Teufel und Raumfeld auf der IFA: Wenn guter Klang modular wird
Eigentlich wollte ich diesen Messe-Bericht mit dem Titel „Auf der IFA ist der Teufel los“ versehen. Dann fiel mir aber ein, dass diese, und gefühlt 40 weitere Wortspielereien mit der SatanistIn unter den Hi-Fi-HerstellerInnen sicher jede einzelne deutsche JournalistIn zumindest schon einmal verwendet hat. Daher nun meine ganz nüchterne Betrachtung unseres Messebesuches bei Teufel.
Anreise im Zick-Zack
Nüchtern trifft’s genau, denn schon die Anreise zur Halle 1 gestaltete sich sehr ernüchternd. Irgendwo zwischen Halle 3.1 und 4.2b beschlich mich schon das Gefühl, dass wir uns in Schlangenlinien unserem Ziel näherten. Als wir dann endlich mit 5 Minuten Verspätung (sorry, lieber Teufel) am Thunder-Truck ankamen, wurden wir schon freudig erwartet.
frühmorgendliche Ruhestörung
Irgendwann, zum Ende der Messe, werden wird die einfach aus der Halle rausblasen
Wenn ich jetzt um 10 Uhr morgens etwas nicht ausstehen kann, dann ist es lauter, dröhnender Lärm! Entsprechend ehrfürchtig näherte ich mit dem 7.000 Watt Bass-Monster, einem ausgemusterten Bundesweer-Truck, der zu Promo-Zwecken schwarz lackiert und mit Boxen vollgestopft wurde. Zu meiner Erleichterung wurde dieser nicht zur akustischen Macht-Demonstration missbraucht. Selbst als plötzlich vom Nachbarstand das laute Aufröhren eines Harley-Davidson-Motors erklang, quittierte man das bei Teufel gelassen: „Irgendwann, zum Ende der Messe, werden wird die einfach aus der Halle rausblasen“ gab man sich siegessicher schmunzelnd.
Was gab‘s Neues?
Doch nun zur eigentlichen Produkt-Präsentation: Teufel versteht sich als Hi-Fi-Anbieter mit einfachen, leistbaren und trotzdem potenten Lösungen. Das reicht von Bluetooth-Speakern wie den Teufel Bamster Pro hin zu Kopfhörern und ganzen Heimkino-Anlagen. Der Fokus liegt dabei immer auf solider Verarbeitung, akustischer Qualität und einfacher Bedienung.
Klar, es gibt auch Standboxen, die das 10-fache der Teufel-Ultima 40 Surround-Lautsprecher kosten. Nach oben hin ist dem Thema “Serious Hi-Fi” keine Grenze gesetzt. Dafür sind die Boxen von Teufel einfach zu bedienen und mit komfortablen, technischen Schnittstellen ausgestattet. USB? Kein Problem, Bluetooth? Check! Auch klassische Cinch- und Bananenstecker bieten die modularen 7.1 Boxen, bestehend aus Center-, Regal- und Standlautsprechern, sowie einem Subwoofer serienmäßig. Einzigartig ist die Ansteuerbarkeit über HDMI – das haben wir so bisher noch bei keiner anderen Standbox gesehen. Jedes HDMI 1.4-fähige Gerät mit ARC kann somit als Quelle für Teufel-Standboxen verwendet werden.
von Teufel zu Raumfeld
Wenn Teufel die Hölle ist, kann man sich Raumfeld wie den Himmel vorstellen
Doch mein persönliches Highlight fand ich unweit des Monster-Trucks auf dem Raumfeld-Stand. Wenn Teufel die Hölle ist, kann man sich Raumfeld wie den Himmel vorstellen. Alles in schlichtem Weiß gehalten, hell, freundlich und einladend.
Raumfeld ist die Wireless-Marke von Teufel. Alle Komponenten der Raumfeld-Reihe werden über W-Lan angesteuert, und benötigen lediglich Strom-Zufuhr. Damit lassen sich auch im Handumdrehen Multiroom-Soundlösungen zaubern. Zusammen mit dem Start-up Senic und deren magnetischem Regler-Knopf NUIMO präsentierte sich das Raumfeld Speaker-Array als all-in-one Lösung für audiophile Technikmuffel.
Google Cast for Audio
Den eigentlichen Clou hinter dem modular erweiterbaren Multiroom-Konzept wurde uns aber nur hinter vorgehaltener Hand erzählt: Alle Raumfeld-Produkte, die jünger als 3 Jahre sind, werden noch dieses Jahr mit Google Cast for Audio ausgestattet. Damit ist keine zentrale App mehr nötig, um Musik an die Boxen zu streamen, sondern man verwendet einfach die Streaming-App seines Vertrauens. Spotify wird beispielsweise gleich von Beginn das Streamen auf Google Cast-fähige Komponenten unterstützen.
Wir finden, dass Teufel da einen sehr mutigen, aber coolen Schritt gewagt hat. Nämlich weg von der eigenen App und damit dem Bezug zur eigenen Marke, hin zu einem modularen, offenen und individuellen Hör-Erlebnis. Wir können es kaum erwarten, bis uns Raumfeld mit entsprechenden Testmustern ausstattet, denn das muss man gehört und erlebt haben, um es wertschätzen zu können. Ich für meinen Teil schrecke beim Heinklang-Erlebnis immer wieder vor langen Kabeln und schwierigen Konfigurationen zurück. Damit könnte ich mir aber vorstellen tatsächlich wieder mehr Musik zu hören.