Sneaky Sasquatch Test (Arcade): Auf leisen Sohlen
In Sneaky Sasquatch ist niemand Geringerer als Bigfoot die Hauptfigur. Doch worum geht es in diesem Spiel? Lest das Review!
Dieses Game ist nur dann spielbar, wenn ihr Mitglied bei Apple Arcade seid. Dazu müssen eure Geräte auf iOS 13 oder neuer aktualisiert sein. Dieser Dienst kostet euch 5 Euro im Monat und bietet euch unlimitierten Zugriff auf über 100 Spiele. Apple Arcade-Titel werden durch eure Abo-Zahlungen und Apple selbst finanziert. Dadurch können es sich die EntwicklerInnen leisten, auf die unbeliebten Finanzierungsoptionen wie sich laufend wiederholende Werbeeinblendungen oder In-App-Käufe zu verzichten. Timer, die euren Spielspaß einschränken oder verzögern, gibt es nicht.
Willkommen in Sneaky Sasquatch
Ihr seid Bigfoot, ein Einsiedler, der zufällig auch mit Tieren sprechen kann. Doch leider haben Menschen Angst vor euch! Da trifft es sich nicht so gut, dass ihr in der Nähe eines Campingplatzes wohnt. Trotz aller Rücksicht habt ihr aber Grundbedürfnisse wie Hunger, und da müsst ihr euch heimlich behelfen. So schleicht ihr um das Zeltlager in der Nähe, durchsucht Mülleimer, stehlt Grillgut vom Griller und grabt bei kleinen Erdhügeln nach Schätzen. Es gibt auch einen Tag/Nacht-Rhythmus in Sneaky Sasquatch, und bevor ihr zu müde werdet, solltet ihr heimgehen.
Nach den ersten Tagen im Camp bekommt ihr aber ein Gespräch mit, und es geht fortan darum, einen Schatz zu finden. Um die verstreuten Stücke der Schatzkarte zu erhalten, müsst ihr euch in der Welt von Sneaky Sasquatch bewegen und so viel wie nur möglich interagieren. Ähnlich wie im grandiosen Untitled Goose Game, zu dem es übrigens die eine oder andere augenzwinkernde Hommage gibt, dürft ihr hier für so richtig Chaos sorgen. Da der Bigfoot aber menschliche Züge besitzt und nur in nächster Nähe erkannt wird, dürft ihr so einige fiese Taktiken zu eurem Vorteil einsetzen.
Welche Möglichkeiten habt ihr?
Grundsätzlich dürft ihr als flotter Sasquatch herumlaufen, euch in Büschen verkrümeln und mit Gegenständen interagieren. So lässt es sich in Toiletten verstecken, ihr dürft Kühlschränke ausräumen und Radios verstellen. Doch das ist nur in den ersten Minuten so: Vorausgesetzt, dass ihr die Gegenstände im Austausch für gefundene Goldstücke gekauft habt, stehen euch dann viele weitere Interaktionen zur Verfügung. Da dürft ihr euch mit menschlicher Kleidung tarnen, verborgene Schätze ausgraben oder mit einer Taschenlampe im Dunklen weiterforschen.
Selbst kompliziertere Aktionen wie mit Caddy-Wagen herumbrausen, Golf spielen, Ski fahren oder euch auf der Rennstrecke messen sind in Sneaky Sasquatch kein Ding der Unmöglichkeit. Ihr müsst allerdings immer aufpassen, dass euch die Ranger nicht erwischen, ansonsten werdet ihr ein Stück weit vom Camp weggebracht. Durch Interaktion mit Tieren und ein klein wenig Teamwork schafft ihr es, ein Stück der Schatzkarte nach der anderen zu finden. Was dann passiert, findet ihr nur dann heraus, wenn ihr Sneaky Sasquatch selbst spielt!
Die Technik hinter dem Spiel
Die süße Grafik von Sneaky Sasquatch sorgt dafür, dass das Spiel sofort für alle zugänglich wirkt. Fans von Untitled Goose Game fühlen sich anhand Grafikstil und Setting wie zu Hause. Dabei läuft das Geschehen zwar nicht wirklich effektreich, aber umso flüssiger ab, und genau das macht auch richtig Spaß. Die Soundkulisse des Titels hält sich dabei dezent im Hintergrund, kann aber bei gewissen Situationen schlagartig das Ruder übernehmen. Das kennen und schätzen wir schon von anderen Chaos-Games, die etwa eine liebenswürdige Gans als Hauptfigur besitzen.
Sneaky Sasquatch lässt sich aber auch hervorragend steuern. Die Ansicht, in der ihr in eine Art Ego-Perspektive schlüpft und etwa Essensreste einsteckt, bringt Abwechslung ins Gameplay. Egal, ob ihr fischt, Golf spielt oder euch ganz à la Solid Snake in einem transportablen Busch versteckt: Das Spiel deutet jede eurer Eingaben perfekt und setzt sie unverzüglich um. Es dauert zwar ein wenig, bevor ihr das gesamte Tohuwabohu in diesem Titel auskosten dürft, aber es ist jede Minute wert!
Drolliges Vergnügen mit Liebe zum Detail
Wenn ihr Sneaky Sasquatch eine Viertelstunde zum Aufwärmen gebt, wisst ihr danach schon sehr genau, ob ihr den Titel mögt oder nicht. Es mag zunächst ein wenig befremdlich wirken, ohne wirkliches Ziel herumzuirren und zufällig Dinge zu erledigen. Doch nachdem ihr den Auftrag mit der Schatzkarte erhaltet, macht alles viel mehr Sinn. Erst dann beginnt ihr, Essen im Rucksack aufzubewahren und die Erforschung mit mehr Strategie anzugehen. Ihr schaltet Gegenstände frei und sucht in der nächsten Runde nach Orten, wo ihr die Gegenstände einsetzen könnt.
Leider müsst ihr euch den Spaß selbst machen, denn so geführt wie etwa Untitled Goose Game ist Sneaky Sasquatch beileibe nicht. Doch die Menge an Unsinn, die ihr in diesem Titel anstellen könnt, entschädigt für die Freiheit komplett. Wenn ihr nur ein klein wenig Gemeinheit in euch tragt und es euch Freude bereitet, unschuldige CamperInnen um ihr Essen (oder eine Mütze) zu erleichtern, solltet ihr euch diesen Titel unbedingt ansehen. Schabernack treiben ist hier Pflicht! Sneaky Sasquatch ist im Abonnement Apple Arcade (5 Euro im Monat) enthalten.