Sony Xperia 1 VI Test: Schlank, leistungsstark und eigenwillig
Jedes Smartphone ist irgendwo gleich? Nun, das Sony Xperia 1 VI geht da seine ganz eigenen Wege. Wie diese aussehen, klärt unser Review!
Über das Sony Xperia 1 VI
In diesem Testbericht kommt zunächst einmal Hersteller Sony via offizieller Website zu Wort. Worauf sind die Japaner besonders stolz? Ihr sollt mit diesem Smartphone noch näher an euer Motiv kommen können, ganz ohne Abstriche bei der Qualität, dank der Brennweiten von 16 mm, 24 mm, 48 mm, des neuen verlängerten 85–170 mm Teleobjektivs und Makro-Teleobjektivs. Die leistungsstarke Kamera ist nur der Anfang. Mit der Erfahrung von Sony in den Bereichen Display, Audio und mobiles Gaming sollen unsere Erwartungen an Entertainment übertroffen werden. Zudem bietet das Smartphone bis zu zwei Tage Akkulaufzeit für ein erstklassiges Erlebnis. All dies klingt doch schon recht wunderbar, nicht?
Das ist aber noch nicht alles, denn von der TV-Sparte her kennt man Sonys BRAVIA-Technologie bereits. So nutzt das Sony Xperia 1 VI die KI-Technologie zur Bildanpassung, und die Sichtbarkeit im Freien wird durch mehr Helligkeit (1,5x heller als der Vorgänger) erhöht. Das OLED-Display verfügt außerdem über eine variable Bildwiederholrate von 1 Hz bis 120 Hz, die sich automatisch an die jeweilige Nutzung anpasst und den Akkuverbrauch optimiert, ohne das Seherlebnis zu beeinträchtigen. Und nicht zuletzt verspricht Sony erstklassige Audioqualität dank den Full-Stage-Stereo-Lautsprechern, die euch am Gerät selbst, über kabellose und auch kabelgebundene Verbindungen erwarten. Jetzt packen wir das Smartphone aber erst einmal aus!
Der erste Eindruck
Das kantige Multimedia-Wunder besticht von Anbeginn mit seiner ganz eigenen Art und Weise. Es ist etwas höher und schlanker, als man es vom Mitbewerb kennt – das Bildformat ist laut Sony 19,5:9. Vorne seht ihr gleich mal zwei Auslässe für die Stereo-Lautsprecher, das nenne ich mal vielversprechend! Die Frontkamera hat ebenfalls ihren Platz und befindet sich im oberen Rahmen. Was die Kanten des Smartphones angeht, sie sind komplett gerade, aber mit einer Längsschraffur verfeinert. Die linke Kante ist clean, unten befinden sich SIM-Schacht, Mikrofon und USB-C-Buchse, rechts gibt es die Lautstärkeregelung, den Standbyknopf samt Fingerabdrucksensor und einen Kamera-Auslöser. Zu guter Letzt sind oben ein Mikrofon und eine ganz klassische 3,5 mm-Buchse zu finden.
Das Sony Xperia 1 VI hat eine haptisch interessante Rückseite aus Glas, die mit Ästhetik und Ergonomie glänzt. Sie fühlt sich rau an, ohne unangenehm zu wirken und ist dabei alles andere als rutschig. Sowohl in den Händen als auch auf Couches und sonstigen eventuell gefährlichen Unterlagen bleibt das Smartphone immer dort liegen, wo ihr es hinlegt. Die Kamera-Insel ist wie eine längliche Pille gehalten und beherbergt drei große Sensoren. Generell liegt das Gerät sehr gut in der Hand, was nicht nur dem länglichen und somit handfreundlichen Format, sondern auch den Texturen hinten und an den Rändern geschuldet ist. Dank Fingerabdrucksensor am Standby-Button spürt ihr auch früh die gute Haptik beziehungsweise den Vibrationsmotor im Produkt, es gibt hier vieles zu erleben.
Sony Xperia 1 VI: Die Oberfläche
Nach der Erstkonfiguration, die dank Android 14-Betriebssystem ohnehin wie auf Schienen verläuft, gibt es kaum Überraschungen. Wobei, im Falle dieses Smartphones doch – und zwar auf angenehme Art und Weise! Denn während der Einrichtung werdet ihr gefragt, ob ihr zusätzliche Sony-Apps wie Creators’ App, Sony Sound Connect, PlayStation App, News Suite oder booking.com vorinstallieren wollt. Damit nicht genug, auch Google kann bedient werden, neben Find my und Home, YouTube Music, Google One, den Präsentationen, Tabellen und Docs und noch einiges mehr wird euch das Loslegen sehr einfach gemacht. Wer es nicht braucht, hakt einfach nichts an! Seid ihr dann endgültig am Homescreen angelangt, so gibt es ein paar auf jeden Fall vorinstallierte Apps für Kreative.
Dazu gehören zum Einen Google Meet, Music Pro und Video Creator, aber zum Anderen auch Klassiker wie LinkedIn, Facebook und der Spieloptimierer. Die allermeisten lassen sich im Menü auch wieder deinstallieren, aber das ist eh alles bester Standard. Ich finde es jedenfalls gut, dass Sony euch beim Xperia 1 VI bei der Konfiguration die Wahl lässt und nicht von Haus aus einfach alles drauflädt, was nur irgendwie geht. Das zehrt nämlich an der Geduld und der Freude von neuen und wiederkehrenden Käufer*innen! Wischen nach unten (egal wo am Homescreen) öffnet das Kontrollzentrum, das dann von oben erscheint, und ein Wischen nach oben (egal wo am Homescreen) öffnet den App Drawer, wo ihr einfach sämtliche Apps auf dem Smartphone – von A bis Z sortiert – vorfindet und starten könnt.
Erste Leistungsgruppe
Nicht nur Sony ist dieser Meinung: Das Xperia 1 VI ist erste Wahl für Gaming, Content Creation, Streaming und vieles mehr. Als erstes Smartphone der Xperia 1-Serie verfügt dieses Smartphone über eine Kühlung per Dampfkammer (Vapor Chamber), um die Leistung mit der Snapdragon 8 Gen 3 Mobile Platform insgesamt zu verbessern. Mit zwei Tagen Akkulaufzeit bleibt dann genug Zeit für alles Wichtige. Neben dem OLED-Bildschirm, der bis zu 120 Hz bietet (eine Einstellung in den Optionen schaltet das Goodie frei) und der sich in Grenzen haltenden Wärmeentwicklung ist es eine Freude, dieses Produkt im Alltag zu benutzen. Alles flutscht, wie es soll, und dabei scheint das Smartphone tatsächlich nie wirklich ins Schwitzen zu kommen. Richtig cool – was sagen dazu die Benchmarks?
Natürlich ließen wir es uns nicht nehmen, auch das Sony Xperia 1 VI vor den Geekbench 6-Benchmark zu stellen: Können die Zahlen unseren persönlichen Eindruck untermauern? Ein paar Durchläufe später haben wir die Antwort. Mit Punktzahlen von 2272 (single), 6863 (multi) und 14176 (GPU) setzt sich das Gerät eindrucksvoll im Android-Vergleich an die Spitze. Der neueste Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3-Chip liefert also die beste Leistung ab und ist daher so lange in den Top-Platzierungen, bis sein Nachfolger (der Snapdragon 8 Elite) wohl im Jahr 2025 seinen Weg in die aktuellsten Smartphones findet. Derzeit gibt es also im Android-Land nichts Besseres, und das unterstreicht natürlich Sonys Ambitionen im absoluten Premium-Bereich.
Über die Kameras des Xperia 1 VI
Einfach den Auslöserknopf fest drücken, und los geht’s mit dem Fotoshooting! Die Hauptkamera bietet mit hoher Auflösung (52 MP gesamt, 48 MP effektiv) neben zwei 12 MP-Sensoren mit verschiedenen Blendenwerten und Sichtfeldern eine ordentliche Spielwiese auch für die ausgefallensten Kompositionen. Dies ermöglicht dann dank dem starken Zusammenspiel mit der Software nicht nur gute Fotos in jeder Beleuchtungssituation (selbst bei Gegenlicht), sondern auch spannende Modi. Hier tut sich neben Pro, Bokeh, Foto, Video und Slow unter dem Punkt „Mehr“ besonders der Teleobjektiv-Makro-Modus hervor. Denn das Objektiv beginnt grundsätzlich mit einem hohen Zoom-Faktor, und Tüftler*innen können dann hier den Schärfegrad respektive den Fokus manuell einstellen.
Wer dann die Lust am Tüfteln entdeckt hat, vertieft sich entweder in Makro-Fotos via Teleobjektiv oder gibt dem Pro-Modus ordentlich Stoff. Mit Zoomfaktoren zwischen 0,7 und 7,1 seid ihr schon gut beschäftigt, und das Sony-System sorgt dafür, dass so gut wie alle Schnappschüsse wirklich gelungen werden. Dabei macht es kaum einen Unterschied, ob ihr Bewegtbilder, Panoramen oder Portraitfotos schießt: Alle Fotos des Sony Xperia 1 VI werden mehr als nur ansehnlich. Dabei ist vor allem die Farbtreue hervorzuheben, denn anstatt irgendwo mehr Sättigung als notwendig reinzubringen, herrscht bei den Fotos dieses Smartphones angenehme Ruhe. Natürlich gibt es auch einen Nachtmodus und Filtermöglichkeiten, wenn euch das am Herzen liegt. Wirklich cool, was die Kameras so alles leisten!
Der Bildschirm mit 1-120 Hz
Dass dann minimalste Fragmente und Körnung bei Nachtfotos dennoch sichtbar werden, ist dann vor allem dem grandiosen Display geschuldet. Der OLED-Bildschirm besticht mit schönen Farben, hoher Helligkeit und einer hohen Reaktionsfreude – dennoch verschenkt er ein bisschen Potenzial. Hier ist die Rede vom LTPO-Display, das grundsätzlich eine Regelung zwischen 1 und 120 Hz ermöglichen soll. Mittlerweile ist diese Technologie nämlich so weit, dass man genau so viel Bilder pro Sekunde anzeigen kann, wie eben benötigt wird. Beim Sony Xperia 1 VI ist es allerdings so, dass wir nach mehreren Tagen mit aktivierter FPS-Anzeige aus den Entwickleroptionen durchaus sagen können: Dieses Smartphone wechselt nur zwischen 30, 60 und 120 Hertz – bei deaktivierten 120 Hz nur zwischen 30 und 60.
Da wird einiges an möglicher Akkulaufzeit hergeschenkt, denn in einer Notizen-App braucht man beim Lesen bestimmt nicht viele Bilder pro Sekunde. Auch das Phänomen, dass der statische Homescreen bei einem laufenden Download ununterbrochen mit 120 Hz angezeigt wird, sorgt für Kopfkratzen. Einzig und allein der kleine Pfeil-Indikator am oberen Rand bewegt sich, dazu braucht es wahrlich keine 120 Bilder pro Sekunde – vor allem, wenn die Animation selbst etwa acht Bilder in der Sekunde zeigt. Ob im Browser, beim Lesen von E-Books oder auch beim dunklen Always-on-Display (aufgelegt für eine Verwendung mit 1 Hz!), das Sony Xperia 1 VI zeigt immer zumindest 30 Bilder pro Sekunde an. Da geht noch mehr, und vielleicht wird das ja beim nächsten Gerät in der höchsten Premiumklasse behoben.
Was sonst noch aufgefallen ist
Gaming-Fans aufgepasst: Der Spieloptimierer von Sony ist seit langem einmal eine App, die ich nicht nach dem zweiten Test in die Verbannung geschickt habe. Denn sie dient nicht nur als gute Übersicht eurer Games, als Startpunkt für diese und deren Einstellungen, sondern bietet auch genügend feingranulare Einstellungen abseits der groben Einteilungen in Akku sparen, Ausgeglichen und Leistung. Und dank H.S.-Leistungssteuerung könnt ihr auch direkt am Strom spielen, ohne den Akku zu belasten! Zudem könnt ihr hier pro Spiel eine variable Bildschirmaktualisierungsrate einstellen, und damit einher geht auch die Wärmeentwicklung des Smartphones. Nur neben der Kamera-Insel wird das Gerät bei Dauerbelastung wärmer als normal. Bedenklich warm oder gar heiß wurde das Handy niemals im Test.
Dafür gibt es auch eine Thermische Grenze in der App, die hier tatsächlich das macht, was sie soll. Hut ab, Sony – nachdem ich mir bei solchen Apps schon oft die Fingern verbrannt habe, finde ich euren Spieloptimierer wirklich cool! Was aber relativ heiß wurde, waren meine Ohren: Denn beim Spielen von Diablo Immortal oder Vampire Survivors ganz ohne Kopfhörer wurde mir bewusst, dass Sony beim Beschreiben seiner Stereo-Lautsprecher nicht übertrieben hat. Was so ein dünnes Gerät für eine Klangbühne hinbekommt, ist schon ziemlich beeindruckend! Doch man muss bedenken, dass ihr dementsprechend auch euer Umfeld damit beschallt. Für verantwortliches Gaming ist es immer noch am besten, mit In-Ears oder Kopfhörern wie den Sony WH-1000XM5 zu spielen. Produktvideo gefällig?
Sony Xperia 1 VI: Die Technik
Als Premium-Gerät ist natürlich in diesem Smartphone jede Menge vorzüglicher Technologie verbaut. Den Anfang macht hierbei der 6,5 Zoll große OLED-Bildschirm im eher ungewöhnlichen 19,5:9-Format, der mit 1080 x 2340 Pixel auflöst und bis zu 120 Hz beherrscht. Zudem deckt er den DCI-P3-Farbraum zu 100 Prozent ab, damit macht sich das Gerät vor allem bei allen beliebt, die viel mit Content Creation zu tun haben. Dabei ist auch die 3,5 mm-Buchse für Kopfhörer und Headsets zu erwähnen, die in letzter Zeit zwar an Bedeutung verloren hat, aber hier immer noch vorhanden ist. Sehr gut! 12 GB Arbeitsspeicher nebst 256 oder 512 GB Speicherplatz sorgen in Verbund mit dem Snapdragon 8 Gen 3-Chip dafür, dass dieses Smartphone flott reagiert und für eure Aufnahmen und Ideen bereit ist.
Bei all den Superlativen ist es etwas schade, dass Sony „nur“ drei Betriebssystem-Upgrades und vier Jahre an Sicherheits-Updates verspricht. Da geht noch mehr, Sony! Abgesehen davon gibt es eine Hauptkamera mit 52/48 MP, und alle anderen inklusive Frontkamera lösen mit 12 MP auf – mehr als genug. Der Akku des Handys fasst 5.000 mAh und reicht bei Normalnutzung tatsächlich für zwei Tage, Vielnutzer- und spieler*innen werden wie üblich das Gerät täglich laden. Eine praktische Entsperrung per Gesichtserkennung gibt es nicht, dafür einen höchst zuverlässigen Fingerabdrucksensor. Fast schon Standard, aber dennoch erwähnenswert – ein Schutz der IP68-Klasse sorgt dafür, dass das Smartphone selbst beim Eintauchen in Wasser heil bleibt. Die Abmessungen betragen 162 x 74 x 8,2 mm bei 192 Gramm, mehr Infos gibt’s im offiziellen Datenblatt!
Das Fazit: Wahrlich Premium
Womit besticht ein Smartphone, das euch mindestens 1.199,- Euro (UVP) kostet? Diese Frage verfolgt Premium-Hersteller schon länger, und es wird jedes Jahr aufs Neue interessant, wie die Geräte ihr Preisschild rechtfertigen. Im Falle des Sony Xperia 1 VI ist die Antwort aber sehr einfach: Es bietet einfach von allem das Beste, was es derzeit am Markt gibt. Ob ihr euch nun den Bildschirm anseht, die Kameras, die Leistung bei Games und in Produktivitäts-Apps (Alltagsnutzung erledigt das Device ohnehin spielend), die Akkulaufzeit oder gar die verbauten Lautsprecher: An der Hardware gibt es absolut nichts zu rütteln. Das interessante Bildformat von 19,5:9 sorgt zudem für eine schlanke Bauweise, die das Gerät auch sehr angenehm in der Hand liegen lässt. Alles eitel Wonne hier?
Die Kritik besteht aus Kleinigkeiten: Trotz State of the Art-Hardware gibt es nur vier Jahre Sicherheits-Updates von Sony, das können andere schon wesentlich besser. Warum es nicht mal die Möglichkeit zur praktischen Gesichtserkennung gibt, ist auch unklar, und beim Regeln zwischen 1 und 120 Hz des Bildschirms lässt Sony mit der 30/60/120 Hz-Technik unverständlicherweise Akkulaufzeit liegen. Es ist fast schon witzig, dass dieses Smartphone einerseits zu den absolut Besten gehört, die es derzeit im Android-Land gibt, und andererseits derartige low hanging fruits einfach außen vor lässt. So oder so, dieses Gerät ist für alle Anforderungen bestens gerüstet und erfreut die Nutzer*innen im Alltag mit Performance und Zuverlässigkeit. Nehmt das Sony Xperia 1 VI in die Hand und entscheidet selbst!