Voidrun Test (PC): Zerstörung mal anders
Der Entwickler Benjamin Soulé hat im Alleingang das Spiel Voidrun geschaffen. Was der Titel so alles kann, klären wir im Review!
Voidrun – ein Weltraumspiel, nur anders
Das Spielprinzip des Games ist eigentlich simpel erklärt. Ihr müsst Planeten zerstören, und dabei ist euch das Nichts behilflich. Eure Feinde besiegt ihr, indem ihr sie mit euren Orbs einkreist. Davon habt ihr allerdings nicht unendlich viele – wenn ihr sie fallen lasst, müsst ihr sie anschließend auch wieder einsammeln. Dies erledigt ihr durch Vorbeifliegen und gleichzeitigem Fokussieren. Dadurch baut sich eine Art Kraftfeld um euren Weltraumflitzer auf, das solche Kugeln anzieht und wieder in euer Inventar überträgt.
Könnt ihr mit den Orbs einen Kreis zeichnen, zerstört ihr alles, was sich darin befindet. Natürlich müsst ihr in Voidrun aufpassen, dass euch die Gegner zuvor nicht berühren oder abschießen. Das würde euch ein wertvolles Leben kosten! Der Arcade-Spaß ist anfangs ein wenig sperrig und kostet euch ein bisschen Zeit – so wie auch bei anderen Retro-Games. Die Lernkurve fängt nämlich steil an, und wenn ihr den Bogen erst mal raus habt, sind die Herausforderungen zwar noch immer herausfordernd, scheinen aber nicht mehr gänzlich unmöglich zu sein. So sieht das Ganze aus:
Was es alles zu tun gibt
Voidrun bietet drei Modi an. Diese bestehen aus Arcade-Modus, Classic-Modus und dem Adventure-Modus, doch alles der Reihe nach: Zu Beginn des Arcade-Modus bekommt ihr vier Vorteile für euer Schiff spendiert, beispielsweise ein erweiterter Fokus-Radius, die Möglichkeit, Steine zu zerstören oder etwa erhöhte Geschwindigkeit. In der Arcade warten dann Feindeswellen auf euch, die ihr Unwesen treiben. Eure Aufgabe? So lange wie möglich am Leben zu bleiben!
Der Classic-Modus bietet euch vier Planeten zur Zerstörung an, und ihr bekommt ebenso wieder vier Vorteile zum Start. Schafft ihr einen Planeten, nimmt das Nichts einen Vorteil von euch – so steigt die Schwierigkeit mit Fortschritt weiter an. Das Trio wird vom Adventure-Modus komplettiert. Hier findet ihr so etwas wie einen Plot vor, der euch von einem Planeten zum nächsten schickt. Mit jedem erledigten Ort erhöht sich euer Limit um zwei Orbs, die ihr dann im Kampf dringend benötigt. Im Spiel müsst ihr nämlich geschickt vorgehen, um siegreich zurückzukehren.
So spielt sich Voidrun
Ihr werdet also an der Oberfläche eines Planeten abgesetzt und eurem Schicksal überlassen. Die kleine Map wird unendlich oft aneinandergereiht, ihr werdet also niemals ein Ende in irgendeiner Richtung vorfinden. Die Gegner so wie auch ihr können sich daher kaum verstecken und schon gar nicht flüchten. Zerstört ihr durch Einkreisen etwas Land und einen Gegner, erhaltet ihr Orb-Aufwertungen, die ihr aufsammeln solltet. So gestärkt könnt ihr euch an schnellere und größere Feinde wagen, das Prinzip ist etwa flow nicht unähnlich.
Gemeinsam mit den vorhin angesprochenen Boni (nur im Arcade- und Classic-Modus) entsteht hier ein explosiver Mix. Einerseits müsst ihr einen kühlen Kopf bewahren und die schwächsten Widersacher zuerst anvisieren, andererseits gilt es blitzschnelle Reflexe zu zeigen. Spätestens, wenn eure Gegner zu schießen beginnen, trennt sich die Spreu vom Weizen. Voidrun macht seine Sache in dieser Hinsicht sehr gut, hält euch aber absolut nicht bei der Hand. Um so motivierender und erfrischender ist es dann, wenn ihr einen fiesen Level endlich mal geschafft habt!
Pixelgetreue Retro-Action
Voidrun bedient sich nicht vieler Effekte. Der Pixelstil mag manche irritieren und die anderen erfreuen, funktional ist die Grafik allemal. Die Sounduntermalung ist soweit in Ordnung, die Hintergrundmusik peitscht euch durch die Levels. Der Game Over-Bildschirm (ihr werdet ihn oft sehen) ist ebenso nett anzusehen wie blutdruckerhöhend, und die Explosionen klingen wunderbar mit den 8-Bit-Soundeffekten. Das ist Arcade pur, und das Spiel versucht, euch auf der Jagd nach einem Highscore nicht im Weg zu stehen.
Auch der Rand eurer Fokus-Fähigkeit wird pixelgenau in einem Radius angezeigt. In Voidrun werden darüber hinaus nur vier Farben verwendet. Das sorgt für einen ganz eigenen Stil der Extraklasse, und gemeinsam mit dem Pixel-Look finde ich den Titel sehr ansprechend. Das erinnert irgendwo an Hyper Light Drifter – nicht das Schlimmste, was einem Spiel passieren kann! Die Steuerung ist äußerst exakt, und egal, ob ihr mit einem Gamepad oder der Tastatur spielt, alles funktioniert, wie es soll. Allzumeist sitzt das Problem beim Game einfach vor dem Computer…
Fazit zu Voidrun: Wie in alten Zeiten
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Voidrun als Arcade-Automat den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen würde. Der Schwierigkeitsgrad ist knackig, und wenn ihr nicht aufpasst, ist eure Runde schneller vorbei, als euch lieb ist! Nur langsam kommt ihr hinter das Geheimnis, wie ihr in Voidrun länger als eine Minute am Leben bleibt. Gemeinsam mit so manchen Aha-Momenten, wenn ihr etwa das Bewegungsmuster eines angriffslustigen Maskenkopfes durchschaut habt, gibt es hier viel Spaß zu haben.
Voidrun ist allerdings nicht für jeden etwas. Selbst geübte SpielerInnen werden sich eine Weile mit dem Titel beschäftigen müssen, bevor sie einen Highscore über 500 aufstellen können. Genauso ist die optische Aufmachung etwas, was die Geister scheidet: Mir persönlich gefällt sie, doch sie polarisiert gewaltig. Wenn ihr auf der Suche nach einem fordernden Titel seid, der sowohl euer Geschick als euch eure Beobachtungsgabe auf die Probe stellt, solltet ihr Voidrun (auf Steam erhältlich) anspielen!