Ubongo im Test
Hatte man im akustischen Brett- und Kartenspiel-Dschungel früher hauptsächlich “Uno!”, “Bingo!” oder vereinzelt “Mau-mau” vernehmen können, erschallte vor einigen Jahren ein neuer Ruf, der sich in Windeseile verbreitete: “Ubongo!”. Lest weiter, wenn ihr diesen Erfolgstitel mit mir näher erforschen wollt.
Fakten
Alter: ab 8
SpielerInnenanzahl: 1 – 4
Dauer: ca. 25 Minuten
Inhalt: 36 Legetafeln (mit 432 Aufgaben), 4×12 Legeteile, 1 Würfel, 1 Sanduhr, 1 Stoffbeutel, 58 Edelsteine, 1 Rundenleiste, 1 Spielanleitung, 1 App-Beiblatt
In drei Minuten wird gespielt
Die Regeln zu Ubongo sind schnell erklärt: JedeR erhält zwölf unterschiedliche Legeteile sowie für jede Runde eine neue Legetafel. Es wird gewürfelt und die Sanduhr umgedreht. Das Würfelsymbol gibt vor, mit welchen Teilen das Feld auf der Tafel ausgefüllt werden muss. Alle versuchen nun gleichzeitig die eigene Tafel so schnell wie möglich mit den vorgegebenen Teilen zu belegen. Dabei darf weder ein Feld frei bleiben, noch dürfen sich Puzzleteile überlappen.
Wer als ersteR fertig wird, ruft laut „Ubongo!“ und erhält mit einem blauen Saphir und einem zufällig gezogenen Edelstein eine sehr wertvolle Belohnung. Doch auch alle anderen, die innerhalb der Sanduhrzeit fertig werden, erhalten Edelsteine. Wer nach neun Runden die wertvollsten Edelsteine gesammelt hat, gewinnt. Und das ist nicht immer die oder der Schnellste…
Jetzt mit App
Wer zu faul zum Regellesen ist kann sich für diese 2015 neuaufgelegte Version von Ubongo übrigens eine App holen, die einem das Spiel erklärt und Lösungshilfen bietet. Außerdem enthält die App einen Timer, der die Solospiel-Variante erleichtert.
Meine Meinung zu Ubongo
Mehrere Faktoren machen Ubongo seit mittlerweile einem guten Jahrzehnt zu Recht zu einem höchst erfolgreichen Spieleklassiker. Das Spiel ist wahnsinnig schnell erklärt, da die Regeln simpel sind und das einfache Puzzleprinzip den Meisten vertraut ist. Die über 400 unterschiedlichen Rätsel sorgen für einen hohen Wiederspielwert und das Wettrennen gegen die Sanduhr sowie gegen die MitspielerInnen macht Kindern wie Erwachsenen riesig Spaß. Auch wenn Ubongo ein Puzzlespiel ohne thematischen Bezug ist, wirkt das afrikanische Design ansprechend und passend. Die grafische Gestaltung ist in den 11 Jahren seit der Ersterscheinung um kein bisschen gealtert. Ich möchte auch die hervorragende Fächeraufteilung der Box hervorheben, die dafür sorgt, dass auch während eines Transports kaum etwas verrutschen kann.
Durch die zufällig gezogenen Edelsteine ist zwar ein Glücksfaktor im Spiel, doch grundsätzlich werden sich Tetris-Asse oder Leute mit gutem räumlichen Vorstellungsvermögen leichter tun als andere. Wenn also MathematikerInnen oder Puzzlebegeisterte mit Kindern am Tisch sitzen, kann es für die Kleinen schon mal frustig werden. Wer sich von Brettspielen komplexe oder abwechslungsreiche Spielmechaniken erwartet, sollte sich ebenfalls woanders umsehen, denn der Reiz von Ubongo liegt in seiner Einfachheit und dem schnellen Spaß, den es bietet.