Retro Winter Sports 1986 (iOS) im Test
Trauert auch ihr um die Zeiten von Commodore 64, Amiga und Konsorten? Mit Retro Winter Sports 1986 verschafft euch Bitfather Abhilfe. WintersportlerInnen dürfen sich in diesem spaßigen Game in sechs Disziplinen messen – lohnt sich der Download? Lest hier das Review!
Was euch erwartet
Stefan hat es in seiner Ankündigungsnews schon prima beschrieben. Good old times verbreiten der Entwickler The Bitfather und der Publisher Headup Games mit dem Release von Retro Winter Sports 1986 auf iOS und Android. Ihr könnt den Retro-Charme alter Heimcomputer mit Retro Winter Sports 1986 auf mobilen Geräten erneut genießen – selbstverständlich in nicht zeitgemäßer Grafik in 4:3. Der Trailer macht schon Lust auf mehr:
So spielt sich Retro Winter Sports 1986
Wenn ihr von damals noch wisst, wie sich Spiele anfühlen, könnt ihr euch schon genau ausmalen, wie sich dieser Titel spielt. Von der ersten Sekunde an schallt euch epischer 8-bit-Sound entgegen, und es gilt, im pixeligen Menü die ersten Schritte zu wagen. Ihr habt die Wahl zwischen Wettkampf gegen den Computer, einer Trainingssession oder dem Hot Seat-Modus. Kluge Köpfe entscheiden sich zunächst für das Training.
Sechs Disziplinen stehen zur Auswahl. Slalom, Eislaufen, Skispringen, Bob-Fahren, Curling und Biathlon testen eure Fingerfertigkeit. Wenn ihr mit diesem Retro-Game (so wie ich) sinnloses und möglichst rasches Tastenhämmern erwartet, liegt ihr falsch. Vielmehr wird hier eure Geschicklichkeit und euer Timing gefragt, und der Touchscreen eignet sich wider Erwarten super zum Steuern des Games. Man merkt, hier wurde viel Feintuning betrieben.
Die Disziplinen
Der Slalom verlangt von euch, dass ihr beide Daumen auf den Screen legt. Mittels Verrutschen steuert ihr euren Avatar, und ihr müsst durch die Tore fahren. Jedes verpasste Tor legt euch eine Zeitstrafe auf, es gilt also, einen perfekten Lauf hinzulegen. Derzeit scheinen 30,8 Sekunden die magische Grenze zu sein.
Der Eisschnelllauf wäre eigentlich prädestiniert für eine Tastenhämmer-Disziplin gewesen. Je mehr Schritte, um so besser, richtig? Aber Retro Winter Sports 1986 macht euch hier einen Strich durch die Rechnung. In einem immer schnelleren Takt müsst ihr abwechselnd tippen und ganz nebenbei euren Widersacher abdrängen…
Skispringen spielt sich ähnlich wie damals am Game Gear. Hier habt ihr ein Timing zu treffen (den Absprung), dann in der Luft rasch zu reagieren. Für eine Ideallandung müsst ihr eine halbe Sekunde vor dem Aufsetzen am Boden den Screen gedrückt halten. Ihr würdet nicht glauben, wie lang so eine halbe Sekunde dauern kann!
Das Bobfahren, bekannt als jamaikanische Paradedisziplin. Hier müsst ihr euch ebenfalls auf euer Geschick verlassen, denn das Anfahren verlangt Timing. Ist der Bob in Bewegung, müsst ihr die Kurven gut erwischen. Bleibt ihr zu weit innen, nehmt ihr keine Fahrt auf, und gleitet ihr zu weit nach oben, stürzt ihr in die Bahn.
Curling, oder auch “die verfluchte Disziplin” für meine Wenigkeit, ist wie Boccia auf Eis. Zunächst gilt es, einen ordentlichen geraden Schub auszuführen und dann das Eis mittels Besen aufzubereiten, um das Spielgerät zu steuern. Der Computer scheint hier aber geradezu unmenschlich stark zu sein, FreundInnen sind bessere Gegner.
Dann war da noch der Biathlon. Wieder ist sinnloses Tastentippen nicht von Vorteil, da ihr eine Ausdauer-Anzeige in Form eines Herzens habt. Ihr seid zwar schneller, wenn ihr mehr Ausdauer verbraucht, doch die Schieß-Einlagen werden dann um so härter, da euer Avatar mehr zittert. Die richtige Balance gewinnt!
Langzeitmotivation und Details
Retro Winter Sports 1986 versucht erst gar nicht, euch mit einer künstlichen Story zu motivieren. Hier geht es einfach nur um die Bestzeit oder die höchste Weite. Falls euch das ausreicht oder gar gefällt, solltet ihr sofort aufhören zu lesen und das Game sofort herunterladen! Das Spiel ist für iOS und Android verfügbar.
Für zwischendurch macht das Spiel immer wieder Laune. Es gibt wie in jedem Sportspiel Disziplinen, die euch mehr liegen und welche, die euch weniger liegen. (Ja, ich sehe dich an, Curling.) Vor allem der Hot Seat-Modus, in dem ihr euch auf einem Gerät mit bis zu sieben MitstreiterInnen messen dürft, macht richtig Laune.
Die Steuerung von Retro Winter Sports 1986 ist eingängig und macht nach zwei bis drei Testläufen keine Probleme. Das heißt aber nicht, dass das Spiel leicht ist: Ganz wie damals ist jede Disziplin auf ihre ganz eigene Weise fordernd. Die Musik ändert sich für jede Sportart, und das macht so richtig Spaß. Nichts geht über einen guten altbackenen wub-wub-Tune über Bluetooth-Lautsprecher. Nostalgie pur!
Das Fazit zu Retro Winter Sports 1986
Es ist schnell, es ist fordernd, und es ist einfach so wie damals. So lässt sich Retro Winter Sports 1986 in einem Satz zusammenfassen, und ich bin mir sicher, dass genau dies die Absicht von Bitfather gewesen ist. Dank dem Game Center-Feature könnt ihr euch weltweit mit den Besten der Besten vergleichen, was eine irre Motivation sein kann.
Wenn euch aber “ich will der/die Beste sein” nicht ausreichend motivieren kann, so tut dies auch der Rest von Retro Winter Sports 1986 nicht. Es gibt abgesehen vom Wettkampf, der eine Sache von Minuten ist, nicht wirklich etwas zu erreichen. Doch ist nicht genau das der Sinn von Sport? Mir hat das Spiel sehr gut gefallen, und es ließ meine Nostalgie von den Zeiten der Röhrenmonitore wieder so richtig aufleben.
Kleines Detail am Rande: Hier meine Bestzeiten in jeder Disziplin, falls ihr sie schlagen wollt. Sagt mir dann einfach in den Kommentaren, wie ihr das geschafft habt! Slalom – 31,10 Sekunden, Eislauf – 53,62 Sekunden, Skispringen – 175 Punkte, Bob – 46,72 Sekunden, Curling – 0,5 und Biathlon 104,5 Sekunden.