Sony WF-C510 Test: Leistbare In-Ear-Kopfhörer in knackigen Farben
Trendige Farben, coole Sounds: Mit den Sony WF-C510 holt ihr euch In-Ear-Kopfhörer für den Alltag – wir berichteten bereits. Worauf gilt es zu achten?
Über die Sony WF-C510
Auf der offiziellen Website des Produkts spricht der Hersteller von Komfort und Qualität im Taschenformat. Neben der schönen Farbgebung – die Ohrhörer sind in Gelb, Blau, Weiß und Schwarz erhältlich – gibt es aber noch mehr Vorzüge. Die Sony WF-C510 seien nämlich:
- kompakt und leicht
- bieten den ganzen Tag Komfort
- ausdauernd mit bis zu 11 Stunden Laufzeit
- mit zwei Geräten zugleich nutzbar
- mit dem Ambient Sound-Modus ausgestattet und
- in ihrer Soundqualität toll und anpassbar
Der Hersteller sagt zudem: Die WF-C510 sind klein und leicht und haben eine perfekte Passform – Sonys bisher kompaktesten geschlossenen In-Ear-Kopfhörer mit True Wireless. Durch die abgerundete Form und die kleinere Oberfläche haben sie eine noch bessere Passform und sind extrem komfortabel. Klingt gut? Ja, für ein Produkt um 59,99 Euro (UVP) ist das eine ordentliche Liste, die Sony da angefertigt hat. Nun gilt es zu prüfen, ob die Kopfhörer diesen Vorschusslorbeeren auch gerecht werden. Legen wir los mit unserem Testbericht und packen die Kopfhörer zunächst erst einmal aus!
Der erste Eindruck
Nach dem Auspacken habt ihr das ungewöhnlich schlanke und schmale Case der Sony WF-C510 in der Hand. Mich persönlich verwundert diese Entscheidung nicht, immerhin ist es ja auch Sony, die lange Zeit in der Smartphone-Welt ein längliches Bildschirmformat angeboten haben! Die längliche, kleine Zylinderform passt übrigens gut in jede Hosentasche, egal, wie groß der klein diese auch sein mag. Dabei ist das Ladecase nicht komplett glatt gehalten, sondern hat ein interessantes Strukturmuster – fast so wie beim DualSense-Controller der PS5-Konsole, aber wesentlich kleiner, feiner und unauffälliger. Jedenfalls rutscht es euch nicht aus der Hand und behält sich allfällige Fingerabdrücke nur schwer, das macht es schon mal sehr interessant und gelungen für den Alltag.
Aufgeklappt offenbart das Case dann die beiden Ohrhörer, die geduldig auf ihren ersten Einsatz warten. Beide Earbuds sind in der exakt selben Farbe wie das Case gehalten, das macht gleich mal ein homogenes Gesamtbild. Die magnetische Halterung sorgt für einen festen Sitz, aber ihr könnt die einzelnen Ohrhörer ganz leicht aus dem Case entfernen. An beiden Teilen ist jeweils ein großer, drückbarer Knopf eingelassen, und neben der Silikonspitze findet ihr auch noch zwei Mikrofone pro Earbud. Cooler Touch: Der linke Earbud hat einen kleinen erhöhten Punkt, sodass ihr auch erfühlen könnt, welcher Hörer links und welcher rechts hingehört. Und, wie es sich gehört, Sony liefert natürlich auch andere Passgrößen bei den Silikonspitzen mit, sodass ihr drei verschiedene (S/M/L) bekommt.
Rein ins Ohr: Erster Eindruck
Den ersten vom Hersteller versprochenen Punkt, der vielgerühmte Komfort, können die Sony WF-C510 augenblicklich halten. Sehr angenehm gleiten die Buds ins Ohr, und sie lassen sich sowohl in den Ohrkanal stecken als auch sanft reindrehen. Je nachdem, wie ihr es angenehmer empfindet oder es gewöhnt seid, diese Earbuds machen bei beiden Variationen mit! Das Koppeln mit einem oder zwei Geräten gleichzeitig ist dank Bluetooth 5.3-Standard kein Problem, und binnen Sekunden hört ihr eure Medien oder Spielmusik schon auf den In-Ear-Kopfhörern. Gleich mal zur Soundqualität: Wer bislang viel mit höherwertigen Kopfhörern zu tun hatte, merkt gleich, dass man sich hier in einer anderen Preisregion bewegt. Ein Blick auf das Datenblatt bestätigt: Hier sind 6 mm-Treiber in den Buds verbaut.
Andere In-Ear-Kopfhörer besitzen 10 mm-Membrane oder sogar noch größer, und diese bewegen einfach mehr Luft – für Audio das Um und Auf. Während sich also die Klangbühne größtenteils ordentlich präsentiert und die Musikstücke schön ausgeglichen rüberbringt, fehlt es ingesamt ein wenig an Umfang. Weder bei den Stimmen – die Mitten sind immer fordernd – noch bei den tiefen Tönen wird man so richtig mitgerissen: Die Sony WF-C510 spielen brav alles herunter, was ihr von ihnen verlangt. Aber eine richtige Favoritenrolle gibt es bei keinem Genre, denn eine Spezialisierung in irgendeiner Art (Höhen, Tiefen, Umfang) liegt den Earbuds nicht. Heraus kommt ein guter, unaufgeregter Klang, der sich quer durch die Musiklandschaft überall halbwegs wohl fühlt, aber nirgends recht glänzt. Oder doch?
Die App der WF-C510
Hier kann die Sony Headphones Connect-App dann die dringend benötigte Abhilfe schaffen. Denn nach dem Download dieser Smartphone-App dürft ihr eure Sony WF-C510 konfigurieren und (nach Anmeldung bei eurem Sony-Account) eure letzten Aktivitäten mit den Kopfhörern sowie die Nutzungszeit prüfen. Auch ein Backup und die Wiederherstellung von Optionen sind möglich, so weit, so gut. In den Bereichen Start, Sound, System und Services dürft ihr die verbundenen Geräte verwalten und den Equalizer regeln. Das macht die App ziemlich gut: Anstatt euch mit vielen Reglern zu konfrontieren, werdet ihr gebeten, Musik abzuspielen. Live könnt ihr dann zwischen verschiedenen Voreinstellungen wechseln und hantelt euch so zur gewünschten, für euch angenehmsten Balance.
Damit nicht genug: Mit dem 360 Reality Audio-Setup sollt ihr Fotos von euren Ohren machen (ja!) und sie so analysieren lassen. Diese Ergebnisse könnt ihr dann an unterstützte Musikdienst-Apps senden, sodass ihr dann den perfekten, auf euch abgestimmten Rundum-Klang genießt. Wesentlich spannender ist die Bluetooth-Verbindungsqualität, sie steht standardmäßig auf „Priorität auf stabile Verbindung“. Hier empfehle ich den Umstieg auf „Priorität auf Klangqualität“, um hier mehr das Maximum aus den Earbuds rauszuholen. Habt ihr dann die App durchgespielt (etwa die Sprache auf Deutsch umgestellt und die im September 2024 aktuelle Version 1.0.2 installiert), seid ihr damit fürs Erste fertig. Nach dem Umstellen der Bluetooth-Priorität und dem Konfigurieren des Equalizers lohnt sich ein zweites Hinhören!
Rein ins Ohr, die Zweite!
Also nochmals die Test-Playlist herausgekramt, und die Augen geschlossen. Je nachdem, wie euer erstes Erlebnis mit den Sony WF-C510 geklungen hat, kann diese zweite Runde für eine richtige Überraschung sorgen. Diese Earbuds sind durch den Sony-eigenen Equalizer derart formbar, dass wohl wirklich für alle Interessierten etwas dabei sein wird! Ich musste mich mittendrin davon überzeugen, dass ich wirklich erneut die selben Kopfhörer in den Ohren hatte. Plötzlich hoben sich die Stimmen klar von der Musik ab, plötzlich gab es eine erkennbare Bassline, und der zuvor bemängelte Umfang präsentierte sich in beeindruckendem Ausmaß. Was vormals nicht mitreißen konnte und selbst Tanzwütige kalt ließ, ist nach dem Vornehmen der Einstellungen ein wahrhaft anderes Erlebnis!
Wobei aber weder App noch Equalizer helfen: Es gibt keine automatische Pause, wenn ihr die Earbuds aus euren Ohren nehmt. Erst, wenn ihr sie ins Ladecase steckt, wird die Musik pausiert. Genauso ist die Lautstärkeregelung an den Kopfhörern selbst als interessant zu bezeichnen: Während das bekannte Tippen auf die Knöpfe (einmal rechts für Play/Pause, halten für Sprachassisstent etc.) vorhanden ist, macht ihr eure Musik durch wiederholtes Drücken lauter (rechts) oder leiser (links). Ich wiederhole, durch wiederholtes Drücken. Schon das wiederholte Tippen auf eine Touchfläche ist bei einem In-Ear-Bud grenzwertig, aber die Taste fünf, sechs, sieben, acht Mal drücken zu müssen, ist auf einem ganz anderen Level. Also: Verändert die Lautstärke lieber beim Zuspieler, das geht schneller und angenehmer.
Was es noch zu sagen gibt
Sehr interessant ist auch der Verzicht auf ein ANC (Active Noise Cancelling), es gibt also keine Umgebungsgeräuschunterdrückung. Dafür gibt es hier den Ambient Sound-Modus, der anderswo als Transparenzmodus beschrieben wird. Gut für die Nutzung im Straßenverkehr und Alltag! Den klaren Fokus auf Style und Komfort kann man den Sony WF-C510 wahrlich nicht absprechen. Während ihr die Earbuds tatsächlich problemlos einen ganzen Tag tragen könnt, hält das Produkt nämlich ebenso brav durch: Die Akkulaufzeit beträgt nämlich (die richtigen Einstellungen vorausgesetzt) bis zu elf Stunden durch, und das Case bietet eine volle Aufladung. 22 Stunden könnt ihr also insgesamt aus der Kombination herauskitzeln, inklusive einer Schnelllade-Funktion (fünf Minuten für eine Stunde Laufzeit).
Das bringt mich zum Abschluss dieses allfälligen Punkts: Die Akkulaufzeit ist nämlich von Einstellungen abhängig, namentlich Ambient Sound. Nur im ausgeschalteten Zustand könnt ihr die maximale Laufzeit von bis zu elf Stunden erreichen, ansonsten bleiben es zwischen sieben und acht. Und wer meint, man lädt dann eben schnell die Kopfhörer wieder auf, ist schief gewickelt: Die Earbuds genehmigen sich für eine volle Ladung bis zu eineinhalb Stunden, und das Case – das ja auch nicht mehr Strom fasst – braucht dafür sogar drei Stunden – als käme diese Technologie aus dem letzten Jahrzehnt! Aber: Irgendwo musste Sony ja sparen, um die WF-C510 um diesen Preispunkt von grade mal 59,99 Euro (UVP) anbieten zu können. Das ist dann halt so ein Punkt, den man schon mal auch bemerken kann.
Sony WF-C510: Die Technik
Kommen wir zum Datenblatt der Kopfhörer. Sie werden als geschlossene In-Ear-Kopfhörer bezeichnet und bieten 6 mm-Treibereinheiten, die einen Frequenzgang von 20 bis 20.000 Hz bieten. Die Sony WF-C510 sind nach IPX4-Standard vor Spritzwasser geschützt, somit sind sie auch problemlos bei einem Regenguss oder Ähnlichem zu tragen. Dank Bluetooth 5.3-Standard könnt ihr die Earbuds mit zwei Geräten gleichzeitig verbinden und nahtlos zwischen diesen hin und her wechseln. Damit einher geht die auf dem Papier maximale Reichweite von zehn Metern, mittlerweile geht das auch ein wenig weiter, wird aber nicht versprochen.
Wie vorhin schon erwähnt sind sowohl in den Earbuds als auch im Ladecase Akkus verbaut. Während die Earbuds in etwa 90 Minuten für eine volle Ladung benötigen, steigt dieser Wert beim Ladecase auf etwa drei Stunden. Die maximale Laufzeit bei ununterbrochener Musikwiedergabe wird mit elf (Ambient Sound-Modus aus) respektive acht Stunden (Ambient Sound-Modus an) angegeben, und die maximale ununterbrochene Gesprächszeit liegt bei etwa fünf Stunden. Im Lieferumfang sind drei Silikon-Ohrstöpselaufsätze enthalten (S/M/L), und ein Earbud wiegt unter fünf Gramm – der Hersteller misst 4,6 Gramm mit den M-Aufsätzen. Bleiben wir beim Gewicht, die zylindrische Ladestation der Sony WF-C510 wiegt in etwa 31 Gramm und fällt dementsprechend in Handtaschen und Rucksäcken niemals negativ auf.
Das Fazit: Wandelbar und stylisch
Wer den Testbericht bis hierhin gelesen hat, weiß, dass auch das Fazit zweigeteilt sein muss. Denn wer die Sony WF-C510 einfach nur auspackt, verbindet und in die Ohren steckt, wird zwangsläufig von den Earbuds enttäuscht sein. Zu gering der Umfang, zu schwammig der Sound, und überhaupt, die Lautstärkeregelung: Was hat sich der Hersteller dabei nur gedacht? Doch aus gutem Grunde gibt es die Sony Headphones Connect-App für Smartphones, deren Installation und Verwendung sei euch wärmstens ans Herz gelegt. Denn dank dem intuitiven Equalizer-Abenteuer (Live-Ausprobieren statt Vollspektrumregler) wird euch in unter einer Minute ein auf euch abgestimmter Klang präsentiert, und nach dieser Feinjustierung quer durch alle Einstellungsmöglichkeiten der Smartphone-App präsentieren sich die Ohrhörer in einem neuen Gewand.
Fortan machen sie nicht nur farblich eine gute Figur, sondern knallen auf Wunsch die Bässe richtig rein oder fiedeln die höchsten Töne in einer famosen Darbietung. Alles so, wie ihr es einstellt – hier sieht man wieder mal, welchen Anteil die Software mittlerweile bei solchen In-Ear-Buds hat. Ein einziger echter Wermutstropfen ist für mich das Ladecase: Es ist schön, dass es so schlank und leicht ist, aber dass man damit nur eine einzige zusätzliche Ladung in die Kopfhörer bringt, fühlt sich für mich ein wenig nach Verschwendung an. Doch das ist Jammern auf hohem Niveau, denn immerhin sind die Sony WF-C510 mit ihrem Preis von 59,99 Euro (UVP) mehr als nur leistbar. Und das Allerwichtigste, den Komfort von angenehmen In-Ear-Kopfhörern, bieten diese Earbuds allemal. Alle Interessierten greifen gerne zu!