Unravel Two (PS4) im Test: Umgarnendes Abenteuer

Nach dem ersten Teil aus dem Jahre 2015 macht sich nun Unravel Two auf, erneut unsere Herzen zu erobern. Mit einem Koop-Modus und der gewohnt klassen Grafik ausgestattet kommt das Spiel auf PC, Xbox One und PS4. Ist es euer Geld wert? Lest das Review!

Was in Unravel geschah

Wie in Stefans Testbericht erwähnt ist Unravel alles andere als ein Action-Plattformer. Ihr habt nur eine gewisse Menge Garn, die den Körper eures Protagonisten Yarny umgibt. Es gilt also, einerseits den richtigen Weg zu finden, und andererseits euch immer mit Garn zu verstärken. Ansonsten kommt ihr nicht weiter und müsst mit gebeugtem Haupt umdrehen.

So müsst ihr beispielsweise ein paar Äpfel in ein mit Wasser gefülltes Loch im Boden werfen, damit ihr es sicher überqueren könnt. Würde der kleine Yarny nämlich ins Wasser fallen, würde er sich mit Wasser vollsaugen und ertrinken. An anderer Stelle müsst ihr den Faden zwischen zwei Punkten fixieren, um so ein Trampolin oder eine Brücke zu formen.

In Unravel habt ihr dank Bildern immer wieder Erinnerungen freigeschaltet. Die Hintergrundgeschichte war bewegend und rief Mitgefühl bei den SpielerInnen, ja sogar Trauer hervor. Ein Zitat von Stefan: „Unravel ist ein bewegendes Abenteuer, das mich auf spielerischer und emotionaler Ebene berührt hat.“ Das können nicht viele Spiele von sich behaupten!

So schlägt sich der Nachfolger

Zunächst einmal: Unravel Two kam sehr überraschend. Auf der E3 2018 wurde es offiziell angekündigt und noch am selben Tag veröffentlicht! Da kommt Freude auf – und Fans auf der ganzen Welt sprangen noch während der E3 ins Abenteuer. Auch Unravel Two ist ein großteils gemütlicher Plattformer mit Hang zu Physik-Rätseln. Hier kann eure Hauptfigur schwimmen – eine Gefahr weniger!

Dieses Mal gibt es darüber hinaus die Ergänzung, dass ihr mit einem zweiten Yarny unterwegs seid. Die beiden Yarnys teilen sich ein Garn, und ihr müsst eure beiden Figuren klug einsetzen, um die Rätsel zu lösen. Die Puzzles reichen dabei von simpel bis hin zu kleinen Aufgaben, die euch schon mal am Kopf kratzen lassen. Ihr habt aber auf Wunsch immer Hinweise, die eingeblendet werden können.

Unravel Two bietet wie sein Vorgänger wunderschön gerenderte Umgebungen und einen fesselnden Soundtrack. Während ihr euch durch das Game hangelt und rätselt, wird euch bruchstückhaft die Geschichte nähergebracht. Ihr seht im Hintergrund schemenhafte Charaktere, die teils mit eurer Hilfe Dinge tun. Allerdings gibt es auch Herausforderungen für geübtere SpielerInnen – hier ist für jeden etwas dabei!

Koop-Modus oder alleine? Eure Wahl

Der zweite Teil schlägt also nicht ganz in die selbe Kerbe wie Unravel. Anstatt einen neugierigen Yarny auf Entdeckungsreise zu schicken, müsst ihr in Unravel Two eure Bewegungsfreiheit ausreizen. Die beiden Figuren ermöglichen euch höhere Sprünge und mehr Schwung. Das erfordert ein wenig Geschick und Präzision, wenn ihr alleine spielt. Auch zu zweit kann gezockt werden – einen Tastendruck später steuert eure Begleitung den zweiten Yarny.

Es gilt oft, einen Yarny als Ankerpunkt und den anderen als Geschoss zu nutzen. Da ist ein zweites Paar Hände Gold wert! Generell erwarten euch regelmäßige Gefahren in Form von Gegnern in diesem Spiel. Auch müsst ihr beispielsweise mal vor einem Waldbrand fliehen, was schon mal für Stress sorgen kann. Die sieben Hauptlevel werden von einigen kleineren, aber denkintensiveren Challenge-Levels begleitet.

Der Unterschied zwischen den beiden ist sehr klar, je nach Stage fühlt sich Unravel Two wie ein völlig anderes Game an. Ab dem ersten Kapitel „Zu neuen Ufern“ werdet ihr in den Bann von den Yarnys gezogen, und bis zum Ende fiebert ihr mit. Mir als Jump‘n‘Run-Begeisterten haben auch die Sprungeinlagen der beiden Yarnys gefallen, da mir das herkömmliche Unravel fast ein wenig zu leicht war.

Neue Tricks im alten Gewand

Nicht nur, dass ihr gleich zwei Yarnys zugleich steuert, nein – das Game hat noch mehr Neuigkeiten zu bieten. Ganz groß mit dabei ist die Bullet Time: Ihr könnt mit der R1-Taste die Welt um euch herum verlangsamen. In den Optionen dürft ihr sogar die Geschwindigkeit bestimmen. Das Langsamste sind 70 % der Spielgeschwindigkeit, oder aber ihr stellt die Zeitlupe einfach ab.

Die bereits erwähnten Hinweise können auf Wunsch aktiviert werden. Drei gibt es pro Level, wobei Hardcore-GamerInnen darauf nur im Notfall (und fluchend) zurückgreifen. Während durch die Zeitlupe manche Koordinationspassagen erleichtert werden, so weichen die Hinweise so manche Kopfnuss auf. Unter dem Strich schafft es Unravel Two so, für alle Spielgruppen etwas zu bieten!

Optische Hinweise lassen sich allernorts finden. Dass Yarny immer dünner wird, je mehr Garn er verbraucht hat, ist schon aus Teil eins bekannt. Neu ist jetzt jedoch eine Aura um Punkte, an die ihr euer Garn hängen könnt. Das sorgt für Übersicht und hilft EinsteigerInnen enorm weiter. Schon bald klettert, springt, schwimmt und schwingt ihr mit den beiden Yarnys durch die Level – bestmöglich mit menschlicher Unterstützung!