehr viel Spielraum für Interpretation übrig. Auch die Inventarführung ist etwas eigen, eben so wie damals – aber die 4 Dollar 52 Cent haben alles geschlagen. Ihr seht aber: Alle Kritikpunkte sind genau jene, die ein Spiel aus den 90ern ebenfalls ertragen müsste.
Somit ist die Hommage an damals komplett geglückt. Wenn ihr einen Abend Zeit habt und in der Laune für ein gutes altes Point&Click-Adventure seid, solltet ihr hier zugreifen. Paul Pixel – The Awakening legt den Grundstein für eine solide Abenteuerreihe, doch wer weiß, was Xoron noch so alles vor hat? Das Game ist auf iOS und Mac verfügbar und wartet auf euer Urteil!