Traumberuf Game Designer?
Es gibt sicher einige unter euch, die sich schon einmal gefragt haben, wie es wäre, an einem der großen Titel wie Horizon Zero Dawn oder Assassins Creed mitzuarbeiten. Dinge, die euch nicht gefallen, zu ändern und nach euren Wünschen zu gestalten. Doch wie wird man eigentlich Game Designer und was arbeiten sie wirklich? Ist es tatsächlich traumhaft, in der Games-Branche tätig zu sein?
Was machen Game Designer?
Gern wird von Universitäten der Titel Game Designer als Überbegriff für den Studiengang verwendet. Allerdings sind Game Designer nur ein Teil des Ganzen. Sie erschaffen die Regeln und Strukturen eines Spiels und schreiben sie in einem Game-Design-Dokument nieder, sodass alle, die an diesem Titel arbeiten, wissen, was die Vision ist und worauf hingearbeitet wird. Game Designer kann man dementsprechend mit DrehbuchautorInnen für einen Film gleichstellen.
In der Spielindustrie gibt es jedoch zahlreiche Berufe. So kann man sich im Rahmen eines Game-Design-Studiums auch zu 3-D-, Texture-, Technical- oder Concept-Artists sowie zu AnimatorInnen oder ProgrammiererInnen ausbilden lassen. Ihr seht also, es gibt genügend Möglichkeiten, euer Talent einfließen zu lassen.
Quelle: 3D Model Sora, Kingdom Hearts und Concept Art Ifrit, Final Fantasy Square Enix.
Wie wird man Game Designer?
Hier gibt es viele Möglichkeiten. Ihr könnt erst einmal einen anderen Beruf erlernen und später mit Erfahrung als QuereinsteigerIn in die Branche wechseln. Oder aber ihr studiert Game Design und steigt direkt nach dem Studium in euren Traumberuf ein. Da Fachkräfte immer noch Mangelware sind, wäre dies wohl die bessere Variante, da ihr im Studium schon die Zusammenhänge erlernt. In dieser Branche ist es zudem wichtig zusammenzuarbeiten. Es reicht also nicht aus, wenn ihr euch nur in eurem Bereich auskennt.
Mittlerweile gibt es viele Spieleakademien, die entsprechende Kurse anbieten. Die größten Institutionen sind:
- SAE Institute (Berlin, Bochum, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, München, Stuttgart) (de.sae.edu)
- Mediadesign Hochschule (Berlin, Düsseldorf, München) (www.mediadesign.de)
- Games Academy (Berlin, Frankfurt) (www.gamesacademy.de)
Welche der Akademien am besten für euch sind, müsst ihr allerdings selbst in Erfahrung bringen. Jede bietet ein anderes Kursangebot, und je nachdem, in welche Richtung ihr gehen wollt, kann eine bestimmte Akademie für euch passen oder eben auch nicht. Jede dieser Institutionen bietet immer einen Tag der offenen Tür, an dem ihr euch einen ersten Eindruck machen könnt.
Ganz günstig wird ein Studium allerdings nicht. Da es sich um private Akademien handelt, müsst ihr ordentlich in die Tasche greifen. Allerdings bieten auch viele ein Darlehen für das Studium an, das ihr einfach später wieder an die Akademie zurückzahlt.
Quelle: 3D Model Square Enix, Animation Maya, Level Concept und Karte 2K.
Traumberuf Game Designer?
Zuletzt möchte ich auf den Alltag von Game Designern eingehen. Die Illusion, dass Game Designer stets jede Menge Spaß haben, den ganzen Tag spielen und eigentlich nur an etwas arbeiten, das cool ist, kann ich euch vorweg gleich nehmen.
- Die Spielprojekte sucht ihr in der Regel nicht aus, sie werden euch vorgegeben. Nur weil ihr Lust habt, den nächsten AAA-Shooter zu gestalten, heißt das nicht, dass ihr das auch werdet. So arbeitet ihr oft an Projekten, an denen ihr vielleicht nicht unbedingt arbeiten wollt.
- Ihr habt den ganzen Tag Spaß, weil ihr eigentlich nur spielt. Nein, habt ihr nicht! Ihr werdet harte Deadlines (Milestones) haben, ihr werdet unbezahlte Überstunden leisten und am Wochenende arbeiten, um diese irgendwie halten zu können. Und wenn ihr das Level zum zweihundertsten Mal an derselben Stelle testen dürft, lässt auch da die Begeisterung irgendwann nach.
- Standorte gibt es überall. Das ist ein sehr wichtiger Punkt, mit dem ihr euch im Vorhinein beschäftigen solltet. Die Branche ist hart, und ihr werdet nicht immer eine neue Stelle in eurem Nachbarort finden. Findet euch damit ab, dass ihr oft umziehen müsst, und zwar nicht unbedingt in die nächstgelegene Stadt. Ihr werdet da sein, wo ihr gebraucht werdet. Wenn ihr mehr Berufserfahrung besitzt, habt ihr bessere Chancen, an einem Ort zu bleiben. Glück habt ihr, wenn ihr in einer Metropole wie London wohnt, denn dort gibt es unzählige Studios, für die ihr arbeiten könnt. Allerdings ist da auch die Konkurrenz sehr groß.
- Jobsicherheit! Ein wirklich wichtiges Thema, gerade in der heutigen Zeit. Die Branche ist bekannt dafür, unbeständig zu sein. Ist das Studio, für das ihr arbeitet, heute noch richtig groß, kann es morgen vor dem Aus stehen – wie es unter anderem bei Sproing der Fall war, und das ist nur ein Beispiel von vielen. Die Publisher verfügen über das Geld, und wenn sie das Projekt nicht mehr unterstützen wollen, verliert das Studio einen großen Teil seiner finanziellen Ressourcen. Für viele heißt dies meist, dass sie sich nach einem neuen Job umsehen können. Unbeständigkeit wird auch Teil eures Berufslebens sein.
Die vier Punkte sind wohl die wichtigsten, mit denen sich alle auseinandersetzen sollten, die mit dieser Branche liebäugeln. Es ist wichtig, dass ihr damit umgehen könnt, sonst werdet ihr nicht viel Freude am Game Design haben. Dennoch möchte ich euch auch mitgeben, dass es eine Branche ist, in der ihr großartige Menschen treffen werdet. Ihr werdet viel erleben, mit jedem Projekt wachsen und vielleicht auch eure Liebe zu kleineren Projekten wie Apps entdecken. Es muss nicht immer ein großer AAA-Titel sein, um herausfordernd zu sein. Ich jedenfalls hatte viel Spaß in der Branche, auch wenn es einige harte Zeiten gab. Wenn ihr Vergnügen an Spielen und Herausforderungen habt, dann solltet ihr euer Glück auf jeden Fall versuchen! Wenn ihr auf der Suche nach Jobs in der Gamesbranche seid, solltet ihr aktuelle Jobseiten wie zum Beispiel Jooble fleißig durchsuchen.