Weaving Tides Preview (PC): Weben in einem Adventure
In Weaving Tides dürft ihr Webe-Drachen reiten. Was etwas fremd klingen mag, macht in diesem Spiel richtig Spaß! Lest mehr zum Wiener Game in diesem Preview…
Über Weaving Tides
Ihr übernehmt die Kontrolle über den jungen Tass. Er wurde von Kilim, einem Webe-Drachen, von klein an aufgezogen. Kilim nimmt seine Rolle als Vater sehr ernst und umsorgt den Jungen, wo es nur geht.Die Reise startet im kleinen Veteri, wo ihr die ersten Schritte unternehmt und die Steuerung von Weaving Tides erlernt. Schnell habt ihr die Grundmechanismen inne: Ihr schwebt durch die Gegend, und mit einem Druck auf den RT-Trigger (bei einem Xbox-Controller für PC) taucht ihr ab. So befestigt ihr das Band eures Drachens mit dem Untergrund. Das funktioniert aber nur, wenn ihr euch nicht über festem Boden befindet.
Euer Drache zieht dann ein Band hinter sich her, und mit einem erneuten Druck auf RT habt ihr dieses festgeknüpft. Dadurch ergeben sich eine Vielzahl von Möglichkeiten: Löcher im Gewebe können so in Windeseile wieder gestopft werden, Muster können von euch erstellt werden und fiese Widersacher lassen sich so am Boden festzurren. Eine Story gibt es ebenfalls in Weaving Tides, die euch bereits nach wenigen Minuten in die Welt des Spiels entlässt. Das ist auch gut so, denn es gibt eine Menge in diesem Game zu erforschen, wenn ihr von der vorgegebenen Richtung abweicht.
Ein Schatz für EntdeckerInnen
Die schön gestaltete Welt von Weaving Tides ist nicht ganz linear, an vielen Kreuzungen dürft ihr in mehrere Richtungen abbiegen. Es lohnt sich, auf Entdeckungsreise zu gehen, denn fast für jede Kleinigkeit gibt es Belohnungen. So könnt ihr etwa die Währung des Spiels sammeln und dafür Verstärkungen beim Händler erstehen. Andere Goodies wie etwa Herz-Container, die euch im Viererpack ein zusätzliches Lebens-Herz spendieren, sind ebenfalls mit von der Partie. Damit nicht genug, wer die Umwelt komplett erforscht und etwa Blumenstengel an den Boden bindet, findet auch die eine oder andere Schatztruhe.
Dabei ist die Erforschung der Welt rund um Veteri alles andere als langweilig. Durch das neuartige Gameplay müsst ihr ein wenig um die Ecke denken. Geht es an der Oberfläche nicht weiter? Kein Problem, mit gehaltener RT-Taste könnt ihr schließlich bei einem Netz abtauchen – vielleicht geht es an der Unterseite weiter! Versteckte Geheimnisse sind also manchmal nicht nur optisch versteckt, sondern ihr müsst auch noch knobeln, wie ihr dahin kommt. Weaving Tides ist hierbei erfrischend anders und setzt sich vom Rest der Adventure-Riege gelungen ab. Zu sammeln gibt es mehr als genug in diesem Game, dafür sorgt allein schon der Playgrounds-Modus.
Allfälliges über Weaving Tides
Zwei Spielmodi erwarten euch in diesem Webe-Adventure, und zwar der Abenteuermodus sowie der Playgrounds-Modus. Während ihr in der Story-Kampagne wenig überraschend die Story rund um Tass spielt, stehen euch im Spielplatz-Modus buchstäblich alle Türen offen. Sämtliche Dinge und Muster, die ihr gesammelt habt, können dort verwendet werden. Es steht euch also nichts im Wege, ein neues Kunstwerk zu weben – Vision und genügend Geduld vorausgesetzt. Seid ihr aber wie ich gelagert und weniger visuell kreativ, gibt es auch einiges für die Kampagne freizuschalten.
In Weaving Tides habt ihr auch die Möglichkeit, eure Webe-Drachen zu tauschen. Sie besitzen unterschiedliche Spezialfähigkeiten, sehr cool! Werdet ihr verwundet, könnt ihr wie in Oceanhorn die Umgebung nach Herzen durchforsten, weiters warten ausrüstbare Stickereien auf euch, die eure Eigenschaften verstärken. Um weiterzukommen, müsst ihr auch schon mal Teile eines Schlüssels finden – das fühlt sich aber niemals wie „noch eine Hol-und-Bring-Aufgabe“ an. In diesem Adventure geht alles sehr organisch von der Hand, und rasch kommt ihr in einen Flow rein. Man ist fast schon versucht, es mit der Arbeit an einem Webstuhl zu vergleichen…
Die Technik des Spiels
Optisch muss ich sagen, dass mir der Stil von Weaving Tides sehr gut gefällt. Das Team von Follow the Feathers hat hier ganze Arbeit geleistet, was die Modelle und die Farbwahl angeht. Aber auch die Animationen können sich mehr als nur sehen lassen, gerade bei zwischen 60 und 144 Frames pro Sekunde entfaltet sich so die ganze Pracht der Kunst. Akustisch gibt es einiges auf die Ohren, hier fällt der Soundtrack angenehm auf. Bei Rätselpassagen ändert sich die Untermalung geringfügig, um in den Hintergrund zu treten. Geht es aber zur Sache, wird auch die Soundstage dementsprechend actionreicher!
Bei der Steuerung mittels Xbox-Controller für PC muss ich sagen, dass es absolut keine Probleme gab. Die isometrische Perspektive sorgt gerade bei manchen Aufgaben anfänglich für kleine optische Unstimmigkeiten. Dass diese aber für so manches Rätsel aber genau so gebraucht wird, zeigt, dass sich das Team hinter Weaving Tides sehr wohl etwas dabei gedacht hat. Generell ist das Gameplay dieses Titels sehr gemütlich und sorgt für entspanntes Zocken. Es scheint, als wird uns Ende 2020 ein hervorragender Titel für PC, Mac und Nintendo Switch erwarten. Ich habe im Gefühl, dass die Switch-Version am großen TV-Bildschirm beeindruckend sein wird!
Vorzeitiges Fazit zu Weaving Tides
Das Wiener Studio Follow the Feathers hat mit Weaving Tides ein heißes Eisen im Feuer. Schon in den ersten Minuten bemerkt man, dass hier höchste Qualitätsansprüche am Werk sind. Die Story ist vielversprechend und legt ein angenehmes Tempo an den Tag. Alle Figuren haben ihre eigenen Charakterzüge, was es umso leichter macht, sich mit der Geschichte und den Protagonisten zu identifizieren. Doch dies ist alles nur Beiwerk, denn in Wahrheit hat dieser Titel etwas Grandioses zu bieten: Eine völlig neue Gameplay-Mechanik, die sich rund ums Weben dreht.
Eure Teppichdrachen weben so Gegner am Boden fest, stopfen Löcher in Windeseile und Spaß macht das Ganze auch noch! Die flüssige Framerate sorgt dafür, dass sämtliche handgezeichneten und mit Liebe gestalteten Animationen wirklich rüberkommen. Ihr könnt Weaving Tides als erste Demo auf der itch.io-Seite von Follow the Feathers laden und anspielen. Der Titel wird Ende 2020 für PC, Mac und Nintendo Switch erscheinen und hat aktuell eine Kickstarter-Kampagne laufen, um UnterstützerInnen zu suchen. Macht mit – ich habe mir schon eine Nintendo Switch-Version gesichert!