Attack on Titan Vol. 1-Test: Das Warten hat sich gelohnt!

von Stefan Hohenwarter 08.01.2017

Lange hat es gedauert, bis die Anime-Umsetzung von Attack on Titan auch hierzulande erschien – ob sich das Warten darauf gelohnt hat, erfahrt ihr in meinem Attack on Titan Vol. 1 Test.

Attack on Titan Vol. 1 Test

Facts

  • Genre: Action, Anime
  • Publisher: KAZÉ Anime (VIZ Media Switzerland)
  • Regie: Tetsuro Araki
  • Releasetermin: 28. Oktober 2016

Background

Die Erfolgsstory von Attack on Titan begann 2009 mit dem Japan-Release des ersten Bands von Hajime Isayama Mangas. Nach zwölf Bänden und rund 30 Millionen verkauften Exemplaren kam der erste Band rund um den hoffnungslosen Kampf der Menschheit gegen die Titanen auch zu uns. 2014 sah es so aus, als käme die Anime-Umsetzung vom Studio WIT 2015 zu uns. Aufgrund von Lizenz- und Produktionsproblemen wurde daraus leider nichts und so mussten wir bis zum Herbst 2016 warten, bis Attack on Titan Vol. 1 auch hierzulande erhältlich war. Rund ein Monat vor dem Release feierte die Attack on Titan-Realfilm-Umsetzung Kinopremiere in Österreich. Was ich davon halte, erfahrt ihr hier.

Worum geht’s?

Wir leben in einer Welt, in der eines Tages riesengroße Titanen – menschenartige und menschenfressende Monster – aufgetaucht sind. Sie haben die Menschheit fast komplett ausgelöscht – nur ein paar wenige haben es geschafft, sich hinter drei gigantischen Mauern in Sicherheit zu bringen. Seit langer Zeit leben die Menschen nun hinter diesen Schutzwällen. Im inneren Bezirk leben die EntscheidungsträgerInnen der Überlebenden. Im nächsten Ring die Kaufleute, und im äußersten die LandwirtschaftlerInnen. In eben diesem Bezirk leben auch die Teenager Eren Jäger, Mikasa Ackermann und Armin Alert. Während Armin und Mikasa ein einfaches und glückliches Leben führen, sehnt sich Eren danach, aus dem Vogelkäfig – wie von ihm das Territorium hinter den Mauern bezeichnet wird – auszubrechen.

Es gibt für ihn keinen Grund, hinter der Mauer zu bleiben, denn Titanen wurden schon seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen. Just in diesem Moment fängt der Boden zu beben an. Und schon sehen wir die Ursache dafür: Ein kolossaler Titan lugt über die schützende Mauer und reißt ein gigantisches Loch in sie. Daraufhin verschwindet er, doch der Schaden, den er angerichtet hat, verändert das Weltbild. Kleinere Titanen, die noch immer die Größe von mehrstöckigen Häusern haben, strömen durch die zerstörte Mauer und fangen an, Menschen zu fressen. Es ist ein regelrechtes Massaker, denn es gibt keine wirksamen Waffen gegen sie. Das Resultat ist, dass nahezu alle BewohnerInnen des Außenbezirks getötet werden. Als wäre das noch nicht schlimm genug, geht auch das gesamte Ackerland verloren, weshalb die verbleibenden Menschen nicht nur Territorium und einen riesigen Anteil der Bevölkerung verloren hat, es bricht nun auch die Nahrungsmittelversorgung zusammen. Gibt es noch Hoffnung für die Menschheit?

Bild und Ton

Für die Anime-Umsetzung zeichnet das Studio WIT verantwortlich, das unter anderem für Kabaneri of the Iron Fortress bekannt ist. Kurz und knapp: Das Studio hat eine grandiose Arbeit geleistet und die Zeichnungen von Mangaka Hajime Isayama regelrecht zum Leben erweckt. Doch das Bild und die Animation alleine machen keine gute Adaption aus. Alle LeserInnen des Mangas haben wohl ein bestimmtes Stimmbild der einzelnen Charaktere im Kopf und hier einen Geschmack zu treffen, der für möglichst viele Fans passt, ist eine Monsteraufgabe. Hier hat meiner Meinung nach KAZÉ tolle Arbeit geleistet. Denn alle, wirklich alle Charaktere haben richtig gute Synchronstimmen bekommen. Wenn ihr mehr darüber erfahren wollt, so habe ich für euch ein paar Sprachsamples von Eren Jäger, Mikasa Ackermann und Armin Alert. Falls euch die deutsche Sprachfassung nicht gefällt, könnt ihr auch auf die japanische Originalfassung, die ebenfalls im DTS-HD-Master-2.0-Format vorliegt, umschalten.

Extras

Die Limited Edition von Attack on Titan Vol. 1 beschert euch nicht nur den altbekannten robusten und hochwertigen Sammelschuber, den wir bereits von anderen KAZÉ-Releases kennen, sondern auch einige weitere Extras. So verbirgt sich im Inneren des Platzhalters für die anderen drei Volumes ein Programmheft von KAZÉ, ein Poster sowie ein Lesezeichen mit dem kolossalen Titanen.

Die Blu-ray-Fassung von Vol. 1 kommt mit Attack on Titan-Mini-Episoden im Chibistil, einem Booklet mit interessanten Infos sowie einem Aufnäher mit dem Emblem der Mauer-Rose-Mauergarnison daher.

Attack on Titan Vol. 1 Test Fazit

Die Animeserie ist ja schon seit Jahren im japanischen Originalton erhältlich, aber mit einer tollen Synchronsation wurde nun definitiv ein Mehrwert für die deutsche Fangemeinde geschaffen. Um den für manche KäuferInnen zu hohen Kaufpreis von rund 40 Euro pro Volume zu rechtfertigen, legt KAZÉ haufenweise Fanservice drauf. Und so bekommen wir nicht nur lieblose Blu-ray-Amaray, sondern auch tolle Extras, wie die Mini-Episoden im Chibistil, einen Aufnäher und einer passenden Blu-ray-Hülle, die die schützende Mauer und dem kolossalen Titan widerspiegelt. Für mich ist der Preis für die Extras und die tolle Synchronisation angemessen. Mir ist es so viel lieber, als man würde bei der Vertonung sparen und dafür die einzelnen Volumes um ein paar Euro billiger anbieten, aber das kann auch nur subjektives Empfinden sein. Zu oft haben wir schon billige Umsetzungen von Animes gesehen, sodass ich gerne etwas mehr ausgebe, um dafür ein tolles Gesamtpaket zu bekommen.

Für mich stimmt bei Attack on Titan Vol. 1 nicht nur das Preis-/Leistungsverhältnis, es wird rundum voller Fanservice geboten. Zwar weicht die Erzählung von der Mangavorlage ein wenig ab, doch ist mit Attack on Titan Vol. 1 ein guter Grundstein gelegt, um noch viele weitere Animefans auf den Geschmack zu bringen. Kurz und knapp: Ein toller Anime und eine grandiose Umsetzung des Erfolgsmangas.

9.7

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