Spacebase Startopia-Beta: Preview Part II
Spacebase Startopia – das neue Spiel der Dungeons-Entwickler Realmforge – erscheint am 23. Oktober 2020 für Mac OS, Linux- und Windows-PC. Weiters sind Veröffentlichungen im 3. Quartal 2020 für die Nintendo Switch, die Playstation 4 und die Xbox One geplant.
Wir haben die Beta-Version am PC getestet und konnten euch im ersten Part bereits einen Einblick in das grundlegende Thema der Weltraumsimulation geben. In diesem finalen Teil der Vorschau soll es nun mehr um die spielerischen Details gehen. Wie wirkt sich das Charakterdesign auf das Spielverhalten aus? Welche Szenarien gibt es und wie lange halten die einen hartgesottenen Strategen bei Laune? Das und noch einiges mehr erfahrt ihr im folgenden Beitrag.
Ehrlich gesagt, zuallererst fand ich die Präsentation von Spacebase Startopia mit seinem Comic-Look sehr gewöhnungsbedürftig. Nicht nur was seine Charaktere betrifft, sondern auch der Dudel-Soundtrack, der Menüaufbau, sowie die gesamte Farbwahl. All das wirkte für mich wie komplett aus der Zeit gefallen. So nach dem Motto “Die frühen Nuller-Jahre wollen ihren Jamba-Frosch wiederhaben”. Mit dem Eintauchen in das Tutorial und später in die ersten Kampagnen-Missionen kam dann aber die Erleuchtung. Entwickler Realmforge hat sich beim gesamten Design dieses Spiels etwas gedacht.
Alle Modelle – seien es die wirklich sehr unterschiedlich geformten Alienrassen, als auch die verschiedenen Gebäude – wirken wirklich gut durchdacht und sind mit viel Liebe erschaffen worden. Man merkt, ein Fokus im Design lag darauf, wirklich jedem Typus seinen individuelle Stil zu verpassen. So ist jede außerirdische Spezies auf den ersten Blick anhand ihrer Farbgebung und dem Körperbau erkennbar. Das gleiche gilt übrigens auch für alle Maschinen. So sind etwa alle instandhaltenden Konstruktionen wie die Recycling-Anlage in orangem Ton gehalten.
Das mag zwar auf den ersten Blick wie eine harmlose Design-Entscheidung wirken, hilft aber bei der Navigation innerhalb eines Gefechts unheimlich. Gerade wenn man schon etwas länger an einer Mission sitzt und es vor lauter wuselnden Bewohnern an Deck schon einmal sehr unübersichtlich werden kann. Auflockerung verspricht auch die sehr auf Humor getrimmte Stimmung des Games. Auch wenn die wie gesagt nervtötende KI-Stimme – die an einen ganz bestimmten Suchmaschinen-Übersetzer erinnert – nichts dazu beiträgt, bringen mich so kleine Details wie die Herzchenunterhosen (siehe Abbildung unten) doch öfters ins Schmunzeln.
Das geht auch so weit, dass man sich ein sogenanntes Katzen-Kaffee auf sein Deck stellen kann. Dort werden aber keine flauschigen Vierbeiner zu Röstungen verarbeitet. Vielmehr dienen sie den Aliens als Kuschel-Partner, während diese gemütlich zusammensitzen. Für mich als 4-Pfoten-Aktivist ist das natürlich ein gern gesehenes Feature. Und wo wir schon bei den Katzen-Kaffees sind: die erfüllen so nebenbei auch noch eine ganz wichtige Funktion. Die Bedürfnisse der Aliens zu befriedigen.
Ich habe es im ersten Part der Vorschau ja schon angedeutet. In Spacebase Startopia ist das Erfüllen der Alien-Bedürnisse das A und O. Da Alpha und das Omega. Im Prinzip ist es das einzige Missionsziel das ihr habt. Und das reicht auch vollkommen aus. Denn alle unterschiedlichen Spezies zufrieden zu stellen – und das nicht nur für den Moment sondern auf Dauer – ist schwerer als es klingt.
Diese setzen sich nämlich nicht nur aus dem Bedürfnis nach Nahrung und frischen Getränken zusammen. Daneben wollen die Bugs, Leviathane und Co. auch unterhalten werden. Sie wollen ein schönes Umfeld inklusive sauberer Luft und gereinigten Decks natürlich. Also bauen wir neben den Kojen zum Schlafen, Essen und Trinken auch weitere Einrichtungen wie Duschen, Schoko-Automaten, Luftfilter, Mülltonnen und eine Space-Disco für den Fun-Faktor. Außerdem gibt es auf einem Deck die Möglichkeit spezielle Biotope zu errichten, wo sich die Aliens an ihre Heimatwelten erinnert fühlen.
Das alles geht natürlich nur mit Energie, die gleichzeitig die wichtigste Ressource im Spiel darstellt. Um alle Einrichtungen mit ebenjener zu versorgen brauchen wir einen Generator. Diesen korrekt zu platzien ist leider – genauso wie die angesprochenen Menüs und ganz anders als die tollen Modelle – alles andere als benutzerfreundlich. Man muss diesen schon genau an der richtigen Stelle platzieren, damit alle umliegenden Gerätschaften mit dem nötigen Strom ausgestattet werden. Mit einer Anzeige des Energie-Radius während man die Maschine platziert wäre das auf jeden Fall schon mal leichter gewesen.
Da fuchst man sich aber rein und irgendwann hat man den Dreh auch raus. Gerade rechtzeitig wenn dann die gefürchteten Ereignisse wie der Ausbruch von Infektionskrankheiten in der Station auf den Plan treten. Gerade wo es angefangen hat so gut zu laufen. In meinem Garten Eden waren doch alle so glücklich.
Nein im Ernst. Diverse Einstellungen, wie eben die Chance auf Verbreitung eines Virus treffen zu können, geben dem Game noch einmal einen ganz eigenen Spin. Eventuell wird dadurch der Wiederspielwert enorm erhöht. Allerdings bleibt noch abzuwarten, wie sich diese Ereignisse im tatsächlichen Spiel dann präsentieren. Ich kenne zumindest aus vergleichbaren Titeln, dass solche Events einen Spieler mit Fortdauer einer Partie eher frustrieren als motivieren.
Gerade im Late-Game wird es eben dann darauf ankommen, wie sehr und wie lange Spacebase Startopia es schafft, die hartgesottene Spielerschaft bei Laune zu halten. Wird das allein durch die bisher vorgestellten Inhalte gelingen? Oder zaubert Realmforge noch ein paar bisher nicht gezeigte Gameplay-Features aus dem Ärmel? Und wie dominant werden die noch nicht präsentierten Kämpfe im Vergleich zum Rest des Spiels. Strategie- sowie Simulations-fans dürfen auf alle Fälle gespannt sein, was denn der 23. Oktober 2020 mit sich bringen wird.