The First Avenger: Civil War Test (Blu-ray): „I don’t need no civil war!”

von postbrawler 29.10.2016

I don’t need no civil war! Dachte ich mir zumindest, bis ich den gleichnamigen Film aus dem Marvel-Universum gesehen hab. Was fast schon nach den Avengers 2.5 anmutet, ist in Wahrheit der dritte Teil von Captain America, hierzulande The First Avenger: Civil War genannt. Ich habe mir den Streifen bereits damals im Kino, und nun nochmals zu Hause auf Blu-ray angeschaut, und bin nach wie vor sehr angetan! Warum mich die kabbelnden Superhelden so unterhalten, lest ihr in meiner Review.

Facts:

  • Produktionsland: USA
  • Erscheinungsjahr: 2016
  • Länge: 148 Minuten
  • Altersfreigabe: FSK 12
  • Regie: Anthony und Joe Russo

The First Avenger: Civil War

Ein Scheid allein brennt nicht

Die beiden Alpha-Avengers konnten sich schon bei ihrem ersten Abenteuer nicht gerade gut leiden.

Zum Streiten braucht es immer zwei, so besagt es ein altes Sprichwort. In The First Avenger: Civil War sind die Zankhähne keine Geringeren als Captain Steve Rogers America, und Iron Man Tony Stark. Die beiden Alpha-Avengers konnten sich schon bei ihrem ersten gemeinsamen Abenteuer nicht gerade gut leiden. Aber Not schweißt bekanntlich zusammen, und Notsituationen gab es in ihrer gemeinsamen Rächer-Karriere zuhauf. Ob nun Aliens durch ein Himmelstor einfielen, nordische Götter unseren Planeten als Spielwiese benutzten, oder eine wahnsinnige Killer-AI der Menschheit ans Leder wollte. Stets waren die Marvel-Superhelden zur Stelle um mächtige Maulschellen zu verteilen.

Collateral Damage

Es zahlt sich aus den vorhergehenden Captain America-, und die beiden Avengers-Streifen gesehen zu haben

Dass es dabei auch gelegentlich zu Kollateralschäden kommt, versteht sich von selbst. So eine osteuropäische Stadt fällt nicht einfach vom Himmel ohne dabei etwaige angehende Medizinstudenten am Kopf zu treffen. Das muss jetzt nicht jeder verstehen, es zahlt sich aber definitiv aus den vorhergehenden Captain America, und die Avengers-Streifen 1 und 2 gesehen zu haben, um gleich zu wissen, worum es in Civil War geht. Die Vereinten Nationen verurteilen die teils brachialen Methoden der selbsternannten Welt-BeschützerInnen, und wollen diese durch ein Vertragswerk an staatliche Ordnungsorgane binden.

The First Avenger: Civil War

Return of the Winter Soldier

Der exzentrische Milliardär Tony Stark erkennt diesen Vertrag an. Steve Rogers hingegen widersetzt sich den Statuten, und pocht weiterhin auf sein souveränes Recht die Welt auf eigene Faust zu rächen. Noch prekärer wird die Lage, als bei der Vertragsunterzeichnung der König von Wakanda durch einen Bombenanschlag getötet wird. Hinter dem Anschlag wird der Winter Soldier vermutet, der bereits in Caps zweitem Filmauftritt für Angst und Schrecken sorgte.

Neue HeldInnen braucht das Land!

Spiderman im MCU zu wissen, ist eine Wohltat!

In Wahrheit steckt hinter dem ruchlosen sowjetischen Auftragskiller jedoch der totgeglaubte Jugendfreund von Steve, Bucky. Caps und Falcon machen sich also gegen alle Widerstände auf die Suche, um Bucky noch vor der Staatsgewalt zu finden. Just werden die verbleibenden Avengers, die sich dem Sokovia-Vertrag gebeugt haben, auf den abtrünnigen Captain angesetzt. Im Laufe dieser effektreichen Verfolgungsjagt stoßen auch noch zwei neue Mitstreiter zu den KontrahentInnen: Der Sohn des getöteten wakandischen Staatsoberhaupt in Gestalt des Black Panther, sowie eine gewisse freundliche Spinne aus der Nachbarschaft. Sony hat nämlich die Spiderman-Filmrechte gelockert, um auch am MCU-Kuchen mitnaschen zu können! Eine Wohltat den gescholtenen Leinwandhelden endlich auf Seiten des einzig wahren Marvel-Kino-Universums zu wissen!

Wie der Konflikt zwischen den rivalisierenden Avengers schlussendlich ausgeht, und was der intrigante Zemo damit zu tun hat, erfahrt ihr im Filmfachhandel eures Vertrauens.

Hulk und Thor müssen draußen bleiben

The First Avenger: Civil War ist ein MCU-Film, wie er im Buche steht. Die Charaktere sind über Jahre hinweg facettenreich und liebevoll ausstaffiert worden. Wohldosiert wird der Reigen um neue Gesichter erweitert. Figuren, wie der Hulk und Thor, müssen in Civil War die Ersatzbank drücken, bekommen aber dafür in Thor: Ragnarok wieder Screentime en-masse!

Bürger-Geplänkel

Der Civil War ist eigentlich gar kein Krieg

Die Handlung steuert geschickt auf einen furiosen Höhepunkt hin (ja, die Flughafen Szene), die dem Begriff Civil War (Bürgerkrieg) jedoch kaum gerecht werden kann. Heldengeplänkel träfe es eher, wenn die SuperheldInnen sich im Kampf noch gegenseitig Späßchen um die Ohren werfen. Den Krieg mit Tragweite behält sich das MCU für das Grande Finale, den Infinity War auf. Nichts desto trotz schafft Marvel den Spagat, die Beweggründe für die Zwistigkeiten logisch zu veranschaulichen. Tonys Motivation einerseits, und Steves andererseits bleibt nachvollziehbar. Keine der beiden Seiten wird dem Publikum als rechtmäßiger, oder moralischer Sieger präsentiert.

Phase 3 Incoming

Damit legt Civil War den Grundstein für einen ganz neuen Handlungsbogen im Cinematic-Universe von Marvel. In der sogenannten Phase 3 müssen sich die HeldInnen erst einmal wieder zusammenraufen, um dann mit vereinten Kräften den Superschurken Thanos stellen zu können. Und dann werden auch die Guardians of the Galaxy, sowie der Magier Dr. Strange die stattliche Heldentruppe schlagkräftig unterstützen.

Fazit zu The First Avenger: Civil War

Ein wenig drückt sich The First Avenger: Civil War um das Unausweichliche: Irgendwann müssen ein paar der HeldInnen auch mal das Zeitliche segnen. Bis dato sind immer noch alle Guten dem Tod irgendwie von der Schippe gesprungen (ja, ich sehe dich an, Nick Fury). Doch ein Krieg fordert Opfer, und der aufkeimende Infinity War wird sich als passabler Henker erweisen. Der Civil War hingegen ist kein wirklicher Krieg, sondern eine Nervenschlacht zwischen den starken Persönlichkeiten, die Marvel in liebevoller Kleinarbeit konstruiert hat. Trotzdem ist der Konflikt notwendig, um aus den vielen „ichs“ ein vereintes „wir“ erwachsen zu lassen. Und für diesen Brückenschlag, möge er noch so herbeigeschrieben sein, liebe ich den Film! Der Civil War ist also weder Zivil, noch ein richtiger Krieg, aber trotzdem ein sauguter Film! Und außerdem: What’s so civil about war, anyway?

Wertung: 9 Pixel

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