Sony Xperia 5 Test: Starke Leistung, dünnes Format
Mit einem ungewöhnlichen Merkmal wartet das Sony Xperia 5 auf. Ob das Smartphone sein Geld wert ist? Lest das Review!
Der erste Eindruck des Xperia 5
Das Sony-Smartphone zieht gleich beim Auspacken die Blicke auf sich. Dafür sorgt nicht nur das gefärbte Chassis, sondern viel eher noch das ungewöhnliche Format. Das Display im 21:9-Format ist dafür gedacht, um Kinofilme in genau dem dafür vorgesehenen Seitenverhältnis darzustellen. Das 6,1 Zoll (15,5 cm) große Display sitzt auf dem Xperia 5, das insgesamt 158 x 68 x 8,2 mm bei 164 Gramm misst. Die geringe Breite sorgt dafür, dass dieses Smartphone sehr gut in einer Hand liegt. Dank dem länglichen Format seht ihr trotzdem einiges an Content – ein guter Kompromiss!
An der rechten Kante befinden sich die Lautstärkeregelung, ein Fingerabdrucksensor, ein Standby-Knopf sowie eine weitere Taste, die rein für die Kamera zuständig ist – inklusive Fokussierung beim halben Durchdrücken. Die Rückseite beherbergt die Logos als auch ein Kamera-Array mit drei Linsen und zwei Blitzen. So wie bei den allermeisten Smartphones im Jahre 2019 steht auch hier das Kameramodul ganz leicht hervor. Negativ fällt dies allerdings nicht auf, einerseits hat man sich schon daran gewöhnt und andererseits liegt das Xperia 5 richtig gut in einer Hand!
In der Praxis: Ungewöhnlich, aber gut
Nach der unkomplizierten Einrichtung seid ihr schon bereit für das Device. Ihr könnt wahlweise noch Extra-Apps herunterladen, Sony-Dienste sowie weitere Anpassungen verwenden. Nach dem Berühren des seitlich angebrachten Fingerabdrucksensors entsperrt sich das Sony Xperia 5 blitzschnell. Sowohl bei der Alltagsnutzung als auch beim intensiven Mediengenuss präsentiert sich das Smartphone als äußerst kompetenter Begleiter. Rasch fällt auf, dass der Bildschirm seine Sache äußerst gut macht und Farben knackig wiedergibt. Die Nutzung ist flüssig, alles passiert schnell und macht Freude!
Das Android 9-Erlebnis ermöglicht es, gewisse Aufgaben in Windeseile zu erledigen und steht euch in keinem Fall im Weg. Auch die Hardware gehört dazu, und da hat sich Sony nicht lumpen lassen. Bei Geekbench 5 muss sich das Xperia 5 (742 singlecore, 2634 multicore) nur den Samsung-Flaggschiffen geschlagen geben, und 5.098 Punkte beim 3D Mark Sling Shot Extreme-Benchmark sind eine starke Ansage. Mehr noch als diese Power werden aber kluge Finessen in der Praxis gebraucht, da empfiehlt es sich, erneut auf den Extra-Shutter-Button beim Xperia 5 hinzuweisen. Doch wie schlägt sich die Sony-Lösung?
Die Kameras: Solide Oberklasse
Das Dreifach-Kamera-System wartet mit drei Sensoren auf, die jeweils mit 12 Megapixeln auflösen. Ein Superweitwinkel-Objektiv ist mit von der Partie, und die anderen beiden ermöglichen euch einen zweifach optischen Zoom. Immerhin wird das Xperia 5 von Sony hergestellt, daher gibt es auch die typischen AR-Spielereien. Die Fotos vom Smartphone sind bei guter Beleuchtung einwandfrei, und selbst bei schwacher Beleuchtung werden die Ergebnisse mehr als bloß brauchbar. Was die Farben angeht, da ist die Sony-Software wie üblich ein wenig übermotiviert.
Knalliges Rot wird leicht verfärbt, und Gesichter werden standardmäßig eher weich gezeichnet. Doch dank einem Pro-Modus dürft ihr über so einige Einstellungen verfügen, um so viel wie nur möglich aus dem Exmor RS-Sensor herauszuholen. Auch bei Videos strahlt das Xperia 5 förmlich, hier lassen die Stabilisatoren des Smartphones ihre Muskeln spielen. Mehr Spaß als die Aufnahmen macht aber sicherlich der Genuss der Medien, und da kann das Display so richtig glänzen. Dieses ist auch der Hauptpunkt für beziehungsweise gegen dieses Gerät.
Weitere Eindrücke vom Sony Xperia 5
Der Elefant im Raum ist zweifelsohne der Bildschirm im 21:9-Format. Während er für Medien ideal geeignet ist und viel Platz bietet, muss man bei der regulären Nutzung etwa in Google Chrome ein wenig umdenken. Text bricht öfters um, und manche Apps (etwa Pac-Man 256) funktionieren nur eingeschränkt. Für die Produktivität dürft ihr einen steten Split-Screen einstellen, um eine App über der anderen zu verwenden. Gleichzeitig ist das Display von einem tippbaren Rand umgeben, dessen Nutzung euch in einem eigenen Tutorial nähergebracht wird. Ob diese Ingenieurskunst wirklich notwendig war beziehungsweise ein Problem löst?
Jedenfalls kam es bei mir im Testzeitraum vor, dass ich das Side Sense getaufte Feature des Öfteren unabsichtlich aktivierte. Vielleicht kommen andere NutzerInnen besser damit klar, ich habe es in den Einstellungen schließlich abgestellt. Der verbaute Helligkeitssensor ist nicht für seine Finesse bekannt. Sehr stufenartig und teils abrupt passt er die Bildschirmhelligkeit an – funktionell, aber gewöhnungsbedürftig. Was euch im Alltag kaum auffallen wird: Bei intensiver Spielenutzung oder Benchmark-Folter entwickelt sich rasch hohe Wärme neben dem Kameramodul. So viel Technologie auf kleinem Raum fordert nun mal seinen Tribut!
Die Technik des Smartphones
Das HDR-fähige 6,1 Zoll große OLED-Display wird von einem Qualcomm Snapdragon 855-Prozessor befeuert. Der Bildschirm löst mit 2520 x 1080 PIxeln auf, und er kann den DCI-P3 zu 100 % abdecken. Diesem Screen stehen 6 GB Arbeitsspeicher zur Seite, und 128 GB UFS-Speicher stehen zu eurer Verfügung. Bis zu 512 GB Speicher können erweitert werden, falls ihr die Dual-SIM-Funktion nicht verwendet. Der Akku fasst 3140 mAh, und das Sony Xperia 5 ist nach IP65/68 spritzwasser- und staubgeschützt.
Die typischen Sensoren (WLAN, Bluetooth 5.0, NFC) sind verbaut und tun ihren Dienst nach Vorschrift. So richtig auffällig sind jedoch die Stereo-Lautsprecher, die dank Dolby Atmos-Unterstützung das Beste aus dem dünnen Chassis holen. Sony hat übrigens auch in diesem Smartphone das Dynamic Vibration System inkludiert, das Bässe durch Vibration zu ergänzen versucht. Dieser Hardware-Poker geht in meinen Augen nicht wirklich auf, glücklicherweise ist es aber kein Problem, die Stärke der Vibration anzupassen oder zu deaktivieren.
Xperia 5: Smartphone der Marke „typisch Sony“
Sony-Geräte lassen sich stets in wenigen Worten zusammenfassen: Knackige Hardware gepaart mit spannenden Ideen. So auch das Xperia 5: Dieses Displayformat ist definitiv etwas, worüber man spricht. Dank der hohen Qualität des Screens sehen Medien und Spiele aller Art wirklich gut aus. Nicht nur dies, auch die Lautsprecher tun einen für diese Abmessungen überraschend guten Dienst. Warum dann aber Features wie Dynamic Vibration System, Side Sense und der AR 3D-Creator im selben Smartphone stecken, das ansonsten ein Hingucker ist und sich durchgehend flüssig steuert? Das wird mir noch länger ein Rätsel bleiben.
Für 799 Euro bekommt ihr mit diesem Smartphone (zur Sony-Website) einen äußerst kompetenten Begleiter. Die Kameras gehören zur Oberklasse, der Prozessor spielt in der Android-Welt ganz oben mit und das Gerät liegt dank der schmalen Abmessung hervorragend in einer Hand. Ein Update auf Android 10 wird demnächst ausgerollt, und bis auf ein paar nicht unbedingt notwendige Gimmicks leistet sich dieses Smartphone keinen Schnitzer. Wenn ihr einen guten, farbigen Allrounder für den Alltag sucht und Wert auf Haptik legt, ein OLED-Bildschirm ein Muss ist und ihr hohe Leistung wollt: Das Sony Xperia 5 enttäuscht euch nicht, egal, wie eure Anforderungen aussehen!