Twilight Zone als Komödie: The Darkside Detective im Test

von Marianne Kräuter 20.03.2020

Für manche Jobs muss man eine gesunde Portion Humor mitbringen. Dazu gehört auch der Beruf von Francis McQueen in The Darkside Detective. Als Leiter der nur zwei Kopf starken „Darkside Division“ der Polizei in Twin Lakes, ist es an ihm, sämtliche übernatürlichen Verbrechen der Stadt aufzuklären. Dabei schlägt er sich unter anderem mit Portalen in fremde Dimensionen, einer von Geistern heimgesuchten Bücherei oder der lokalen Zombieapokalypse herum. Und als wäre das noch nicht herausfordernd genug, ist McQueens arbeitsfauler Kollege Chief Scully auch keine große Hilfe.

Einfaches Pointi-Klicki

Spielerisch präsentiert sich The Darkside Detective als simples Point-&-Click Adventure, dessen sechs Fälle (plus drei Bonuskapitel) etwa 3-4 Stunden lang unterhalten. Somit lässt sich jeder Fall bequem auf einen Sitz durchspielen. Als guter Detektiv erkundet man mit Mauscursor den Tatort, befragt andere Charaktere und sammelt in genretypischer Manier alles ein, was nicht niet- und nagelfest ist. Das geht aufgrund der begrenzten Schauplätze und des kleinen Inventars recht flüssig von der Hand. Nur auf die hin und wieder auftauchenden altbackenen Rätseltypen im Minispielformat hätte ich gut verzichten können. In diesen Momenten verkommt das Spiel dann zu Beschäftigungstherapie á la „Drehe die Rohrstücke, um die Leitung von A nach B zu führen.“ oder „Verbinde die bunten Punkte miteinander, ohne dass sich Linien kreuzen.“ Schade, dass man diese Passagen nicht überspringen kann.

Humor-Potpourri

Aber gut, man spielt The Darkside Detective sowieso nicht aufgrund eines innovativen Spielprinzips oder kniffliger Rätsel, sondern für dessen hohe Gag-Dichte! Bei der erstaunlichen Bandbreite an Witzen dürfte wohl für jedeN etwas dabei sein: Schlechte Wortspiele wechseln mit trockenem Sarkasmus, worauf wiederum parodierte popkulturelle Anspielungen folgen. Und etwas kindisch-dämlich darf es manchmal auch werden. Wer besonders viel zu lachen haben will, sollte allerdings gute Englischkenntnisse und ein fundiertes Allgemeinwissen in Sachen Popkultur mitbringen.

Gut gefallen hat mir auch die visuelle Gestaltung des Spiels. Den grobkörnigen Pixellook hatte ja bereits ein Jahr zuvor The Dark Door wieder salonfähig gemacht und auch in The Darkside Detective überzeugt die simple Präsentation, trotz der es auf jedem Bildschirm einiges zu entdecken gibt. Charaktere mögen zwar nur aus ein paar bunten Flecken bestehen, bleiben jedoch durch ihre prägnanten Eigenheiten und lustigen Dialoge gut in Erinnerung. Darüber hinaus sind die einzelnen Geschichten rund um die „Darkside Division“ allesamt nett erzählt und konnten mich mit der ein oder anderen Idee angenehm überraschen. Dass Nebenrollen in unterschiedlichen Fällen immer wieder mal unerwartet auftauchen, ist zusätzlich charmant.

Detective McQueen in a tram full of ghosts

(c) Spooky Doorway

Wer zuletzt lacht...

Alles in allem ist The Darkside Detective ein recht simples, kurzes Spiel, das man viel weniger für sein Gameplay als die lieben Geschichten und nicht enden wollenden Witze in die Hand nimmt. Und Lachen kann man bekanntlich nie zu viel.

Wertung: 7.1 Pixel

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