Xiaomi Redmi Note 9 Pro Test: Groß, günstig, gut
Mit dem Redmi Note 9 Pro will der Hersteller Xiaomi seine Stellung im Markt der Unter-300-Euro-Smartphones verbessern. Lest hier den Test!
Smartphones sind schon ein seltsames Pack. Man kann eines um 100 Euro bekommen, aber auch locker eines um 1400 Euro – und alle KäuferInnen sind sich einig: Ihr eigenes ist ohne Zweifel sein Geld wert. Xiaomi hat mit dem Redmi Note 9 ein heißes Eisen im Feuer, denn der Konzern verspricht ein gutes Smartphone um grade mal 230 Euro. Muss man da im Jahre 2020 wirklich noch viele Abstriche machen? Im Testbericht habe ich mich ausführlich mit dem neuesten Gerät beschäftigt und muss sagen: Auf viel verzichtet man bei dem Handy nicht. Lest hier gleich weiter…
Der erste Eindruck des Redmi Note 9 Pro
Das Xiaomi Redmi Note Pro 9 ist eine bessere Variante des Redmi Note 9, um es einmal einzuordnen. Dennoch ist das Gerät noch immer ein günstiges Smartphone – ab 230 Euro könnt ihr es erhalten! Der erste Eindruck ist einmal die wuchtige Breite des Geräts: Mit fast 77 Millimetern ist das Telefon doch ziemlich breit. Nicht nur das, dank dem LCD-Screen mit 6,67 Zoll (16,94 cm) Bildschirmdiagonale fült sich das Smartphone insgesamt sehr groß an. Die Kunststoff-Rückseite fühlt sich gut, aber auch glatt und daher ein wenig rutschig an.
Auf der Front erwartet euch ein „Dot Display“, also ein Punch Hole im Display, wo sich die Frontkamera verbirgt. Die Verarbeitung des Geräts geht total in Ordnung, und abgesehen von der werkseitig aufgebrachten Displayschutzfolie gibt es keine nervige Kante wie bei anderen Smartphones. Das Gorilla Glass 5-Display geht mit einer dezenten Stufe in das Gehäuse über, was sich bis um den Rand wölbt. Der auf der Rückseite mittig angeordnete und etwas herausstehende Kamerawürfel sorgt auch während der Bedienung für keinerlei Ablenkung – auch am Tisch liegend ist alles in Ordnung!
Die erste Inbetriebnahme
So, wie es sich im Jahre 2020 gehört, ist auch die Erstinstallation des Redmi Note 9 Pro sehr einfach und rasch vollzogen. Ganz ohne Schnörkel werdet ihr durch die Android-Einrichtung geführt, und der Fingerabdrucksensor auf der rechten Kante tut sein Tagewerk, nachdem ihr ihn in unter einer Minute eingerichtet habt. Das Smartphone läuft mit Android 10 und dem MIUI-Skin 12 – so weit, so gut! Auch die Sicherheitsupdates scheinen in Ordnung – im November 2020 war für das Gerät ein Sicherheitslevel von Oktober 2020 installiert.
Was dann auffällt, ist, dass das Redmi Note 9 Pro einige Apps vorinstalliert hat. Diese können allesamt nützlich sein, PuristInnen können sich daran aber stoßen. Neben einer Xiaomi-eigenen Galerie, Musik-, Sicherheit-, Themen- und einer Bereinigungs-App finden sich auch die Google-Pendants, wo zutreffend. Darüber hinaus gibt es Apps wie Wetter, Mi-Video, Notizen, einen Mi Browser, aber auch Mi Community. Damit nicht genug, auch Apps wie Facebook, Netflix, WPS Office, fünf Spiele wie Bubble Story und weitere Programme wie ShareMe oder Mi-Fernbedienung sind mit dabei. Die einen sagen „too much“, die anderen sagen „eh nützlich“ – und alle haben irgendwo recht.
In der Praxis
Auch, wenn man sich preislich unter 300 Euro bewegt, das Redmi Note 9 Pro enttäuscht von der Leistung her keineswegs. Die Bedienung des Smartphones läuft flüssig ab und es gibt nichts zu meckern. Apps, Spiele und Fotos werden ausreichend schnell geöffnet, da erwarten euch nur wenige Wartezeiten. Ebenso bei Spielen wie Call of Duty Mobile, Alto‘s Odyssey oder Oddmar tut das Gerät dem Spielspaß keinen Abbruch. Da versteht es sich von selbst, dass sich das Smartphone bei Alltagsaufgaben wie Kalender, Nachrichten schreiben und E-Mails fast schon langweilt.
Das Smartphone ist übrigens in den Farben Weiß, Grau und Grün erhältlich. Wer sein Gerät nicht in einer dicken Hülle versteckt, kann sich so an einem guten Akzent erfreuen! Das Gerät hält übrigens locker an die zwei Tage bei Normalnutzung durch, die Ausdauer des Redmi Note 9 Pro ist daher positiv zu erwähnen. Auf der offiziellen Website des Produkts wird zudem ein realistischer Vibrationsmotor angepriesen. An einen DualSense-Controller wie bei der PS5 (zum Test) Effekte fein und stakkatoartig – sehr gut, vor allem für diese Preisklasse!
Was sonst noch auffällt
Beim Spielen und sonstigen Verwenden wird das Redmi Note 9 Pro nicht wirklich warm. Nur, wenn ihr es bis an seine Grenzen bringt und den Spiel-Turbo (also die Optimierungen) nicht nutzt, kann es schon mal handwarm werden. Dennoch ist die Leistung für den Preis sehr gut! Die Haptik des Smartphones, also die Vibrationen, heben sich angenehm von der Konkurrenz ab. Was die Rückseite des Geräts angeht, sie ist ein kleiner Fingerabdruckmagnet – keine Sorge, nach einem kurzen Abwischen ist allerdings schon wieder alles sauber.
Der MIUI 12-Skin erweitert das Android-Erlebnis um ein paar nützliche Kniffe, beispielsweise könnt ihr Aufforderungsfelder nicht gleich weiterklicken. Erst nach 5 Sekunden oder so, in denen ihr Zeit zum Lesen habt, könnt ihr auf OK gehen, das dient der Sicherheit. Apropos: Der integrierte Fingerabdrucksensor im länglichen Standby-Button macht seine Aufgabe äußerst gut. Sehr schnell und verlässlich entsperrt er das Redmi Note 9 Pro schon dann, wenn ihr einen registrierten Finger auch nur darauf legt. Alternativ könnt ihr das Smartphone ebenso via Bluetooth-Gerät oder der von Android bekannten Gesichtserkennung entsperren lassen, ganz, wie es euch beliebt.
Die Kameras des Redmi Note 9 Pro
Auf dem Datenblatt wirkt das Kameramodul des Smartphones geradezu übermächtig. EIn 64 Megapixel-Hauptsensor, der Bilder mit 16 Megapixel schießt (Pixel-Binning sei Dank: Vier Bildpunkte werden zu einem zusammengefasst), führt die Hitliste an. Danach folgen ein Ultraweitwinkel-Objektiv mit 8 Megapixel, ein Makrosensor mit 5 Megapixel und ein Tiefensensor mit 2 Megapixel. Bevor ihr fragt – die Selfie-Cam schießt Fotos mit 16 Megapixel, allerdings ohne jedes Pixel-Binning. Natürlich könnt ihr auch eine Vielzahl von Filter anwenden, ich konzentriere mich auf die Ergebnisse ohne diese.
Grundsätzlich macht das Redmi Note 9 Pro gute Fotos, wenn ihr sie bei toller Beleuchtung schießt. Man kann aber allgemein festhalten: Je schwächer die Belichtung, umso schwächer auch die Ergebnisse. Einen Nachtmodus dürft ihr hier also nicht erwarten, sondern eher Unschärfe und Bildrauschen. Bei der Frontkamera sei euch gesagt, dass das Smartphone hier dem Standard der Einsteiger-Geräte nicht entkommt: Wenn ihr Selfies schießt, sollten eure Motive sich in der Mitte des Bildes befinden. Am Rand verzerrt der Sensor die Gesichter unnatürlich und zeigt einen sehr deutlichen Fischaugen-Effekt. Abgesehen davon machen alle Sensoren ihre Sache gut!
Die restliche Technik im Smartphone
Nachdem wir die Megapixel-Anzahl der Kameras im obigen Punkt geklärt haben, wenden wir uns nun der restlichen Ausstattung des Redmi Note 9 Pro zu. Den Anfang macht der Prozessor, ein Qualcaomm Snapdragon 720G. Dieser erreicht in Geekbench 5 im Singlecore-Bereich 570 Punkte und 1765 im Multicore-Bereich – im Compute-Bereich sind über 1240 Punkte drin. Das ist gutes Mittelfeld und für den Preis eine tolle Wahl! Der 6,67 Zoll (16,94 cm) große LCD-Screen löst mit 2340 x 1080 Bildpunkten auf, was die Schärfe dank 394 ppi maximiert. Weiters könnt ihr eine Dual-SIM-Funktion nutzen und zusätzlich mit einer microSD-Karte euren verfügbaren Speicher erweitern.
Dieser beläuft sich übrigens auf 64 oder 128 GB je nach Ausstattung, der Arbeitsspeicher bleibt mit 6 GB immer gleich. Die Abmessungen des Redmi Note 9 Pro betragen 165,75 x 76,68 x 8,8 mm bei 209 g Gewicht. Weiters gibt es NFC, einen 5020 mAh fassenden Akku – dieser ermöglicht euch 30 Watt Schnellladen – sowie einen Infrarotsender, eine 3,5 mm-Klinkenbuchse, einen UKW-Radio sowie eine USB-C-Buchse am unteren Rand. Übrigens: Eine volle Ladung dauert etwa zweieinhalb Stunden, hält aber gut zwei Tage bei Normalnutzung an. Das ist ein guter Kompromiss!
Das Fazit zum Redmi Note 9 Pro
Vielleicht machen manche den Fehler, ein Smartphone schon anhand seines Verkaufspreises vorab zu bewerten. Ja, dieses Gerät startet ab 230 Euro und ja, ein dezent kleines Handy dürft ihr mit dem Redmi Note 9 Pro nicht erwarten. Doch was macht dieses Android-Smartphone wirklich falsch? Abgesehen von einer zu erwartenden Schwäche bei Fotos in lichtschwacher Umgebung ist die Hardware gut gelungen, von der Verarbeitung bis hin zur Ausstattung. Softwareseitig ist ungewöhnlich viel vorinstalliert, das fällt auf, und einige dieser Apps lassen sich nicht manuell löschen, was verständlicherweise für ein wenig Unmut sorgen kann.
Aber abseits davon fällt mir selbst nach längerem Nachdenken kein nennenswerter Nachteil ein. Es gibt Android 10 mit einem brandaktuellen MIUI-Skin, die Dual-SIM-Fähigkeit schließt nicht die Speichererweiterung via microSD-Karte aus, der Akku hält gut und gerne auch zwei Tage durch, und die Haptik durch den Vibrationsmotor ist viel feiner als jene der Billiglösungen, welche von der Konkurrenz nach wie vor gerne verbaut werden. Alles in allem ist das Redmi Note 9 Pro ein starker Herausforderer für alle, die ein großes Smartphone suchen. Das Preis/Leistungsverhältnis spricht in diesem Fall ganz klar für dieses Gerät!
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